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Die EU kostet uns weniger als eine Tasse Kaffee am Tag

 

Der EU-Haushalt ist ein bodenloses Loch, das Milliarden verschlingt? Und die Deutschen finanzieren das auch noch? Stimmt so nicht ganz, wie ein Video der Europäischen Kommission erklärt. Vielmehr könne jeder Bürger für den Preis einer Tasse Kaffee täglich von der EU profitieren. Die Zeitung Politico hat die Behauptung mit dem sogenannten Cappuccino-Index einem Reality Check unterzogen.

Der EU-Haushalt beläuft sich auf 155 Milliarden Euro. Aus diesem Topf werden Projekte finanziert, die sich die einzelnen Mitgliedsländer allein nicht leisten könnten und die Studenten, Forschern, Unternehmen, Städten und strukturschwachen Regionen zugutekommen. Dazu zählen etwa das Weltraumprogramm Galileo, das Schengener Informationssystem, das Forschungsprogramm Horizon 2020 oder das Extremely Large Telescope, das ein Sternsystem mit der Sonne Trappist-1 untersuchen soll. Insgesamt finanziert die EU mehr als 300 solcher Projekte.

Gestemmt werden die Ausgaben von den 28 Mitgliedsstaaten. Legt man die Kosten auf die einzelnen Einwohner um, zahlen die meisten jedoch weniger an die EU, als sie für eine Tasse Cappuccino ausgeben müssten. Aus der Politico-Auswertung der EU-Statistiken geht hervor, dass die Union für Luxemburger mit 1,57 Euro pro Tag am teuersten ist, dicht gefolgt von Belgien. Die Bewohner beider Länder zahlen siebenmal so viel wie Menschen in Rumänien und Bulgarien.

So viel tritt jeder Bürger täglich an die EU ab. © Screenshot Politico

Der deutsche Steuerzahler tritt täglich 0,84 Euro ab und steht damit im Mitgliedervergleich an neunter Stelle. Auf den Cappuccino-Index übertragen kostet die Europäische Union jeden Deutschen etwa eine Drittel Tasse Cappuccino am Tag.

Cappucino-Index © Screenshot Politico

In absoluten Zahlen überweist Deutschland allerdings am meisten nach Brüssel. Zieht man die zurückgeflossenen Fördermittel ab, waren es im Jahr 2016 13 Milliarden Euro und damit doppelt so viel, wie etwa Großbritannien abführte. Und die Beitragszahlungen könnten mit dem Brexit um bis zu 16 Prozent steigen. Wenn die EU-Ausgaben nicht sinken, müsste Deutschland rund 3,8 Milliarden Euro zusätzlich übernehmen. Aber die Kaffeepreise steigen ja auch.


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