Daft Punk haben gezeigt, wie man Funk zeitgemäß wiederbeleben kann. Die Kölner Band Von Spar unternimmt nun einen ebenso fabelhaften Spaziergang durch die elektronische Popgeschichte.
Chamäleonvergleiche gehen oft an der Sache vorbei. Zumindest, wenn damit Wandlungsfähigkeit an sich beschrieben wird. Das anpassungsfähige Reptil verändert sein Äußeres ja doch den örtlichen Umständen entsprechend, ordnet sich den Verhältnissen also lieber unter, als sie zu prägen. Weiter„Als Kind in den Sample-Tank gefallen“
Dub-Techno mit menschelnden Momenten: Andy Stott geht dort auf die Hörer zu, wo andere Produzenten gar kein Publikum mehr vermuten würden. Erstaunlich!
Das Techno-Jahr 2014 begann in einer Geisterstadt. Auf seinem vierten Album Ghettoville entwarf der britische Produzent Actress Tanzmusik für menschenleere Clubs. Seine Tracks ließen Dubstep, Deep House und R ’n‘ B als Ausgangspunkte in weiter Ferne erkennen, meistens kreisten sie aber gedankenverloren um sich selbst. Weiter„In der Geisterstadt brennt wieder Licht“
Mit ihrem neuen Album verabschieden sich Röyksopp und tragen gleichsam die LP zu Grabe. Aber ist nun das Format am Ende oder der Easy-Elektro der beiden Norweger?
Ihren größten Moment in Deutschland hatten Röyksopp am 24. Januar 2003. Auf dem Höhepunkt ihrer Bedeutsamkeit widmete die Harald Schmidt Show dem norwegischen Duo ein mehrere Minuten langes Segment. Weiter„Vor zehn Jahren ein Hit“
Wo hört der Mensch auf, wo beginnt die Maschine? Der junge venezolanische Produzent Arca macht nervenaufreibende Laptop-Musik. Und entfernt sich selbst aus ihr.
Je weiter sich Alejandro Ghersi vom Mainstream entfernt, desto entschlossener scheinen ihm dessen aufmerksamste Vertreter hinterherzulaufen. Als sich das Management von Kanye West an den venezolanischen Produzenten wandte und um die Einsendung einiger Arbeitsproben bat, schickte Ghersi die verrückteste Musik zurück, die er bis zu diesem Zeitpunkt unter seinem Künstlernamen Arca komponiert hatte. Weiter„Mann über Motherboard“
Bräuchte München einen frischen Soundtrack zur Feierkultur jenseits von Bierzelt und Blasmusik – hier wäre er: Mathias Modica alias Munk und sein Digitalfunk-Album Chanson 3000.
München ist bekanntermaßen nicht unbedingt der Hort des feingliedrigen Understatements. Baulich zelebriert die Stadt ihr barockes Bling Bling, als hätte sich der Kini sein Puppenhaus gebastelt. Weiter„Zieht dem Pharrell die Lederhosen an!“
Selten passen Selbstironie und Legendenbildung so gut zusammen wie im Fall von DJ Koze: Auch als Remixer geht er sensibel und humorvoll zu Werk, wie seine neue Sammlung zeigt.
Legenden haben nicht selten selbst an ihrer eigenen Legendenbildung herumgeschraubt. Das war bei Julius Cäsar schon so, der in Der gallische Krieg das eigene Geschichtsbild schon mal vorsorglich klitterte, und endete noch lange nicht bei Bob Dylan, der so ausgiebig Lügen streute, bis Wahrheit und Dichtung nicht mehr zu trennen waren. Weiter„Der beste DJ des Universums“
Um Geschmack an Caribou zu finden, muss man sich nicht mit Bassmusik oder Clubtrends auskennen. Man lässt sich einfach mitreißen und entdeckt das Album dieses Herbstes.
Ein erstaunlicher Effekt. Der Beat knallt immer schön auf die Eins, ein Vocal-Sample rotiert im Kreis, eine Keyboardfläche verschwindet in schöner Regelmäßigkeit hinter dem Horizont. Weiter„Erst nicht schlecht, dann wow!“
Es wächst zusammen, was zusammen gehört: Kele Okereke, der Sänger von Bloc Party, verbindet auf seinem Soloalbum Trick seine Gitarrenpopvergangenheit mit geschmeidigem House.
Es ist schon eine ganze Weile her, dass analoger Indierock die digitale Zukunft erstmals auf dem Dancefloor umarmt hat. Rave nannte sich dieses teilelektronische Experiment Anfang der Neunziger Weiter„Sound zur langen Nacht“
Die Anonymität der Londoner Clubszene hat der Bassmusiker SBTRKT hinter sich gelassen. Sein zweites Album fasst die jüngeren Entwicklungen des Genres zusammen und mischt sie zu perfektem Elektropop.
SBTRKT hat kein Gesicht, aber er hat viele Stimmen. Unter den Maskenträgern und Identitätslosen der britischen Bassmusik pflegt der Londoner Produzent den verspieltesten Umgang mit der Anonymität. Weiter„Trendbuch Elektronika“
Vor wenigen Jahren begründeten sie ein Musikgenre namens Hexen-House. Nun sind Esben And The Witch auf Irrwegen zur Goth-Rock-Band gereift. Fürchtet sich noch jemand?