Beim erneuerbaren Literaturfest setzen sich Autoren für die Energiewende ein. Auch Günter Grass wollte dabei sein.
Im April hagelte es in den vergangenen Jahren jährlich Lesungen. Als Gegenveranstaltung zu den Vattenfall-Lesetagen gab es die HEW-Lesetage. Ebenso prominent waren die Lese-Akteure bei Lesen ohne Atomstrom, die sich auch gegen Vattenfall richteten, sich programmatisch aber auch von den anderen Gegenveranstaltern abgrenzten.
In diesem Jahr ist das anders: Vattenfall- und HEW-Lesetage gibt es nicht mehr, Lesen ohne Atomstrom ist geblieben. Die Veranstalter wollen sich nach wie vor für den Atomausstieg und die Energiewende einsetzen. Ebenso wie Vandana Shiva, Nina Hagen, Andrea Maria Schenkel, Anna Thalbach, Dennis Meadows, Christian Redl oder Marc Elsberg. Sie alle lesen ab dem 22. April in Hamburg für umsonst – zum Auftakt im Gebäude des Vereins Patriotische Gesellschaft.
Auch Günter Grass, Mitbegründer der Bewegung, wollte dabei sein. Wenige Tage vor dem Event starb der Schriftsteller. Die konzertante Lesung am Tschernobyl-Jahrestag im Ohnsorg-Theater (26.4.), an der Grass teilgenommen hätte, findet dennoch statt. Der Kieler Autor Feridun Zaimoglu wird – möglicherweise mit weiteren schriftstellerischen Weggefährten – jene Ballade lesen, die Günter Grass für den Abend bereits ausgewählt hatte: Netajis Weltreise, eine seiner letzten Veröffentlichungen.