Zehntausende Mädchen bewerben sich jedes Jahr bei Heidi Klum, um Topmodel zu werden. Die Voraussetzung: hübsch sein, groß sein, schlank sein – und nach Möglichkeit auffallen. Davon haben Schülerinnen aus Hamburg nun genug. Sie haben einen Protestsong gegen Germany’s next Topmodel (GNTM) und das von der Show vermittelte Frauenbild veröffentlicht.
Denn auch in Staffel 13 geht es um die „richtigen“ Körpermaße und das vermeintliche gewisse Etwas – Zickenkriege und Diättips inklusive. „Wer mit Aussehen, Ausstrahlung und Walk überzeugen kann, um den wird gebattlet“, stellt Heidi Klum in Folge 1 klar. Damit produziert die ProSieben-Show Schönheitsideale, denen eine ganze Generation von Jugendlichen vor den Bildschirmen nacheifert.
Die Gewinner allerdings sind selten die Teilnehmerinnen, von denen den wenigsten der internationale Durchbruch gelingt. Die eigentlichen Profiteure sind die GNTM-Macher und die Werbebranche, die die Sendung für ihre Produktplatzierungen nutzt: ein Millionengeschäft.
„Klar bringt Germany’s next Topmodel Spaß. Also, während ich das sehe. Aber was ist danach? Danach fühle ich mich falsch. Ich denke, das ist normal. Dabei ist das gar nicht normal, oder?“, fragt die Schülerin Lynne. Sie und ihre Freundinnen haben keine Lust mehr auf Beautystress und Bodyshaming, wie sie auf YouTube schreiben.
In ihrem Song Not Heidis Girl kritisieren sie die harte Diktatur der Modebranche, Size-Zero-Zwang und Körperhass. „Ich bin nicht Heidis Mädchen. Ich kann werden, was ich will. Ich habe Stil, Hirn und so viel mehr, das man bewundern kann“, singen die Schülerinnen.
Der Anti-GNTM-Song, der gemeinsam mit der Lobbygruppe Pinkstinks entstanden ist und den Hashtag #notheidisgirls der feministischen Gruppe Vulvarines aufgreift, kommt an. In den sozialen Netzwerken wurde der Kampagnen-Clip bereits mehr als 170.000 geklickt – und die Botschaft ist: Wir haben leider kein Bild für dich, liebe Heidi.
- Lesen Sie hier, wie GNTM eine ganze Generation zugrunde richtet.
- Die eigentlichen Gewinner von Germanys Next Topmodel sind die Unternehmen.
- Weitere Netzfundstücke gibt’s im Teilchen-Blog.