Auf diese Liste warten Reisefans ein ganzes Jahr. Die New York Times hat wieder ihre opulent bebilderte Bucketlist für Globetrotter veröffentlicht – in der auch der eine oder andere politische Seitenhieb versteckt sein könnte.
Die To-do-Liste hat es in sich. „52 Places to go in 2018“ – das schafft tatsächlich nur, wer im Lotto gewonnen oder eine dicke Abfindung kassiert hat. Einmal rund um die Welt gehen die Tipps der Reiseredaktion: von den Nationalparks Patagoniens über Cincinnati mit seiner bunten Theaterszene über den Vierwaldstätter See nach Litauen bis zum Zhangye-Danxia-Geopark in China, der für seine sehenswerten Felsformationen bekannt ist. Und schließlich, genau: Top End in Australien.
Aber damit nicht genug. Wer sich die Liste anschaut, lernt, dass Sevilla viel schöner ist als Barcelona und dass Kigali, die Hauptstadt Ruandas, für ein neues Afrika steht: sauber, sicher und nachhaltig. Schließlich hat die dortige Regierung schon im Jahr 2004 Plastiktüten und Plastikverpackungen verboten. In diesem Jahr liegen besonders viele Ziele in den USA (mehr als 20 Prozent, darunter die Nummer eins auf der Liste, New Orleans), aber Urlaub zu Hause wird ja auch in Deutschland immer beliebter.
Apropos Deutschland: Die Bundesrepublik taucht ebenfalls in der Liste auf. Empfohlen wird allerdings nicht eine Stadt oder Region sondern gleich „the progressive western states“, die alten Bundesländer also, wegen ihrer „teutonic tolerance“ (die man laut New York Times offenbar nur im Westen der Republik findet) und technologischen Erfolge. Dass die Belege für den technologischen Erfolg etwas hinken – sie werden mit in der Schweiz registrierten (und in Ostdeutschland gebauten) Flusskreuzfahrtschiffen und (vom französischen Alstom-Konzern konstruierten) Wasserstoffzügen begründet –, sei der Redaktion verziehen. Genauso wie der erwartbare Verweis auf den zunehmenden Rechtspopulismus.
Im flächenmäßig größten Land der Welt haben die Macher übrigens keinen einzigen Ort empfohlen. Mit Russland kann sich die Redaktion offenbar erneut nicht anfreunden. Auch in der Ausgabe von 2017 war kein einziges Reiseziel in Russland enthalten.
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