Die beiden Spieler wählen jeweils eines der Symbole; Papier gewinnt gegen Stein, Stein gegen Schere, Schere gegen Papier. Am Anfang ist es völlig egal, was man wählt, weil jedes Symbol gegen genau ein anderes gewinnt beziehungsweise verliert. Doch was, wenn man mehrere Runden spielt? Hier beginnt Psychologie – und die Mathematik.
Denn Menschen neigen dazu, unterschiedlich zu reagieren, je nachdem, ob sie eben gewonnen oder verloren haben. Das kann man strategisch ausnutzen – und so tatsächlich eher gewinnen. Wie das geht, wird auf Numberphile erklärt, einem YouTube-Kanal für Mathematikfilme. Hannah Fry, eine Mathematikerin am University College London, zeigt dort in einem kurzen Film, wie’s geht.
Wie üblich bei Numberphile, hat die Wissenschaftlerin dafür nur einen Bogen Packpapier und einen Filzstift zur Verfügung. Hunderte von unterhaltsamen Mathe-Kurzfilmen hat der australische Mathe-Filmmacher Brady Haran seit 2011 so mit Mathematikerinnen und Mathematikern rund um die Erde gedreht, darunter auch Szene-Berühmtheiten wie Donald Knuth oder Terry Tao. Jeder darf irgendeine kleine Geschichte rund um Zahlen und Mathematik erzählen, ein kurioses wissenschaftliches Ergebnis oder ein offenes Problem vorstellen. Das kommt an: Numberphile zählt mit mehr als 318 Millionen Aufrufen zu den populärsten Mathematik-Filmkanälen.
Und wie gewinnt man jetzt Schere, Stein, Papier? Ganz einfach: Hat man gewonnen, dann wird der Gegner sein Symbol tendenziell eher wechseln. Man sollte daher selbst das Symbol wählen, das der Gegner eben gewählt hat. Hat man verloren, sollte man das Symbol spielen, das gerade keiner von beiden gewählt hat.