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Findet Nemo

 

The Deep Sea: Finden Sie Nemo! © Screenshot: Neal.Fun
Finden Sie Nemo! © Screenshot: Neal.Fun

Derart plastisch war eine Reise in die Tiefsee lange nicht – und das, obwohl diese zweidimensional stattfindet! Das neue Projekt des Programmierers Neal Agarwal, The Deep Sea, führt durch die Weltmeere hinab in die Tiefe. Unterwegs begegnet man allerhand Geschöpfen: Zu Beginn, in den ersten noch lichtdurchfluteten hundert Metern, finden sich etliche bekannte Meeresbewohner, zum Beispiel Orcas, Haie oder Schildkröten. Doch je tiefer es geht, desto dunkler wird die Reise – und die Exemplare werden zunehmend exotischer, ihr Auftreten rarer. In 600 Metern Tiefe wartet eine japanische Riesenspinne, in 900 Metern ein Pottwal und ab 1.000 Metern unter der Oberfläche ist das Licht plötzlich vollständig verschwunden. Und das ist erst der Anfang!

"The Deep Sea": In 600 Metern Tiefe lebt eine japanische Riesenspinne. © Screenshot Neal.Fun
In 600 Metern Tiefe lebt eine japanische Riesenspinne. © Screenshot Neal.Fun

Mit jeder Scroll-Bewegung steigt der Beobachter einen Meter ab. Das macht die Reise nicht nur plastisch spannend. Die Nutzer bekommen auch ein Gefühl für die enormen Strecken, die absolviert werden, bis sie sich ganz unten in der dunklen Tiefe befinden. Agarwal nennt sich „Creative Coder“. Auf seiner Seite neal.fun findet sich zum Beispiel auch eine Weltkarte (Baby Map), auf der Ländergrenzen immer dann aufblitzen, wenn dort ein Baby geboren wird.

Auf der Tiefsee-Reise in The Deep Sea trifft man auch einige menschliche Zeugnisse: gesunkene Schiffswracks und ein U-Boot, das 1960 den vermeintlich tiefsten Punkt des Weltmeeres erreichte – Jacques Piccards Trieste. Licht schaffen sich die lebenden Organismen hier unten übrigens selbst. Oder sie verzichten darauf. Es ist eine lange Reise zum tiefsten Punkt des Meeresbodens, doch sie lohnt sich. Noch in 5.000 Metern, auf gerade einmal der Hälfte des Weges (!), wartet ein „gesichtsloser“ Fisch, weitere 500 Meter tiefer ein „Schlangenstern“, der abgestorbene oder verlorene Arme einfach nachbildet. Manche der Bewohner sind mehrere Hundert Jahre alt.

Und wer lauert ganz unten? Um das zu sehen, müssen Sie selbst hinabtauchen.


Weitere Netzfundstücke finden Sie im Teilchen-Blog.