Donald Trump und Arnold Schwarzenegger werden in diesem Leben keine Freunde mehr. Was der Schauspieler und ehemalige Gouverneur von Kalifornien vom aktuellen US-Präsidenten hält, hat er bereits mehrfach öffentlich kundgetan. „In der Geschichte der USA wird Trump später nur noch ein kleiner Schluckauf sein“, sagte Schwarzenegger erst kürzlich in der Bild am Sonntag.
Zu Beginn des Jahres hatte sich Trump über die Einschaltquoten der TV-Show The Celebrity Apprentice lustig gemacht, die Schwarzenegger ausgerechnet von Trump übernommen hatte. Die Zuschauerzahlen waren deutlich zurückgegangen, als der ehemalige Gouverneur Kaliforniens die Moderation übernahm. Schwarzenegger reagierte damals bissig: „Hey Donald, ich habe eine tolle Idee. Warum tauschen wir nicht einfach unsere Jobs? Du übernimmst die TV-Show, weil du ein Quotenexperte bist, und ich übernehme deinen Job. Dann können die Leute endlich wieder ruhig schlafen. Okay?“
Nun hat er den angekündigten Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen zum Anlass genommen, Trump per Videobotschaft erneut die Meinung zu sagen. 200.000 Menschen würden in den USA jedes Jahr wegen der verschmutzten Luft sterben. „Die Hälfte unserer Flüsse ist so stark verschmutzt, dass es unsere Gesundheit gefährdet. Wir können uns nicht zurücklehnen und nichts tun, während um uns herum Menschen krank werden“, sagt Schwarzenegger in dem knapp dreiminütigen Clip. Trump hatte den Ausstieg aus dem Klimaabkommen damit begründet, er wolle die Interessen des amerikanischen Volkes wahren. Und diese lägen auch im Abbau von Kohle. Etliche Bundesstaaten und Städte sind da allerdings anderer Meinung.
Auch Schwarzenegger. „Als Diener des Volkes und besonders als Präsident ist es Ihre erste und wichtigste Verantwortung, das Volk zu beschützen.“ Für viele Menschen sei die Vergangenheit weniger beängstigend als die Zukunft, von der niemand weiß, was sie bringt. Aber eine Zukunft mit einer steigenden Zahl von Krebserkrankungen und Lungenkrankheiten sei noch viel beängstigender. „Ein Mann alleine kann den Fortschritt nicht aufhalten“, sagt der ehemalige Gouverneur Kaliforniens. „Ein Mann alleine kann die Zeit nicht zurückdrehen. Nur ich kann das.“ Aber Schwarzenegger will nicht in die Vergangenheit zurück. Sein Video ist ein Plädoyer für den Ausbau erneuerbarer Energien. Das Beispiel Kalifornien zeige, dass Umweltschutz und ökonomischer Erfolg sich nicht ausschlössen, im Gegenteil.
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich in einer Rede an die Welt gewandt. „Wo auch immer wir leben, wer auch immer wir sind, wir haben eine gemeinsame Verantwortung: Make our planet great again!„
- Der Kampf ums Klima ist nicht gleich verloren, nur weil die USA nicht mehr mitmachen. Unseren Kommentar zum angekündigten Ausstieg der USA finden Sie hier.
- Die USA brechen ihr Versprechen. Das ist ein schwerer Rückschlag. Aber dass andere Staaten jetzt im Klimaschutz zusammenrücken, macht Hoffnung. Ein Gastbeitrag von der Forscherin Daniela Jacob.
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