Hippies und Hipster rücken näher zusammen – und so klingt es dann: Das multikulturelle Quartett Cristobal And The Sea veröffentlicht Folkpopsongs, so schön wie Weihnachtsgeschenke.
Was zuerst auffällt: Die Hipsterbärte. Dann, dass die Mitglieder aus aller Herren Länder stammen. Schließlich: Die musikalische Anmutung wirkt fast so schluffig wie das Auftreten. Aber nein, sorry, Cristobal and the Sea sind nicht der neueste Schrei aus Berlin. Weiter„Kinder des globalen Dorfs“
Selten passen Selbstironie und Legendenbildung so gut zusammen wie im Fall von DJ Koze: Auch als Remixer geht er sensibel und humorvoll zu Werk, wie seine neue Sammlung zeigt.
Legenden haben nicht selten selbst an ihrer eigenen Legendenbildung herumgeschraubt. Das war bei Julius Cäsar schon so, der in Der gallische Krieg das eigene Geschichtsbild schon mal vorsorglich klitterte, und endete noch lange nicht bei Bob Dylan, der so ausgiebig Lügen streute, bis Wahrheit und Dichtung nicht mehr zu trennen waren. Weiter„Der beste DJ des Universums“
Wenn sich der Schrägmeister Scott Walker und die Kuttenträger von Sunn O))) zusammentun, muss Großes entstehen. Ihr Album „Soused“ erforscht Klangwelten, die noch niemand zuvor betreten hat.
Scott Walker ist eines der größten Mysterien der Popgeschichte. Der Mann mit dem himmlischen Bariton, der eine Karriere als ernsthafte Beatles-Konkurrenz sausen ließ, um fortan möglichst unzugängliche Avantgarde-Musik zu machen und sich seit Jahrzehnten verweigert aufzutreten. Und Sunn O))) ist eines der gewagtesten Experimente der Popgeschichte. Weiter„Hände am Hals des Hörers“
Um Geschmack an Caribou zu finden, muss man sich nicht mit Bassmusik oder Clubtrends auskennen. Man lässt sich einfach mitreißen und entdeckt das Album dieses Herbstes.
Ein erstaunlicher Effekt. Der Beat knallt immer schön auf die Eins, ein Vocal-Sample rotiert im Kreis, eine Keyboardfläche verschwindet in schöner Regelmäßigkeit hinter dem Horizont. Weiter„Erst nicht schlecht, dann wow!“
Imogen Heap musiziert mit eigenen Apps und einem elektronischen Datenhandschuh. Ihr neues Album „Sparks“ klingt popgewohnt und doch ein bisschen aufregend.
Kompositionssoftware? Kann heutzutage jedes Kind bedienen. Schicke Sounds? Findet man im Internet. Ein Studio bezahlen? Muss man nicht, wenn man in der eigenen Küche aufnehmen kann. Weiter„Digitale Nebel überm Himalaya“
Zola Jesus scheint nicht mehr so traurig zu sein wie früher. Schön für sie. Schade für uns: Auf ihrem neuen Album hat sie ihre liebenswerte Eigenart verloren.
Es war ein langer Weg, den Nika Roza Danilova zurückgelegt hat. Von jenem dunklen Wald in Wisconsin, in dem sie aufgewachsen ist, bis ins helle Licht des Musikgeschäfts, in dem sie sich als Zola Jesus mittlerweile sonnt. Weiter„Die gediegenere Lady Gaga“
Beispielhaft: Junior und Senior machen Musik. Der Wilco-Sänger Jeff Tweedy und sein Sohn, der Schlagzeuger Spencer Tweedy, veröffentlichen ihr erstes gemeinsames Folk-Album.
Man wird ja nicht jünger. Ein Schicksal, das selbst Helden ereilt. Auch Jeff Tweedy ist mittlerweile alt genug, mit dem eigenen Nachwuchs zusammen Musik zu machen. Weiter„Starke Familienband“
Es geht auch auf Deutsch: Reinhard Mey, Nina Hagen, Alin Coen, Tim Bendzko, Madsen und viele andere gratulieren Leonard Cohen zum 80. mit seinen eigenen Liedern.
Allein von Hallelujah soll es mehr als 300 Coverversionen geben. Kaum weniger existieren von Suzanne. Gut 100 dürften es sein von So long, Marianne. Weiter„Geburtstagsständchen für Lenny“
Seine Frau singt, sein „Tatort“-Kollege auch. Jetzt veröffentlicht der Schauspieler Jan Josef Liefers ein neues Album mit seiner Band Radio Doria. Muss das denn sein?
Der singende Schauspieler ist eine Plage, die nicht enden will. Nahezu jeder, der regelmäßig sein Gesicht in eine Kamera halten darf, meint, auch noch Musik machen zu müssen. Weiter„Liefers liebt Pathos“
Jillians Banks hat eine neue Idee von Soul: mondän, luxuriös, fast seelenlos. Selten klang schickes Dahingeschlurfe so gut wie auf ihrem Debütalbum „Goddess“.