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Wenn der Hubschraubermotor ausfällt

 

Fallen die Triebwerke eines Flugzeugs aus, stürzt die Maschine nicht direkt ab, sondern segelt langsam gen Boden. Die Website Aerotelegraph beschreibt, wie sich so ein Double Failure in einer Flughöhe von 33.000 Fuß bei einem Airbus A320 auswirken könnte: 153 Kilometer würde der Sinkflug ohne Triebwerkantrieb dauern, 20 Minuten insgesamt. Doch wie ist das bei einem Hubschrauber? Müsste der nicht sofort wie ein Stein auf den Boden fallen? Destin Sandlin hat in seinem YouTube-Kanal SmarterEveryDay den Selbstversuch gewagt.

Um eines gleich vorwegzunehmen: Sandlin erfreut sich bester Gesundheit, was dafür spricht, dass das Experiment geglückt ist. Doch wie gelingt die Hubschrauberlandung ohne Triebwerk? Im Videoclip sieht alles harmlos aus – doch ganz ohne Zutun des Piloten geht es auch nicht. Wichtig ist vor allem, dass der Winkel der Rotorblätter entsprechend eingestellt ist. Beim Hubschraubersinkflug ohne Triebwerk sollten die Rotorblätter flach eingestellt sein. Dann bremst der schräg entgegenkommende Fallwind das Absinken, der Rotor wird – ähnlich wie ein Windrad – weiter angetrieben, der Hubschrauber sinkt langsam(er) der Erde entgegen.

Wie das genau funktioniert, erklärt sehr gut verständlich auch das (im vergangenen Sommer eingestellte) WDR-Magazin Kopfball. Der Film zeigt auch, was einen Hubschrauber vom Tragschrauber unterscheidet.

Die Gefahr, dass dieses Szenario tatsächlich eintritt, ist allerdings ziemlich gering. Moderne Hubschrauber besitzen zwei Triebwerke, die den Rotor antreiben können. Fällt eines aus, springt das andere ein. Oder wie Aerotelegraph schreibt: „Viel eher verschlucken Sie sich an Bord an einer Erdnuss und ersticken, als dass beide Motoren ausfallen.“