In Panama-Stadt gibt es eine blühende Bankenszene, noble Shoppingcenter und viele eindrucksvolle Wolkenkratzer. Die Hauptstadt des mittelamerikanischen Staats hat aber auch eine hässliche Seite, und die zeigt sich – unter anderem – auf den Straßen. Schlaglöcher bremsen den Verkehr, beschädigen Autos und treiben Pendler in den Wahnsinn. Dieses Problem zu beheben, war Ziel einer kreativen Social-Media-Aktion. Sie gab den Schlaglöchern eine Stimme.
Dafür ließen die News-Show Telemetro Reporta und die Werbeagentur P4 Ogilvy & Mather kleine Geräte mit Sensoren in einzelne Schlaglöcher legen. Jedes Mal, wenn ein Auto durchfuhr, sendeten diese über den Account @Elhuecotwitero einen Tweet an den Account des Ministeriums für öffentliche Arbeiten. Mit Songtexten der Backstreet Boys und Bugs-Bunny-Cartoons machten sie auf sich aufmerksam.
hey @MOPdePanama que hay de nuevo viejo? pic.twitter.com/1VPiwkruLD
— El Hueco Twitero (@Elhuecotwitero) 29. Mai 2015
🎶 Show me the meaning of being lonely Is this the feeling I need to walk with? Tell me whyyyyy 🎶 @MOPdePanama — El Hueco Twitero (@Elhuecotwitero) 1. Juni 2015
Auch genervte Bürger beteiligten sich und twitterten Fotos, die von den Schlaglöchern prompt weiterverbreitet wurden.
@LuisCasis20 Esto es TODOS los dias! Semáforo al frente de St.George Bank de calle 50. Alcantarilla sin tapa! pic.twitter.com/I5aeFWo2op
— Oscar Racine III (@o_racine) 25. April 2015
Telemetro Reporta verstärkte die Wirkung, befragte wütende Pendler („Schlagloch? Das ist ein Mondkrater!“), leitete auch deren Tweets an die verantwortliche Behörde weiter – und plötzlich äußerte sich Minister Ramón Arosemena. Und nun? Nun passiert etwas in Panama-Stadt. Die Zahl der Schlaglöcher soll sich bereits deutlich reduziert haben.
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