Wieder einmal zeigt sich, wie schnell die großen Versprechen der Olympia-Organisatoren von der Realität eingeholt werden. Die Winterspiele in Südkorea sollten den Austragungsort Pyeongchang, eine der ärmsten Regionen Südkoreas, für den Tourismus erschließen. Doch nun ist die Gegend mit einem Phänomen konfrontiert, das auch andere Ausrichterstädte kennen: Ist der Olympia-Zirkus weg, kommt der große Kater.
Ein Reporterteam von Citylab, einer Website des renommierten Atlantic, hat nachgefragt, wie die Stimmung in Pyeongchang mehr als drei Monate nach dem Ende der Spiele ist. Ein Drohnenvideo zeigt: Die Gegend wirkt verlassen. So gut wie keine Autos fahren auf den Straßen und im 200-Betten-Resort „I Want“ sind gerade einmal 17 Zimmer belegt, heißt es in dem begleitenden Text. „Es gibt nicht sehr viele Touristen hier“, wird der Betreiber eines Nudelrestaurants zitiert.
Dabei hatten die Organisatoren große Hoffnungen in die Spiele gesetzt. Die mehr als zehn Milliarden Euro, die für Olympia in Pyeongchang ausgegeben wurden, sollten die Region zu einem Hotspot für den Tourismus machen – und das nicht nur im Winter. Möglicherweise werden Reisende aus aller Welt die Region tatsächlich irgendwann in großer Zahl als Erholungsgebiet schätzen. Derzeit, so das Urteil der Autoren, erscheint Pyeongchang jedoch wie vor den Spielen auch: als eine kleine Bauernsiedlung.
Nur mit ein paar mehr Hotels und Sportstätten.