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Meine Russlandgefühle

 

Denke ich an Russland, möchte ich schreien. Auch nach meinem vierten Besuch verstehe ich es nicht. Aber ich bin ihm haltlos zugeneigt. Ein Reisebericht

Sibirische Landschaft (© Alex Kotomanov/Unsplash)

Meine kleine, schöne Erfahrung mit Russland ist, dass ich jedes Mal erstaunlich glücklich dort bin.

Selbstverständlich bin ich jede Sekunde völlig unglücklich in Russland, auf die elementarste Weise verloren, genervt, wenn etwas nicht klappt, entsetzt über den Zustand der russischen Seele – von den Millionen Toten, die überall im Lande herumgeistern und noch immer keine Bleibe gefunden haben, ganz zu schweigen.

Und doch (oder vielleicht auch deshalb): Am Ende kommt immer eine einfältige Art Glück oder Rührung dabei heraus, wobei ich mich frage, ob es sich hierbei um eine private Blödigkeit handelt oder etwas, das mit mir nur am Rande zu tun hat, weil es von weiter her kommt, aus der Tiefe des geschichtlichen Raums, sagen wir mal, der Tatsache, dass es die göttliche Musik von Schostakowitsch und Strawinsky gibt, die nicht weniger göttlichen Bücher von Tschechow und Dostojewski und Gogol, um nur diese zu nennen; sie alle haben die russischen Paradoxien und Verhängnisse ja trefflich beschrieben und gelebt.

Denke ich an Russland, möchte ich immer schreien: Über das menschliche Unglück an sich, seine Maschinenhaftigkeit, die ewige Wiederkehr des Gleichen in neuen Klamotten, um in diesem Wissen bei jeder sich bietenden Gelegenheit in einen trotzigen Hoffnungsfuror zu verfallen, in einen Wahn des Glaubens an das Gute, dessen empirische Basis in einer Handvoll menschlicher Begegnungen besteht, also im Grunde in nichts.

Ich verstehe Russland auch nach der vierten Reise überhaupt nicht. Ich versuche es auch gar nicht, um ehrlich zu sein, denn jeder Versuch würde meinen Glauben sofort zerstören, mein haltloses Zugeneigtsein, wenn es das trifft, mein musikalisches Gedächtnis.

 

Statuen vor blauem Himmel in Tomsk (© Michael Kumpfmüller)

Meine Affenliebe zu den Russen – ich muss hier leider kurz persönlich werden – stammt aus den spätstalinistischen Jahren 1946 bis ’51, denn in diesen knapp fünf Jahren lebte meine Mutter, die eine Deutsche ist, in der Nähe von Moskau in der kleinen Stadt Klin. Sie und ihre jüngere Schwester und die drei großen Brüder und natürlich die Mutter und der Vater, der bei der Firma Schott in Jena bis Kriegsende für den ordnungsgemäßen Betrieb der Glaswannen zuständig war und nun, als Wiedergutmachung, das von Deutschen 1941 zerbombte Glaswerk im Klin wieder zum Laufen oder besser: Schmelzen bringen sollte, zusammen mit ein paar Kollegen.

Deshalb war meine Mutter in Russland; zehn Jahre war sie bei der Ankunft im Herbst 1946 und knapp fünfzehn bei der Rückkehr im Januar 1951.

Sie spricht bis heute ein fehlerfreies, moskowitisches Russisch, worauf sie sehr stolz ist, und war die einzige in ihrer Familie, die nie ein schlechtes Wort über die Russen verlor. Im Gegenteil. Im Winter 1946/47 wären die Deutschen aus Thüringen da drüben in diesem verfluchten Russland, an dem sich bekanntlich schon ganz andere die Zähne ausgebissen haben, beinahe verhungert, ja – aber eben auch die Russen.

Das war bloßer Gerechtigkeitssinn, der meine Mutter so reden ließ, sie war zeitlebens überzeugte Sozialdemokratin und hasste vielleicht die Kommunisten, aber bestimmt nicht die Russen. Sie hatte eine Freundin namens Ljusja dort in Klin, das ich im Sommer 1998 mit ihr besucht habe, und vielleicht ging es bei meinen Russlandreisen ja von Anfang an darum, diese Ljusja wiederzufinden oder die russische Stimme meiner Mutter, die ich in mir trage, oder was immer ich da in mir trage, diese ihre Geschichte auf jeden Fall.

 

Der Autor im Moskauer Hotel (© Michael Kumpfmüller)

Ich bin mir bis heute nicht sicher, was ich eigentlich vom Reisen halte. Vieles langweilt mich zu Tode, wenn ich auf Reisen bin. Es gibt zu viele Transiträume, die man durchqueren muss, die Einkaufsparadiese, die heutzutage Flughäfen sind, die versehrten Räume an den Stadträndern, Hotellobbys, Frühstücksräume, oder wo immer es um Schleusungsvorgänge und das vorab definierte Wieder-Verschwinden geht, beim Überschreiten der Grenze, abends auf dem Hotelzimmer, wenn man durch fremde Fernsehkanäle zappt und die Vorräte in den Minibars kontrolliert.

Letztlich habe ich nie begriffen, warum man freiwillig und ohne jeden Grund auf Reisen gehen soll, von Sanatoriumszwecken oder spirituellen Abenteuern vielleicht abgesehen. Denn was macht man da eigentlich, wenn man, sagen wir, nacheinander durch fünf oberitalienische Städte spaziert oder durchs zweifellos sehr schöne Amsterdam und sich dann sagt: Das habe ich jetzt gesehen, es war sehr schön, deshalb bin ich hingefahren.

Ich meine das in keiner Weise abfällig oder tourismuskritisch (obwohl man jede Menge Tourismuskritisches sagen könnte), sondern gebe nur Auskunft darüber, dass ich mir schon in meinem normalen Berliner Alltag wie ein kurz vorbeischauender oder durchreisender Tourist mit Google Maps und frei flottierenden Hungergefühlen vorkomme, und insofern kann ich gut und gerne zu Hause bleiben, wenn kein beruflicher Grund mich zum Reisen zwingt oder ermuntert.

Ich reise am liebsten mit dem wunderbaren Goethe-Institut, was ein (ich weiß) unverschämtes Glück oder auch Privileg ist, denn es gibt fast überall großartige Leute an den Goethe-Instituten, praktisch auf dem ganzen Planeten gibt es sie, und ich kann sie für ihre eminent politische Arbeit nur bewundern. Ihre Einladungen sind immer von allergrößter Freundlichkeit, aber am meisten schätze ich, dass sie richtig gute Pläne machen und einem dann auch sagen, was man vor Ort wann und unter welchen Umständen zu tun hat.

Ich muss etwas zu tun haben, wenn ich auf Reisen gehe, und deshalb habe ich auf der Stelle zugesagt, als mich das Goethe-Institut Moskau zu einer zehntägigen Tour durch Sibirien einlud, mit den Stationen Moskau (das mit Sibirien wenig zu hat), Nowosibirsk, Tomsk und Irkutsk, ein eintägiger Abstecher zum Baikalsee inklusive.

Allein diese Namen, dachte ich, und machte mich Mitte Mai auf den Weg, begleitet von allen möglichen Wünschen meiner stirnrunzelnden und vage neidischen Freunde, denn Sibirien hat natürlich was, so als Name, meine ich, weil da doch diese ganzen Lager waren (und noch sind), dazu diese fabelhafte Weite, diese Kälte, obwohl der sibirische Mai, so hieß es, nicht ohne frühlingshafte Talente sei, mit Tageshöchsttemperaturen um die zwanzig Grad.

 

Pelmeni in Irkutsk (© Michael Kumpfmüller)

Die Wahrheit ist natürlich, dass Reisen unter diesen Umständen das Allerbeste und -erfreulichste ist, vor allem, wenn es ums Essen geht, wobei ich ja finde, dass es nach getaner Arbeit am besten schmeckt. In diesem Sinne bin ich beinahe Leninist, obwohl bei Lenin die Pointe meines Wissens darin bestand, dass, wer nicht arbeitet, umstandslos zu hungern hat, und insofern ist es mit meinem Leninismus wahrscheinlich nicht weit her.

Man isst vorzüglich im großen weiten Russland, im nahen Moskau nicht weniger als im fernen Irkutsk, was für mich bedeutete, dass ich neun Tage lang in kulinarischen Erinnerungen schwelgte, denn auch meine Mutter verstand sich auf die russische Küche. Sie kochte einen vorzüglichen Borschtsch und servierte selbst gemachte Pelmeni mit Sauerrahm, Fisch- und Hühnersalate mit Roter Beete oder Erbsen, die sich an Festtagen zu unfassbar köstlichen Ensembles formierten (Sakuski), und insofern bin ich in Sachen Russland quasi von Geburt an bis auf die Knochen korrupt.

Ich aß georgisch in Moskau und usbekisch in Nowosibirsk und hätte wahrscheinlich die ganze sowjetische Küche probieren und studieren können, die unter kapitalistischen Bedingungen im Neuen Russland weiterlebt bzw. kulinarisch zur Höchstform aufläuft, denn zu Sowjetzeiten waren die Töpfe ja bekanntlich nicht immer so gut gefüllt und sind es bis heute nicht überall und für jeden.

Wodka gab’s natürlich auch. Ich gebe zu, lange vor Einbruch der Dunkelheit, womit ich bei meinem russischen Übersetzer und Freund Michail bin, der einer der freundlichsten und im wahrsten Sinne entgegenkommendsten Menschen ist, die ich in meinem Leben getroffen habe.

Mit ihm habe ich in Moskau 2012 eine Flasche roten Pfeffer-Wodka geleert und 2014 in Wladiwostok einige Hundert Milliliter hellen, weißen, und seither betrachtet er mich in Wodka-Angelegenheiten als seinen leider nicht sehr gelehrigen Schüler: Erklärt mir in Irkutsk zum x-ten Mal, dass man das Zeug vor dem Essen trinkt und nicht wie die Deutschen danach, dass man das Glas nach dem ersten und zweiten und dritten Trinkspruch nicht abstellen darf, sondern trinkt und weiter isst.

In Irkutsk waren’s die gut tischtennisballgroßen Pelmeni, die man kurz anbeißt, um dann erst mal säuglingshaft den Fleischsaft aus ihnen herauszusaugen, was mir als Vergnügen beinahe etwas zweifelhaft vorkam, aber eben darin bestand es ja.

 

Birken in Tomsk (© Michael Kumpfmüller)

Wahrscheinlich sind das die Szenen, die bleiben werden, dazu die sibirische Landschaft, soweit ich sie mit eigenen Augen gesehen habe, im Zug von Nowosibirsk nach Tomsk, wo in gut vier Stunden gerade mal zwei Siedlungen passiert wurden und sonst nur Birkenwald in allen Variationen und Sprenkelungen.

Ich liebe Birken und die aus ihnen zusammengesetzten Wälder. Man möchte hineinspringen in so viel lieblich junges Grün, unschuldig in der Wiese liegen, obwohl ich gleichzeitig immerzu Erschießungsszenen sehe, die Arbeit meiner Großväter, die im Morgengrauen Kommissare und unbotmäßige Zivilisten liquidieren, oder die Kommunisten andere Kommunisten, ich weiß nicht, ob russische Kommunisten Birkenwälder dafür benutzt haben.

Von den brandenburgischen oder sächsischen Wäldern weiß man, dass noch immer Weltkriegstote dort liegen und gefunden werden, und Michail sagt, dass es in den russischen Wäldern nicht anders ist. Einem Wald ist das selbstverständlich völlig egal, er kümmert sich nicht um Tote. Ich habe keine Ahnung, wie lange Birken leben und ob von den damaligen noch welche übrig sind, ich glaube, sie hätten jede Menge zu berichten, von den berühmten Straflagern natürlich, die in diesen landschaftlichen Weiten irgendwo zu finden sein müssten, doch sibirische Straf- und Umerziehungslager stehen nicht auf meinen Programm.

Auch die sibirischen Gewässer sind Speicher vergangenen Unglücks. Sowohl die Reiseführerin in Tomsk am Ufer des namengebenden Flusses Tom und die wie aufgedreht referierende Baikalsee-Expertin wissen von Vorfällen, in denen sich Blut und Tränen in die dafür bereit stehenden Gewässer ergossen haben. Doch zum Glück handelt es sich da nur um Legenden, misslungene Liebesgeschichten mit den dazugehörigen Händeln, bei denen nur einer und manchmal niemand gewinnt. Man hat fast ein wenig das Gefühl, diese halb erfundenen Geschichten werden erzählt, um über die leider wirklichen besser schweigen zu können – je länger die Toten tot sind, umso weniger scheinen sie uns zu erschrecken.

So einen städtischen Strom – ich rede vom Tom – finde ich natürlich toll. Er scheint alle Zeit der Welt zu haben, wie er da unter den russischen Himmeln so strömt, mit dem Gleichmut und der Desinteressiertheit einer Katze, worauf ich natürlich nur komme, weil es im Leben ja immer wieder Situationen gibt, in denen man selbst gerne so eine gleichmütige Katze wäre.

 

Im Zug zwischen Nowosibirsk und Tomsk (© Michael Kumpfmüller)

Was die drei sibirischen Städte betrifft, durch die ich spaziert bin, so wird man sie kaum als Schönheiten bezeichnen. Venedig oder Rom sind schön, dafür sind Nowosibirsk und Tomsk und Irkutsk interessant. Nicht so sehr, weil sie immer noch sowjetisch sind, sondern weil sie auf drastische Weise illustrieren, dass Städte chaotische, ungeordnete, eigentlich unwahrscheinliche Gebilde sind, keine willfährig vor uns ausgebreiteten Schönheiten, sondern eine unaufgeräumte Ansammlung aller möglichen Vergangenheiten, in denen das eine unverbunden neben dem anderen steht, ohne dass dem Betrachter klar würde, was nun gelten soll: Das Lenin-Denkmal oder das kapitalistische Einkaufsparadies mit KFC und all dem anderen Kram, die schönen Holzhäuser, die in Tomsk verfallen und Irkutsk schon wieder nachgebaut werden, dazu die ganze Plattenbauarchitektur, die weiten windigen Plätze, zwischendrin ein halb verfallenes Fabrikgelände, ein postmodernes Café, die in einem saftigen grün gestrichene Panzer und Haubitzen aus dem Großen Vaterländischen Krieg in der Innenstadt von Irkutsk.

Ich hätte das vor Jahren nicht gedacht, aber inzwischen schätze ich diese Stadtlandschaften, in denen alles zusammengewürfelt und eigentlich Fake ist, ohne einheitliche Grammatik. Es ist eine Zumutung, sich diesen Räumen zu überlassen, womit ich meine, dass es eine schwere Arbeit für Kopf und Augen ist, aber eben auch der Zustand der Stadt, der zu unser aller Lage passt. Man taumelt durch Raum und Zeit und hat nie wirklich lange Grund zu bleiben. Man könnte sagen: Man surft, weil es kaum zuverlässige Haltepunkte gibt, und damit muss man als Besucher klarkommen und mehr noch, denke ich, die Bewohner. Man fragt sich dauernd, wie sie das machen, wie sie das hinkriegen, hier zu leben, aber irgendwie scheinen sie es hinzukriegen, ja, sie sind zu Hause dort.

 

Rotes Ensemble mit Banner zum 9. Mai in Tomsk (© Michael Kumpfmüller)

Über Politik zu reden, ist unter diesen Umständen eine komplizierte Unmöglichkeit, wenn man das so formulieren kann.

Mit Michail, weil er im Urzustand des russischen Intellektuellen ist, nämlich dem der Verzweiflung, kann man über alles sprechen: über die Lager früher und die Lager heute, die Sache mit der Krim, die Ukraine, natürlich auch über Kafka, der in keinster Weise (darin sind wir uns einig) ein Prophet des Totalitarismus gewesen ist, aber vielleicht am grundsätzlichsten darüber nachgedacht hat, was der einzelne Mensch so wert ist – hier und heute und seit jeher in Russland, sagt Michail, nicht das Geringste.

Aber sonst in Sachen Politik nur beredtes Schweigen. Über Putin wollen Sie sprechen? Lieber nicht. Stalin und die Jahre des Terrors, na gut, es ist früher bestimmt nicht alles gut gewesen, aber auch nicht alles schlecht.

Der Termin im NKWD-Museum in Tomsk musste leider kurzfristig abgesagt werden. Es ist so ziemlich das einzige in ganz Russland, aber immerhin gibt es einen kleinen Park mit einem wuchtigen Denkmal für die Opfer, in dem weit oben ein Text mit der Formulierung „bolschewistischer Terror“ eingraviert ist.

Eine junge Deutsche, die gerade ein halbjähriges Praktikum beim DAAD absolviert, weist mich darauf hin. Beim anschließenden Kaffee berichtet sie, dass viele junge Russinnen noch immer keinen blassen Schimmer von Empfängnisverhütung hätten, eine Geschichte, die mir meine Mutter schon 1981 nach einem längeren Aufenthalt im sowjetischen Moskau erzählte.

Verknüpfen sich die Hoffnungen nicht seit jeher mit den Jungen, die noch alles vor sich haben und deshalb sicher etwas ändern werden?

Eine Anfang Zwanzigjährige fragt nach der Moskauer Lesung, wie man über gesellschaftliche Tabus schreiben kann, ohne zu lügen. Sich selbst belügen, meint sie. Sie will über irgendeine unangenehme Wahrheit schreiben (welche, verrät sie nicht), und es gefällt mir, dass sie das will und zufrieden nickt, als ich ihr sage, dass man sich beim Schreiben auf niemanden anderen als sich selbst (als seinen eigenen, ersten Leser) verlassen kann.

Schreiben (und vielleicht Leben) heißt ja nun mal, den Mut aufzubringen, die eigene Stimme zu erheben und ihr dann allmählich zu vertrauen, und insofern nehme ich unser kurzes Gespräch politisch und als Hoffnung, denn eine andere haben wir nicht, auch bei uns, ich meine in dem Sinne, dass der Rohstoff der Hoffnung ja immer der Einzelne ist.

 

Straßenecke in Nowosibirsk (© Michael Kumpfmüller)

Indem ich dies so schreibe, das merke ich, entsteht sofort dieses Russlandgefühl in mir, als wäre dieses verdammte, herrliche Russland darauf angewiesen, dass einer wie ich Gefühle des Verbundenseins für es hegt.

Ländern, die man bereist, bleibt man ja immer irgendwie verbunden, sie werden Teil der inneren Landkarte, aber bei Russland habe ich das Problem, dass es ein Sehnsuchtsort geworden bzw. geblieben ist, aus welchen biografischen Zufälligkeiten heraus auch immer.

Ich weiß, ich muss da bei nächster Gelegenheit wieder hin, schon um den wunderbaren Michail wiederzusehen und mich weiter zum Wodkatrinker ausbilden zu lassen.

Freundschaft ist ja eine seltsam erfreuliche Sache, vielleicht weil sie einen Hang zur Unwiderruflichkeit hat, aber natürlich auch etwas braucht, einen Ort, an dem man sich trifft. Wie oft ist eigentlich egal, aber den Ort muss es geben und gibt es ja, auch in Berlin, denn vielleicht kommen er und seine Frau jetzt erst mal nach Berlin, wo ich schon heute, während ich dies schreibe, auf sie warte.