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Opa erzählt vom Kriech

 

Wie Facebook und ZEIT ONLINE vor zehn Jahren aussahen
Facebook 2004, als es noch Thefacebook hieß

Früher ™ war bekanntlich alles besser. Natürlich auch das Internet. Freier war es, unregulierter, nicht so schwerstkommerzialisiert. Allerdings auch langsamer. Langsamer als heutzutage das WLAN im ICE, langsamer als Edge in der Lüneburger Heide. Wie dieses Internet aussah und wie es sich anfühlte, zeigt die Seite oldweb.today. Sie emuliert alte Browser vom Netscape Navigator über den Internet Explorer 4.0 und Safari 3.2.3 bis hin zu alten Firefox- und Chrome-Versionen sowie verschiedene Betriebssysteme und streamt diese virtuellen Gesamtwerke auf den Rechner der Nutzer.

In diesen Umgebungen zeigt sie archivierte Websites, wie zum Beispiel die erste Google-Version, die noch auf den Servern von Stanford betrieben wurde, oder auch das Facebook von 2004, als es noch Thefacebook hieß.

Der Log-in bei Thefacebook funktioniert natürlich nicht, weil die entsprechenden Seiten in keinem Archiv liegen. Aber Layout, Browserumgebung und Ladezeiten entsprechen dem, was Internetnutzer damals erwarten durften. Beziehungsweise mussten. Wenn sie zum Beispiel in der Zeit nach dem 11. September 2001 ZEIT ONLINE aufriefen, um sich in der Geburtsstunde des Onlinejournalismus über die Terroranschläge in New York zu informieren und minutenlang warten mussten, bis sich die Seite aufgebaut hatte.

ZEIT ONLINE am 16.11.2001
ZEIT ONLINE am 16.11.2001

Damit geht oldweb.today – ein Projekt des Entwicklers Ilya Kreymer und der Rhizome-Stiftung – einen Schritt weiter als etwa die Wayback Machine des Internet Archive. Dort gibt es die alten Inhalte zwar auch zu sehen, aber eben vom normalen Browser des jeweiligen Nutzers gerendert. Das ist nur halb so nostalgisch und taugt deshalb nur halb so gut, um die LTE-verwöhnten Kids von heute pädagogisch wertvoll mit ollen Internet-Kamellen zu nerven.

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