Neu in Berlin – und nun? Schon als Deutscher fühlt man sich in der Hauptstadt mitunter verloren, aber wie muss es erst Flüchtlingen gehen? Schließlich sind ihnen die deutschen Institutionen und die Sprache noch fremd. Sie können weder schnell recherchieren, wo es den nächsten Gratis-WLAN-Zugang gibt noch nachsehen, wo sie medizinisch versorgt werden können. Doch für all das gibt es nun eine digitale Hilfe.
„Arriving in Berlin“ heißt die interaktive Karte – ein Projekt von Berliner Stadtmission und Haus der Kulturen der Welt. Verschiedenfarbige Symbole zeigen die wichtigsten Anlaufstellen für Flüchtlinge: auf Asylrecht spezialisierte Anwälte, Beratungsstellen, Arztpraxen. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Stadt fahren will, findet die wichtigsten Haltestellen. Wer Hunger auf Spezialitäten der Heimat hat, bekommt eine Liste von Supermärkten, die beispielsweise Produkte aus Afghanistan, Pakistan und dem Irak führen. Institutionen, die Gratis-Deutschkurse für Flüchtlinge anbieten, sind ebenso aufgeführt wie Bibliotheken mit Internetzugang.
Die Erklärungen sind in englischer Sprache verfasst, es gibt aber auch Versionen in Farsi und Arabisch. Entwickelt wurde die Karte von vier Berliner Flüchtlingen, die im Haus Leo der Berliner Stadtmission leben und die hier ihre Erfahrungen niedergeschrieben haben.
Leicht ist es für Flüchtlinge dennoch nicht, in Berlin Fuß zu fassen. Illegale Makler erschweren es Flüchtlingsfamilien, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Und die Situation vor dem Lageso ist nach wie vor schwierig. Vielleicht kann das Kartenprojekt wenigstens ein bisschen dabei helfen, die Lage der Neuankömmlinge etwas zu verbessern.
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