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Page Impressions: Das ZEITmagazin Nr.13

 

Das heitere Zitat

»Wenn deine Augen sprechen könnten, was würden sie sagen?«

Aus der Buchverfilmung »Die Bücherdiebin« mit dem großen Geoffrey Rush, die seit vergangener Woche in den Kinos läuft

 

Die goldene Mitte des Wes Anderson

 

Hochglanz

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Die 150 schönsten Fotos aus den Magazinen des Condé Nast Verlags zeigt das Palais Galliera in Paris in seiner Ausstellung »Papier glacé«

(c) Palais Galliera

 

Ein Haus im Haus

OscarTuazon_MuseumLudwig (2)OscarTuazon_MuseumLudwig (7)„Alone In An Empty Room“– allein in einem leeren Raum – lautet der Titel der Ausstellung von Oscar Tuazon. Der amerikanische Künstler, geboren 1975 in Seattle, hat kein geringeres Ziel, als mit seinen Werken im Museum Ludwig in Köln die Grenzen der Architektur zu sprengen. Ob ihm dies anhand seiner Arbeiten aus Holz, Metall, Stein und Beton gelingt, muss jeder Betrachter für sich selbst entscheiden. Einen Eindruck hinterlassen die Werke, die sich zwischen Architektur und Kunst sowie zwischen Bauwerk und Skulptur bewegen, allemal – schon allein aufgrund ihrer außergewöhnlichen Positionierung im Haus. Denn die Werke verteilen sich nicht über die gewöhnlichen Ausstellungsflächen, sondern erstrecken sich über das Treppenhaus des Museums.

Auf vier Ebenen sind die architektonischen Versatzstücke eines privaten Wohnhauses zu sehen; im Untergeschoss wird der Treppenabsatz zum Garagentor, auf dem Dach ist eine Drehtür installiert. Die verteilten Fragmente Tuazons, der 2011 auch schon auf der Biennale zeigte, stellen ein Gegengewicht zur bestehenden Musuemsarchitektur dar und schaffen damit einen Kontrast zwischen privatem und öffentlichem Raum. In welchem Raum wären Sie lieber allein?

Oscar Tuazon  – „Alone in an empty room“, bis 13. Juli 2014 im Musuem Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Köln 

(c) Michael van den Boogard/ Courtesy of the artist and Galerie Eva Presenhuber, Zürich

 

Sonntagsessen (102)

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Mandel-Knoblauch-Suppe mit Kokos

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 Jakobsmuscheln mit Trevisano und Kardamom-Orangen-Vinaigrette

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Auberginen-Bärlauch-Rouladen mit Spinat und Orangenbutter

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Steinbuttkoteletts mit Kartoffel-Morchel-Ragout

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 Kabeljau mit Zitronenkartoffeln, Pimentos und Tomatenpesto

152_Entenbrust_lowres

Entenbrust auf Linsen-Radicchio-Ragout

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Feigen-Portwein-Eis mit Rhabarberragout

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Türkische Nugatparfait

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Baklava mit Mirabellenconfit

Die allgemeine Begeisterung für Kochbücher ist groß, nur wie oft stellt man sich wirklich nach einem langen Tag noch an den Herd, um mal etwas Neues auszuprobieren? Meist fehlt genau dann die eine Zutat, die das Gericht so besonders machen würde oder allein die Vorbereitungen hätten den ganzen Nachmittag beansprucht. Bei Ali Güngörmüş neuem Kochbuch Mediterran ist das zum Glück anders. Auf über 200 Seiten nimmt er uns mit auf eine Reise rund ums Mittelmeer – „ums ganze Mittelmeer“, wie er so schön sagt. So vereinen sich unkomplizierte, aber leckere Gerichte aus Frankreich, Spanien, der Türkei oder Israel zu einem bunten Ganzen, das man mit saisonalen Produkten wunderbar nachkochen kann. Bei Auberginen macht Ali allerdings eine Ausnahme. Die stehen fast das ganze Jahr auf seiner Karte und er kreiert mit ihnen leckere Gerichte wie Auberginen-Bärlauch-Rouladen mit Spinat und Orangenbutter, die auch Teil unseres heutigen Sonntagsmenüs sind.

Wenn Ali Güngörmüş nicht gerade an einem Kochbuch schreibt, beglückt er den Hamburger Gaumen mit innovativen Kreationen in seinem Sternerestaurant „Le Canard Nouveau“. Wie das Leben in der Hansestadt so ist und was er vom deutschen Fernsehen hält, erzählt der Sternekoch im Rahmen der Langen Nacht der ZEIT am 2. April dem stellvertretenden Chefredakteur des ZEITmagazins, Matthias Kalle. Die Veranstaltung ist kostenlos, Ticktes und weitere Infos finden Sie hier. Natürlich erfährt man von Ali Güngörmüş an diesem Abend auch, wie Kochen nicht nur einfach, sondern auch gut sein kann.

© Dorling Kindersley Verlag / Rezepttexte: Ali Güngörmüş, Fotos: Maike Jessen

 

Proust-Fragebogen für Blogger (102)

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Christine Neder, 27, war erst in der 10. Klasse, als sie ihren großen Traum schon wieder aufgeben wollte. Schreiben als Beruf, so hieß das Ziel, doch mit den schlechten Noten im Deutschunterricht schien es sich nicht verwirklichen zu lassen. Trotzdem ist Christine am Ball geblieben. Jahre später, als sie in New York studierte, startete sie ihren Blog Lilies Diary – und stellte fest, dass Schreiben eine Therapie für sie war. Je mehr sie aufschrieb, desto mutiger wurde sie. Und bald veröffentlichte sie ihr erstes Buch, „90 Nächte, 90 Betten“, in dem sie ihre Abenteuer als Couchsurferin erzählt. Die schlechten Noten im Deutschunterricht sind mittlerweile vergessen, Christine Neder kann vom Schreiben leben. Sie hat ein zweites Buch geschrieben und bloggt fleißig über das Reisen sowie über Mode und Design. „Wo Leidenschaft ist, ist auch immer ein Weg“, sagt sie, und schreitet weiter mutig voran.

Was ist für Sie das vollkommene Blog?

Ein Blog, den ich sicher nicht lesen werde, denn alles was vollkommen ist, erscheint mir sehr langweilig. Ich lese gerne Blogs, die sich immer wieder neu erfinden. Neues ausprobieren ist aber auch ein Risiko und klappt nicht immer und Fehltritte sind wohl weit entfernt von der Vollkommenheit.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten?

Mit keinem. Das gehört zu meinem Konzept.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Tiervideos anschauen.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung?

Leute beobachten und fremde Gespräche belauschen. Meistens so indiskret, dass ich von meiner Begleitung regelmäßig Schläge bekomme mit dem Satz: Glotz doch nicht so offensichtlich da hin, das ist ja peinlich.
Ich bin eben neugierig…

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit?

Wenn ich sage, dass ich in Zukunft weniger reisen möchte um mich mehr auf meine Arbeit und Karriere zu konzentrieren.

Ihr Lieblingsheld im Netz?

Michael Buchinger. Er bringt mich immer zum Lachen.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit?

Männer, die mir den Koffer die Treppe hoch tragen. Sie haben begriffen, was Frauen wirklich wollen. Und mein Programmierer.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen?

Wenn sie es in wenigen Sätzen schaffen, dass ich sie interessant finde. Ja, das Spiel mit den Wörtern und sie gekonnt einzusetzen.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen?

In Berlin freut man sich schon, wenn die Menschen pünktlich zum Treffpunkt erscheinen und sich 50% des Treffens unterhalten und nicht auf Tinder abhängen. Ansonsten schätze ich Authentizität, Ehrlichkeit und verrückte Ideen, auf die ich selbst nicht gekommen wäre.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten?

Pseudo-depressive Persönlichkeiten, die ihren Weltschmerz in jeder Statusmeldung zum Ausdruck bringen.

Was stört Sie an Bloggern am meisten?

Wenn sie sich über Likes und Retweets definieren.

Was stört Sie an sich selbst am meisten?

Ich bekomme feuchte Hände, wenn ich weiß, dass ich für längere Zeit kein W-Lan habe. Ich weiß, das ist nicht normal…

Ihr glücklichster Moment als Blogger?

Mir hat ein junge Frau eine Facebook-Nachricht geschrieben, um sich bei mir zu bedanken. Auf meiner Facebook-Fanseite von Lilies Diary hatte sie etwas kommentiert und ein Typ hat darauf geantwortet. Dann haben sie im privaten Chat weiter geredet, sich getroffen, verliebt, sind zusammen gezogen und bald kommt ihr Kind auf die Welt. Ich hoffe, es heißt Christine, wenn es ein Mädchen wird.

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger?

Ich kann alles und muss nichts.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen?

Ich würde gerne Alkohol trinken und mich am nächsten Tag noch an die Gespräche erinnern können.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden?

Ich kann mir schlecht die nächste Woche in meinem Leben vorstellen, deswegen bin ich mit der Frage, was im nächsten Leben passieren soll, überfordert.

Ihre größte Extravaganz?

Einen Tag nichts machen. Nur dasitzen und im Idealfall das Meer oder die Berge anschauen.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Ich sitze im Zug. Wir haben 66 Minuten Verspätung. 20 Minuten wegen Personen auf dem Gleis, 15 Minuten, weil sich die Strecke auf ein Gleis verengt, weitere 16 Minuten, weil wir auf einen Anschlusszug warten, und eine Umleitung sind wir auch gefahren. Einerseits bin ich absolut genervt, andererseits sehr gespannt, welche Ausrede als nächstes kommt.

Ihr Motto?

Be as much person, as you can be.

(c) Dominik Butzmann