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Sonntagsausflug

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Der Süper Store in Berlin Kreuzberg lädt am 8.12.2013 von 12 – 17 Uhr zum offenen Sonntag ein. Es gibt Cremant, Torrone di San Georgio Calabria (köstliches italienisches Gebäck) und sorgsam ausgewählte Lieblingsstücke, die der Suche nach Weihnachtsgeschenken ein schnelles Ende bereiten könnten.

SÜPER STORE
Dieffenbachstr. 12
10967 Berlin

Öffnungszeiten im Dezember:
Montag bis Freitag 11 – 19 Uhr
Samstag 11 – 16 Uhr

4. Advent 12 – 17 Uhr
24.12.2013 10-12 Uhr

(c) Süper Store

 

Shoperöffnung von Type Hype – Ein Gespräch mit Kirsten Dietz, der einen Hälfte des neuen Designlabels aus Berlin

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Wenn man während des Grafikdesignstudiums noch das Bleisetzen von Hand gelernt hat, ist eigentlich klar, dass auch der erste eigene Laden wie eine Bleisetzerei aussehen muss. Zumindest wenn die Rede von Kirsten Dietz und Jochen Rädeker ist, den Gründern der preisgekrönten Corporate Design-Agentur Strichpunkt. Nach 17 Jahren Markenentwicklung und -kommunikation, stets mit den Wünschen des Kunden im Blick, steht jetzt ihr ganz persönliches Projekt an: ein eigenes Designlabel. Ende November wurde bereits der Onlineshop von Type Hype gelauncht, heute, an Nikolaus, eröffnet der gleichnamige Laden in der Rosa-Luxemburg-Straße 9-13 in Berlin Mitte. Mit einem dreiköpfigen Designteam entwickeln die Beiden ihre Designs und drucken sie auf kleine schöne Dinge, wie Notizbücher, Geschirr oder Kissen. Bisher gibt es fünf Kollektionen: Din Berlin, Hauptstadt, Made in Mitte, Made in Mitte B/W und Luise, die jeweils aus einer anderen Zeit zitieren. Type Hype ist ein Spiel zwischen Analogem und Digitalem und der Manufakturcharakter ist auch in der Einrichtung des Ladens zu sehen. Rechts von der Milchbar steht eine alte, aber funktionstüchtige Corex, weiter hinten ein Original Heidelberger Tiegel. Ja, eine Milchbar ist fester Bestandteil des Ladenkonzepts, denn früher mussten die Drucker literweise Milch trinken, um den Bleistaub wieder aus dem Körper zu spülen. Eine Tradition, die Dietz und Rädeker mit ihrer Liebe zum Genuss verbinden. Kurz vor der Eröffnung haben wir ein Teil des Duos, Kirsten Dietz, getroffen

ZEITmagazin: Nach vielen und erfolgreichen Jahren mit Ihrer Design-Agentur Strichpunkt, haben Sie mit Type Hype Ihr eigenes Label gegründet. Wie kam es dazu?
Kirsten Dietz: Mein Partner Jochen Rädeker und ich kommen beide aus dem Print-Bereich und die Idee, Typografie auf andere Produkte wie Textilien, Porzellan oder Emaille zu übertragen, hat uns schon lange gereizt. Type Hype ist in erster Linie ein Onlineshop, über den wir die von uns gestalteten Produkte vertreiben. Der Laden in Berlin soll die Marke erlebbar machen. Denn mit jeder unserer fünf Designlinien erzählen wir eine Geschichte, die man vor Ort am besten sehen und fühlen kann.

ZEITmagazin: Zu dem Konzept des Ladens gehört auch Gastronomie in Form einer Milchbar. Schmeckt Essen denn besser, wenn man es von schönen Tellern isst?
Kirsten Dietz: Klar! Jochen Rädeker und ich genießen gutes Essen und wollten von Anfang an diese Leidenschaft in den Laden integrieren. Im Design wie auch bei Lebensmittel geht der Trend weg von der Massenproduktion, hin zum individuellen, guten Produkt. Type Hype bietet hochwertiges Design, so soll auch das Essen bei uns von hoher Qualität sein. Wir beziehen alles aus der Umgebung, zum Beispiel kommen unser Ziegenkäse und die Frischmilch vom Ökodorf Brodowin in Chorin in Brandenburg. Die Milch gibt es übrigens nicht nur zum Kaffee, sondern auch vom Zapfhahn, damit sich die Gäste ihre Milch in Flaschen abfüllen und mit nach Hause nehmen können. Auf laktosefreie Milch oder Sojamilch haben wir allerdings verzichtet.

ZEITmagazin: Damit unterscheiden Sie sich auf jeden Fall von den restlichen Cafés in Berlin Mitte.
Kirsten Dietz: Ja, wir haben uns ganz bewusst dafür entschieden, nur das ursprüngliche Tierprodukt anzubieten. Wir wollen es einfach halten, dafür aber gut. Auch zu zeigen, wo die Sachen herkommen, ist uns wichtig. Zum Beispiel kaufen wir unser Brot bei SoLuna in Kreuzberg, dazu gibt es dann Kräuterschmand oder einfach Fassbutter mit ein wenig Fleur de Sel. Für den Nachmittag haben wir Wein, und wer möchte, kann sich auch den mit nach Hause nehmen. Dazu gibt es Kleinigkeiten wie Käse, Oliven oder Schinken. Natürliches zu riechen und zu schmecken haben wir verlernt. Bei uns kann man das wieder üben.

ZEITmagazin: Wie zeigt sich dieser Anspruch bei Ihrem Design?
Kirsten Dietz: Wir arbeiten gerne mit Veredelungsprozessen, wie Stanzung, Drucklack oder Tiefprägungen. Das erklärt auch unsere Preise. Ein Buch mit den eben erwähnten Details kostet zum Beispiel 35 Euro. Unser Papier beziehen wir von Gmund am Tegernsee, die es noch von Hand schöpfen. Außerdem produzieren wir ausschließlich in Deutschland und dem deutschsprachigen Ausland. Unsere Kissenbezüge kommen zum Beispiel von einer österreichischen Leinenweberei und für die Lederwaren arbeiten wir mit einer Ledermanufaktur aus Berlin zusammen. Das sind alles inhabergeführte Manufakturen, wo noch der Chef selbst die Ware kontrolliert.

ZEITmagazin: Eine der fünf Designlinien von Type Hype heißt „Din Berlin“ – warum haben Sie genau dieser Schrift eine ganze Linie gewidmet?
Kirsten Dietz: Die Schrift steht für Berlin wie keine andere. Sie ist in den 20er Jahren für Siemens entwickelt worden und spielt auch heute noch eine große Rolle. Zum Beispiel wurde sie in abgewandelter Form für die Beschriftung deutscher Verkehrsschilder eingesetzt. Für unsere Linie haben wir die Originalschrift genommen und eine puristische und klare Kollektion entworfen. Diese Linie steht für das Berlin der 20er Jahre, die Zeit, in der die Industrie der Stadt entstanden ist, wo hingegen die Kollektion „Made in Mitte“ das heutige Berlin beschreibt.

ZEITmagazin: Das Design von Type Hype lebt von Buchstaben. Wie kann man mit Typografie Emotionen wecken?
Kirsten Dietz: Schrift wirkt sehr subtil. Wie beim Produktdesign auch muss man sich zu allererst fragen, was man sagen möchte. Mit unserem Konzept der unterschiedlichen Designlinien sprechen wir bewusst verschiedene Kunden und damit Emotionen an. Wir bauen jeweils kleine Welten auf, einzelne Designelemente erzählen dann die Geschichte. Für die Kollektion „Luise“ war Königin Luise von Mecklenburg-Strelitz unsere Inspiration. Wir haben den prunkvollen Stuck und die Ornamentik der Prachtbauten der damaligen Zeit abstrahiert und auf unser Design übertragen. In der Hauptstadtlinie sind die Schneidebrettchen aus Melamin, das es vor allem in der DDR gab. Auch die pastelligen Farben erinnern an die Zeit. Außerdem haben wir hier für Berlin typische Sehenswürdigkeiten aufgegriffen, wie den Checkpoint Charlie oder das Kino International. So entstehen „ostalgische“ Souvenirs, die nicht kitschig sind.

ZEITmagazin: Good design is a tough job“ ist der Titel Ihres gemeinsames Buches, das vor zwei Jahren erschienen ist. Wie unterscheidet sich gutes von schlechtem Design?
Kirsten Dietz: Design ist gut, wenn es einfach aussieht, auch wenn der Weg dorthin meist alles andere als das ist. Es muss sich für den Betrachter anfühlen, als wäre es, so wie es ist, genau richtig. Gutes Design ist, wenn man sich gern damit umgibt und es losgelöst von der Zeit funktioniert, also in der Zeit seiner Entstehung aber auch noch danach.

ZEITmagazin: An einer Stelle in ihrem Buch heißt es: „Ein schlechtes Buch schön gestaltet, ist Verrat am Leser“.
Kirsten Dietz: Beim Grafikdesign muss die Textebene immer mit der Bildebene einhergehen. Nur etwas hübsch aussehen zu lassen, funktioniert meistens nicht. Um etwas gut designen zu können, muss man wissen, was man gestaltet. Ein Verständnis für die Sprache ist beim Grafikdesign unerlässlich.

ZEITmagazin: Es gibt viele Designer, aber nur wenige arbeiten erfolgreich. Was braucht ein Designer, um sich heute durchsetzen zu können?
Kirsten Dietz: Ein Designer muss eigenständig arbeiten können und eine individuelle Handschrift haben. Außerdem braucht er sehr viel Selbstvertrauen. Und er muss sich und sein Produkt verkaufen können. Das ist heute wichtiger denn je. Die Konkurrenz ist groß, aber sie belebt auch das Geschäft. Es wichtig, über den Tellerrand zu blicken und zu sehen, was rechts und links von einem passiert.

ZEITmagazin: Zum Schluss bitte noch ein Tipp für alle nicht Grafiker. Bald ist Weihnachten und es werden wieder viele Weihnachtskarten verschickt. Wie wird der Weihnachtsgruß zu etwas Persönlichem?
Kirsten Dietz: Natürlich könnte ich jetzt sagen, dass wir die schönsten Weihnachtskugeln und –karten haben. Da ist auch was dran, aber das Beste ist immer noch, eine von Hand geschriebene Karte zu verschenken. Oder ein Geschenk, mit einer kleinen persönlichen Widmung drauf – je herzlicher sie ist, desto besser.

Die Fragen stellte Inga Krieger

 

Schuhwerk in Kunst und Design

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Woraus diese Sohlen gemacht sind, verrät die Ausstellung »Auf Schritt und Tritt« in der Villa Rot in der Nähe von Ulm. Tipp: Es hat was mit Elefanten zu tun (bis 16. 2.)

(c) Insa

 

Der ZEITmagazin-Adventskalender: 4. Türchen

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Selbst Backformen machen sich schön fürs Fest: Handbemalt, von Riess Edition.

Hier geht es zu den Teilnahmebedingungen
Alle Kommentare, die bis 15 Uhr gepostet werden, berücksichtigen wir – auch wenn wir nicht immer alle Kommentare sofort freischalten können

Der Gewinner der Norweger Mütze ist ClealieBitte mailen Sie uns Ihre Postanschrift an: stilredaktion2@zeit.de

(c) Riess Edition

 

Glänzende Form und spritziger Inhalt

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Sein  Champagner perlt, seine Oberflächen glänzen – eigentlich unvermeidbar, dass Jeff Koons und Richard Geoffroy von Dom Pérignon irgendwann gemeinsame Sache machen würden. Der weltbekannte Künstler hat im Rahmen seiner Antiquity-Serie eine auf 650 Stück limitierte Plastik entworfen, in dessen Inneren sich eine Flasche Dom Pérignon Rosé Vintage aus dem Jahr 2003 versteckt. Als Inspiration diente ihm ein Kulturgut aus der Altsteinzeit, die Venus von Willendorf, die er mit rostfreiem Metall zu einer seiner berühmten Ballon-Figuren, der Balloon Venus, abstrahierte. Mit Kurven so glänzend, dass man sich in ihnen spiegeln kann. Die Plastik samt Flasche kann hier bestellt werden.
Wie von Jeff Koons gewohnt, lässt einen die Tatsache, dass seine Interpretation der Venus, dem Fruchtbarkeitssymbol schlechthin, eine Flasche feinsten Tropfens in sich trägt, für einen Moment schmunzeln. Bis dann zwangsläufig die Korken knallen müssen

(c) Alexis Dahan/Dom Pérignon

 

Möbelkunst aus Berlin

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Statt das Gemälde an die Wand zu hängen, kann man es auch aufs Sideboard malen. Das macht jedenfalls der Berliner Maler Erwin Leber

(c) Erwin Leber

 

Kuratieren auf Papier

G7 Anniversary

Letztes Jahr stellten wir hier das Magazin für Fotografie und Literatur Der Greif vor, das 2008 von dem Augsburger Simon Karlstetter und zwei Freunden gegründet wurde. Am Dienstag, den 19. November feiern sie ihr 5-jähriges Bestehen mit der 7. Ausgabe in der Pavlov’s Dog Galerie in Berlin. Für die Jubiläumsausgabe haben über 1700 Fotografen und Autoren aus mehr als 70 Ländern insgesamt über 7500 Fotografien und Texte eingereicht. Auf 100 Seiten wurden die Fotografien und literarischen Texte kuratiert. Wer nicht in Berlin, sondern in München ist: am 23. November präsentiert der Greif die 7. Ausgabe in der Galerie f5,6. Für alle anderen: die Jubiläumsausgabe kann hier vorbestellt werden

Pavlov’s Dog Galerie, Bergstraße 19, Berlin Mitte
am 19. November um 19 Uhr