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Wo Frauen die besten Karrierechancen haben

 

In welchen Ländern haben Frauen die besten Chancen auf gleichberechtigtes Arbeiten? Die Economist-Grafik zeigt: In Deutschland gibt es noch viel zu tun. © Screenshot Economist.com
In welchen Ländern haben Frauen die besten Chancen auf gleichberechtigtes Arbeiten? Die Economist-Grafik zeigt: In Deutschland gibt es noch viel zu tun. © Screenshot Economist.com

Heute, am Weltfrauentag, wird wieder Bilanz gezogen. Was kann getan werden, damit die Zahl auf dem Gehaltszettel keine Frage von Chromosomen, sondern von Leistung ist? Und vor allem: Was muss passieren, damit Frauen tatsächlich die gleichen Karrierechancen haben wie Männer? Die Antwort mag Sie vielleicht überraschen: Ziehen Sie weg aus Deutschland. Nach Island zum Beispiel. Nach Schweden. Oder nach Ungarn.

In seinem glass-ceiling index zeigt der Economist, in welchen Ländern Frauen die besten Chancen haben, gleichberechtigt zu arbeiten. Die interaktive Grafik fasst Daten (unter anderem von OECD und EU-Kommission) aus verschiedenen Bereichen zusammen – etwa zu Lohnunterschieden, Frauen in Führungspositionen, Kosten für Kinderbetreuung, bezahltem Urlaub für Mütter (und Väter). Diese Faktoren lassen sich unterschiedlich priorisieren. Je nach Gewichtung entsteht ein Ranking der wichtigsten OECD-Staaten.

Wenig überraschend nehmen die skandinavischen Länder dort die Spitzenpositionen ein: In Finnland ist beispielsweise der Anteil von Frauen mit hohem Bildungsabschluss besonders groß, Norwegen überzeugt durch ein niedriges geschlechterspezifisches Lohngefälle. Aber auch in Ungarn ist die Situation für arbeitende Frauen ziemlich gut. 71 Wochen lang können Mütter dort eine Auszeit vom Job nehmen – und erhalten weiterhin ihr volles Gehalt. Auch die Betreuungskosten sind verhältnismäßig gering und das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen minimal.

Ein schlechtes Zeugnis bekommen hingegen bedeutende Wirtschaftsnationen wie die USA oder Japan ausgestellt. Immerhin nimmt in den USA die Zahl der Spitzenverdienerinnen inzwischen deutlich zu. Auch in Deutschland, im Economist-Ranking eher im Mittelfeld zu finden, ist die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen ein großes Thema in den Betrieben – was sich nicht nur in den Erfahrungen der ZEIT-ONLINE-Leser zeigt. Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte im vergangenen Jahr zwar ein Entgeltgleichheitsgesetz angekündigt, passiert ist bislang aber noch nicht viel.

Ein Phänomen zeigt die Economist-Grafik übrigens nicht: Frauen werden auch beim Einkaufen benachteiligt. Für viele Produkte oder Dienstleistungen zahlen sie mehr als Männer.


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