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Auslieferung von V-Mann Marschner beantragt – das Medienlog vom Freitag, 9. September 2016

 

In den Fall von V-Mann Ralf Marschner alias Primus kommt Bewegung. Der mutmaßliche frühere Arbeitgeber von Uwe Mundlos lebt in der Schweiz, bislang unbehelligt von deutschen Behörden – jetzt hat das sächsische Justizministerium Marschners Auslieferung beantragt, wie Astrid Geisler auf ZEIT ONLINE berichtet. Begründet wird das Auslieferungsersuchen allerdings nicht mit Marschners mutmaßlicher Verstrickung in den Terrorkomplex, sondern mit einem Strafbefehl wegen Insolvenzverschleppung.

Relevant wäre eine Überstellung allerdings nur für die Untersuchungsausschüsse zum NSU: Das Gericht unter Leitung von Manfred Götzl hat es abgelehnt, Marschner als Zeugen in den Prozess zu laden. In einem Ausschuss könnte der frühere Informant des Bundesverfassungsschutzes allerdings Informationen zum Leben des NSU im Untergrund liefern. Der Vorsitzende des Bundestagsuntersuchungsausschusses, Clemens Binninger, hält Marschner deshalb für einen „sehr wichtigen Zeugen“. Er soll Uwe Mundlos von 2000 bis 2001 in seiner Baufirma beschäftigt haben.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 12. September 2016.