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Das Warten auf ein Kunstwerk

"People Matching Artworks" von Stefan Draschan
People Matching Artworks © Stefan Draschan

Museen sind nicht langweilig. Museen sind nicht verstaubt. Dort finden sich nicht nur alte Sammelstücke, es lassen sich auch ganz neue Kunstwerke entdecken. Und dass dabei alles im Auge des Betrachters liegt, zeigt der österreichische Fotograf Stefan Draschan auf eindrückliche Weise.

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Ein See-Elefant ist in Russland ein Netzheld

Der Frühling lässt ebenso auf sich warten wie die Erhöhung der Renten oder die Aufhebung internationaler Sanktionen. In Russland ist man es gewohnt, sich in Geduld zu üben, egal ob in der Politik, an der Supermarktkasse oder auf der Post. Dieser gesellschaftliche Gleichmut hat nun ein Maskottchen gefunden: eine Skulptur mit raupenartigem Körper, menschlichen Zügen und dem Kopf eines See-Elefanten. Rasend schnell hat sich die Figur in den sozialen Netzwerken verbreitet, wie ein Video der französischen Zeitung Le Monde zeigt. Die graue, sanftmütig dreinschauende Kreatur wird in Bilder, Pressefotos, Gemälde montiert und auch mal an den Tisch von Präsident Wladimir Putin gesetzt. So hat sie sich zu einer Art russischem Nationalhelden des Internets gemausert.

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Die Strandbiester gehen um!

Sie scheinen zu leben, so elegant bewegen sie sich. Aus eigenem Antrieb, wie es scheint, staksen sie durch den Sand. Geschaffen hat diese Strand-Skulpturen der Künstler Theo Jansen. Bewegt werden sie in Wahrheit durch den Wind und ein bisschen Bionik und Ingenieurwissenschaft. Seine Schöpfungen zeigt der Niederländer noch knapp zwei Wochen lang auf einer Ausstellung in San Francisco. Weiter„Die Strandbiester gehen um!“

 

Rapper – Ich zeig dir, wer dein Meister ist

Hip-Hop-Alte Meister-Drake

Was haben Hugo van der Goes und Wiz Khalifa, Heinrich VIII. und Rick Ross oder Albrecht Dürer und Drake gemeinsam? Sie alle verstehen etwas vom Posen, Posieren würde Dürer wohl bevorzugen. Vom Image, Ikonografie und den Insignien der Macht. Cecilia Azcarate hat in ihrem Tumblr-Blog B4-XVI beforesixteen die bislang unsichtbare Verbindung zwischen Rappern und Alten Meistern offen gelegt. Ob Pelz um den Hals, dicke Goldketten, gefletschte (Gold-) Zähne, umringte Finger oder einstudierte Gesten: Der Hip-Hop bedient sich in seiner Mode und Ästhetik bei historischen Vorbildern, vor allem um die Zeit bis 1600, wie der Poser-Vergleich zeigt. Rapper wie Asap Rocky gehen in ihrer Inszenierung sogar bis auf 400 vor Christus zurück.

Also alles schon mal dagewesen – von wegen Hip-Hop als innovative Subkultur? Der Vergleich deutet wohl eher darauf hin, dass auch Heinrich VIII. schon ein echter Image-Rapper war, ein brutaler Pimp allemal – mehrere Frauen hat er auf dem Gewissen. Auf eine makabre Art war er also ganz schön real, um im Bild zu bleiben. Und vor allem zeigt sich, wie konstant die Insignien der Reichen und Mächtigen über Jahrhunderte geblieben sind: „Ein bisschen Gold und Silber, ein bisschen Glitzer Glitzer“, wie Deichkind weiß, ein edler Pelz, der richtige Blick und die verfeinerte Geste – und fertig ist das Bild, das um die Welt gehen soll.

Rap-Features der Alten Meister kommen zwar nicht mehr infrage. Aber eigentlich ist auch so schon der Bezug in Rap-Texten ganz offensichtlich – ob zu göttlichen Händen oder adeligen Herrschern: Watch the Throne, heißt es schließlich bei Jay-Z und Kanye West. Oder auch gleich: I am a God.

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