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Die Geschichte hinter dem „Foto der Schande“

 

Vielleicht haben Sie dieses Foto in den vergangenen Tagen auch auf Twitter, Facebook oder Instagram gesehen. Es zeigt 140 tote Hunde, verstreut auf der Rennstrecke im französischen Magny-Cours. Sie wurden von ihren Besitzerinnen und Besitzern ausgesetzt, weil diese in der Urlaubszeit nicht wussten, wohin mit den Tieren – und schließlich umgebracht von der Tierschutzorganisation SPA. Das Foto sorgt derzeit, vor allem in Frankreich, für große Empörung. Und in der Tat berichtet das Bild von einer traurigen Geschichte – die allerdings häufig nicht vollständig erzählt wird.

Denn die Aufnahme ist inzwischen fast 40 Jahre alt, berichtet France 3. Gefertigt wurde das Bild ursprünglich von Manuel Litran, einem Fotografen der Zeitung Paris Match, im Juli 1980. Um zu zeigen, wie verantwortungslos Menschen mit ihren Haustieren umgehen, hatte er damals 140 ausgesetzte Hunde, die von der SPA eingeschläfert werden mussten, auf der Rennstrecke von Magny-Cours (wo elf Jahre später erstmals ein Formel-1-Rennen stattfinden sollte) verteilt. Vor drei Jahren postete Paris Match das Foto noch einmal auf Instagram.

https://www.instagram.com/p/5PyFImRPLy/

„Das Bild ist erschütternd, es ist ein Foto der Schande“, ist darunter zu lesen: „Weil alles wahr ist, keine digitale Bearbeitung: Die Leichen der Hunde bedecken den Asphalt. Die Szene ist deshalb so abstoßend, weil sie sich jeden Sommer wiederholt. Um in den Urlaub zu fahren, ‚vergessen‘ die Menschen viel zu oft ihre Hunde und Katzen.“


Dass Haustiere ausgesetzt werden, damit Herrchen oder Frauchen ungestört in den Urlaub fahren können, passiert leider noch immer. Die SPA hat ihre Statuten allerdings inzwischen geändert. Tiere würden nur noch aus gesundheitlichen Gründen eingeschläfert, ist auf der Website zu lesen – etwa um das Leiden von schwer und unheilbar erkrankten Vierbeinern zu beenden. „Besuchen Sie unser Tierheim“, schreibt die SPA. „Sie werden ältere Bewohner sehen, die seit mehreren Jahren im Tierheim leben, unsere ‚Rentner‘, die auf ein neues Zuhause warten, oder unsere Tiere mit kleinen gesundheitlichen Problemen. Sie sind alle da.“