Der U-Bahn Fahrer mit dem knallroten Irokesenhaarschnitt. Auf jeder seiner Fahrten schnappt er sich das Mikrofon und macht eine persönliche Ansage. Mir zaubert das jedes Mal ein Lächeln auf die Lippen und ganz viel Fröhlichkeit in den Tag.
Die 5jährige Freundin meiner schokosüßen 4jährigen Tochter fragte sie gestern (freudig davon ausgehend, die Frage würde mit einem Ja beantwortet werden), ob sie auch gerne so helle Haut hätte wie sie. In banger Erwartung drehte ich die Musik leiser um den (Miss)erfolg meiner Erziehung nicht zu verpassen, da sagt meine Tochter plötzlich laut und selbstbewusst: „das ist EGAL“. Kinder wie sie werden unsere Zukunft gestalten und darauf bin ich sehr stolz.
Die Ägypter sind frei,
wer konnte das ahnen,
Armee und Polizei,
sie wechseln die Fahnen.
Despoten, sollt wissen,
es nützt euch kein Schießen
mit Pulver und Blei –
Ganz Arabien sei frei!
Tut Tunis, was es will,
– die Welt ist beglücket –
hält Lybien nicht still,
vom Führer erdrücket.
Volkswunsch und – begehren
kann niemand verwehren,
es bleibet dabei:
Ganz Arabien sei frei!
– nach „Die Gedanken sind frei“, Hoffmann von Fallersleben
Im Mai 1988 haben meine Frau und ich einige Wanderungen in der Toskana unternommen. Unter anderem von Strada nach Greve in Chianti. Im Mai 2007 haben wir diese Tour zum größten Teil wiederholt. Beim Castello di Colognole oberhalb von Greve waren inzwischen Zypressen angepflanzt worden und in weniger als zwanzig Jahren zu beachtlicher Höhe gewachsen. Für uns war das eine Verschönerung der Landschaft. O bella Toscana!
Ein wunderbares Vor-Geburtstags- Geschenk meines sechzehnjährigen Neffen. An einem ganz normalen Werktagmorgen schickt er mir diese SMS: »Hallo Claudia! Ich sitz in der Schule und warte, dass es losgeht. Und weil ich mich so sehr auf deinen Geburtstag freu, schick ich jetzt mal beste Grüße! Bis bald!« Claudia Heckhausen, Waldkirch
Heute 51 Jahre alt werden und beim Aufwachen spüren, dass du neben mir liegst. Das ist das allergrößte Geschenk zu meinem Geburtstag, die ganzen letzten 19 Jahre schon! Christoph Hensel, Sindelfingen
seit fast fünfzig Jahren gehören Beethoven, Bach und Mozart zu meiner Unterhaltungsmusik. Für Schlager habe ich mich seit meiner Jugend nicht mehr interessiert. Bis ich einen Fernsehabend bei meiner Schwester verbrachte und ein Konzert mit Ihnen sah. Ich war begeistert! Und jetzt frage ich mich, warum Ihre Art von Musik so herabgewertet wird. Jede Oper hat doch auch ihre trivialen Liebe-Herz-Schmerz-Texte!
Unsere Tochter Marie, die vor fünf Jahren fast vier Monate zu früh auf die Welt kam, mit unbändigem LEBENSWILLEN die unzähligen Komplikationen meisterte und heute voller Andacht und Anteilnahme in Beethovens 5. und 6. versinkt, die einzelnen Instrumente heraushört und benennt und feststellt, dass der Beginn des letzten Satzes aus der Fünften ein bisschen wie „ABC, die Katze lief im Schnee klingt“.
Das Frühjahr steht vor der Tür. Und damit der Start in eine neue Motorradsaison. Allerorten wird wieder geunkt über die »Organspender«. Und da sehe ich dieses Plakat eines Telekommunikationsunternehmens: »Du sollst nicht langsam sein!« In Kombination mit dem abgebildeten Biker suggeriert das: »Sei schnell wie der hier!« Psychologisch und soziologisch geschult, ahne ich, bei wie vielen Menschen das Plakat unterschwellig Vorurteile gegenüer dem Motorrad verstärken wird. Ich mutmaße: in größerem Umfang, als es der Firma Unitymedia neue Kunden zutreibt. Als leidenschaftliche Sozia und Mutter einer motorradfahrenden Tochter, die ihre Hormone auf dem »Bock« Gott sei Dank unter Kontrolle hat, kann ich nur sagen: Voll daneben!