Es boxt, tritt und strampelt – was hat das Baby im Bauch eigentlich für ein Problem? Wenn Ungeborene mit Händen und Füßen gegen die Bauchdecke und in die Weichteile werdender Mütter treten, können einzelne Stöße eine Wucht von bis zu viereinhalb Kilogramm entwickeln. Alles nur, um Aufmerksamkeit zu erzeugen?
Nein, das Gestrampel hat einen anderen Grund, sagen Forscher. Es ist essenziell für die muskuloskelettale Entwicklung eines Kindes. Damit Muskeln trainiert und Knochen gestärkt werden, muss sich das Ungeborene im Uterus also bewegen, berichten die Forscher im Journal of the Royal Society Interface (Verbruggen et al. 2018).
Training im Mutterleib
Das Wissensmagazin Seeker hat aus den Ultraschallbildern, die die Forscher analysiert haben, ein eindrucksvolles Video gemacht. Das erklärt, wie Babys im Bauch trainieren – und so Knochen, Gelenke und Muskeln aufbauen. Sogar Missbildungen würden durch die Bewegung verhindert.
Für gewöhnlich machen sich Babys ab der 16. bis 20. Schwangerschaftswoche bemerkbar. In welcher Stärke sie treten und strampeln, ist unterschiedlich. Doch je älter das Baby wird, desto mehr Kraft bekommt es und desto mehr Muskeln werden beansprucht.
Übrigens reagieren die Ungeborenen auch auf Töne. Neben dumpfen Geräuschen von außen nehmen sie vor allem den Lärm im Körper der Mutter war. Das Schlagen des Mutterherzens, das Pochen der Schlagader hinter der Fruchtblase, das Rumpeln des Magens und das Gluckern des Darms sorgen für einen Lärmpegel bis zu 80 Dezibel. Kein Wunder, wenn das Baby im Bauch kaum Ruhe findet.
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