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Depeche Mode & Co.

Zeitreise in die 1980er: Beim Club-Party-Special im Kir liegt der musikalische Fokus auf dem Jahrzehnt der New Wave.

Neonfarben, Lederjacken und toupierte Haare – die 1980er Jahre waren eine Dekade der extrovertierten Styles. Nicht nur optisch, sondern auch musikalisch hat das Jahrzehnt einiges zu bieten. Falco, Billy Idol, Jennifer Rush, Trio – ihre Ohrwürmer halten sich bis heute hartnäckig im Programm der Hörfunkstationen. Im Kir widmet man einer britischen Band einen Partyabend, die Anfang der 1980er Jahre auf der heranrauschenden Synthesizer-Welle über den Globus rauschte: Depeche Mode. Einen Tag vor Sylvester bekommt man wieder die Gelegenheit in Erinnerungen zu schwelgen, bevor man sich auch schon am kosmischen Zeitstrahl weiterbewegt. Beim Club-Party-Special schallt Musik von Depeche Mode und anderen beliebten Künstlern der 1980er Jahre aus den Boxen. Wer also noch im alten Jahr zu Personal Jesus tanzen möchte, der ist bei dieser Party genau richtig.

Text: Katja Vintz

 

Plux

Yo Montero, Janek, Frau Eickhoff und Jonas Wahrlich sorgen im Fundbureau für eine berauschende Sylvesternacht mit elektronischer Musik.

Traditionell lässt die Neujahrsnacht auch den größten Feiermuffel in die Puschen kommen. Nicht eingehaltene Vorsätze werden final zu Grabe getragen. Aber mal ehrlich: Eigentlich ist es auf Silvesterpartys doch häufig überall nur voller und teurer als in jeder anderen Nacht. Ein Grund mehr, genau aufs Programm zu achten. Freunde elektronischer Musik kommen besonders im Fundbureau auf ihre Kosten. Bei der legendären Plux Silvestersause legt erstmals der Franzose Yo Montero (DER HUT / Creepy Fingers) auf. Unterstützt wird er von seinem Landsmann Iry sowie von den DJs Janek (Bachstelzen) und Frau Eickhoff (Zeitgeist.Kollektiv) aus Berlin und dem Hamburger Jonas Wahrlich (Plux, DER HUT). Das kann nur eine berauschende Nacht werden. Wir gehen also davon aus, dass mit den neuen Vorsätzen frühestens am 2. Januar begonnen werden kann.

Text: Ole Masch

 

Extrabreit

Keine Leidenschaft ist wie die: Die Hagener Band spielt ihren gut abgehangenen NDW-Punk in der Markthalle. Support: Bonsai Kitten

Vielleicht waren Extrabreit nicht gerade die originellste, einflussreichste oder popkulturell wichtigste Band der NDW-Zeit. Was man der Hagener Gruppe um Sänger Horst-Werner Wiegand aber zugestehen muss, ist, dass viele ihrer Songtexte bis heute noch amüsant anzuhören sind. Kostprobe? „Polizisten speichern, was sie wissen, elektronisch ein / Alles kann ja irgendwann und irgendwie mal wichtig sein / Polizisten wissen, was zu tun ist, denn sie haben Funkverkehr / Polizisten werden jeden Tag und jeden Monat immer mehr“ (Polizisten). Oder: „Ich denk, ich brauch neue Schuhe / und ich geh ins Kaufhaus rein / Mit Übersicht und Ruhe / muß es leicht zu schaffen sein / … / Ich hab Kleptomanie,  keine Leidenschaft ist wie die / … / und sie erwischen mich nie!“ (Kleptomanie). Ganz schön subversiv. Und ihr größter Hit, Hurra, hurra, die Schule brennt, wird heute noch auf jeder Abi-Party gespielt. All diese Smasher und noch viele andere werden sicher auch beim diesjährigen Jahresabschlusskonzert in der Markthalle zu hören sein.

 

Jenseits von Eden

Elia Kazans Filmklassiker mit dem 24-jährigen James Dean in seiner ersten Film-Hauptrolle läuft am 25. Dezember im Metropolis Kino.

„Such startling characters, such untamed emotions, it’s the frankest motion picture ever made“, heißt es im Originaltrailer dieses Filmklassikers von Regisseur Elia Kazan. Und wenn man bedenkt, dass Jenseits von Eden, der den legendären James Dean in seiner ersten Film-Hauptrolle zeigt, schon fast 60 Jahre alt ist, kann man nur darüber staunen, wie frisch das Ganze noch wirkt. Die Handlung: 1917 stehen die USA kurz vor dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Im Haus der Farmer-Familie Trask schwelt ein tiefsitzender Konflikt: Der sensible Cal bemüht sich verzweifelt um die Liebe seines Vaters, die bisher nur dem geschäftstüchtigen Erstgeborenen Aron zuteil geworden sind. Dann verliert der Vater fast sein gesamtes Vermögen und Cal ergreift die Chance, den Respekt seines Vaters zu gewinnen, indem er ihm mit dem Erlös des Verkaufs von Bohnen als Proviant für die US-Army aus der finanziellen Misere zu helfen versucht. Umso größer ist die Enttäuschung, als dieser das Geld ablehnt, da er aus einem Krieg keinen Gewinn schlagen will… Toller Stoff! Danke Elia, danke Jimmy!

 

„Freakz Like Us“

Die DJs Worakls und Joachim Pastor zeigen den Hamburgern, zu welchen Sounds und Beats man zurzeit auf französischen Tanzflächen abfährt.

Schnell die Kalorien von Plätzchen und Glühwein wegtanzen, bevor sie zu Hüftgold werden – das Fundbureau bietet schon vor den Silvesterpartys die Gelegenheit dazu. Am Ende des zweiten Weihnachtsfeiertags ist nämlich Schluss mit Besinnlichkeit: Die Partyreihe Freakz Like Us läutet mit Elektro die Nachweihnachtszeit ein. Für fachgerechte Tanzflächenbeschallung sorgen die beiden DJs Worakls und Joachim Pastor. Ihr Kollege N’to vom gemeinsamen Label Hungry Music war bereits im August zu Gast, jetzt zeigen seine Kompagnons den Hamburgern, wozu man gerade in Frankreich tanzt. Dort gehören die beiden nämlich zu den erfolgreichsten Produzenten des Landes. Neben den bekannten Freakz-Like-Us-DJs BackForth und Viktor Czyzewski sind außerdem Sven Roesch & Marc Keller aus Mannheim sowie Tribun & Stefanel aus Rumänien zu Gast: ein internationales Line-up für den guten Ton.

 

„Olymp of HipHop“

Eine der wenigen guten Hip-Hop-Partys in Hamburg geht am zweiten Weihnachtstag im Grünen Jäger an den Start. An den Decks: DJ Muräne, DJ Pharao und TUTKU.

Coole Hip-Hop-Partys in Hamburg sind ähnlich rar gesät wie gut gereimte Zeilen in den Tracks des österreichischen Newcomer-MCs Money Boy („Dreh den Swag auf“). Die Reihe Olymp of HipHop bildet da eine der wenigen Ausnahmen. Seit einigen Jahren liefern die Macher nun schon in schöner Regelmäßigkeit im Grünen Jäger ab. Von Old bis New School, von East- bis Westcoast, von Gangsta- bis Conscious-Rap – auf die Plattenteller kommt ausschließlich Premiumware: Busta Rhymes, Tyler, the Creator, Method Man & Redman, Mos Def, A$AP Rocky, De La Soul, Notorious B.I.G. – solche Sachen halt. Bei der Weihnachtsausgabe am 26.12. teilen sich dann DJ Muräne, DJ Pharao und TUTKU die Decks. Das Motto des Abends: „Beats with deep bass / Girls with tight pants / Maybe they might dance?“ Da sind wir uns eigentlich ziemlich sicher!

 

Jerry Cotton

Aus dem Kriminalroman auf die Bühne: Im Imperial Theater jagt der FBI-Agent im Maßanzug den New York Ripper.

Wie wäre es mit ein wenig Thrill nach so viel Besinnlichkeit in den letzten Tagen? Das Imperial Theater brachte 2014 erstmals einen alten Serienhelden auf seine Bühne: Jerry Cotton, den FBI-Agenten und Helden der Kriminalromane (man nennt sie auch Trivialliteratur) von Delfried Kaufmann. Auch zum Jahresausklang ist das unterhaltsame Stück am Krimitheater an der Reeperbahn zu sehen. Intendant Frank Thannhäuser und sein Ensemble reisen in Jerry Cotton … jagt den New York Ripper zurück in die 1960er Jahre. Darum geht’s: Jerry Cotton (Stefan Brentle) und sein Partner Phil Decker (Gosta Liptow) untersuchen in einer regnerischen Sommernacht den Tatort, nachdem schon wieder eine junge Frau brutal ermordet wurde. Die Ermittler haben es mit einem Serienkiller zu tun, dessen Motiv und Vorgehensweise vollkommen unklar sind. Sie müssen dem Mörder auf die Spur kommen, bevor er wieder tötet. Jerry Cotton hält den Zuschauer, wie aus der literarischen Vorlage gewohnt, mit Erzählungen aus der Ich-Perspektive auf dem Laufenden. Das alles geschieht in einer aufwendigen Kulisse mit Dreh- und Klappbühne, Skyline und originalgetreuer Garderobe.

Text: Lena Frommeyer

 

Hundreds

Nach vier Jahren beglückt das Hamburger Elektropop-Duo seine Fans mit einem neuen Album und dem dritten Hamburg-Gig in diesem Jahr.

Lange musste man auf Aftermath, das zweite Album des Hamburger Elektropop-Duos Hundreds, warten. Fühlte sich beinahe gar nicht so an: Zum einen, weil die Band irrsinnig fleißig durch Deutschland und die ganze Welt tourte, zum anderen, weil sich die Songs des Debüts Hundreds einfach nicht verbrauchen wollten. Nach vier Jahren war es dann aber doch mal Zeit für Nachschub: Aftermath klingt dabei mindestens so zwingend wie sein Vorgänger. Das ist dramatischer Maschinenpop fürs Jetzt. Kürzlich haben Eva und Philipp Milner zusätzlich zum neuen Album noch eine Remix-EP ihres Erstlings veröffentlicht, auf der sich Künstler wie Robag Wruhme und The/Das ausgewählter Stücke angenommen haben. Wer weiß: Vielleicht halten die Neuinterpretationen ja auch Einzug in das Live-Programm der zwei?! Wir werden sehen…

 

X-Mas Bingo

Punktucke und Bingo Ingo laden zum Seniorenspaß der etwas anderen Art in den Goldenen Salon des Hafenklang.

„Bingo!“ gehört zu den befreiendsten Ausrufen, die die Menschheitsgeschichte hervorgebracht hat – neben „Heureka!“, „Da sind die Autoschlüssel!“ und solchen, die man nicht unbedingt aufschreiben will. Der schlechte Leumund des Spiels – „Seniorenspaß“ hört man mitunter – ist darum völlig verfehlt: Bingo ist super. Vor allem, wenn Bingo Ingo die Glück und Wohlstand versprechenden Zahlen ausruft und dazu seine Punkrock-Musikgruppe aufspielt: Bingo Ingo und die Bingo Band. Im Hafenklang wird das Glücksspiel, das jeder noch so pfiffigen Strategie trotzt, endlich so wild betrieben, wie es sich für den Klassiker der Abendunterhaltung gehört. Zwar kann nicht jeder einen der hochwertigen Gewinne einfahren, als Verlierer geht dennoch niemand nach Hause: Schließlich spielt auch die Band Punktucke (Foto) für alle.

 

Rollerskate Jam

Auf alten Rollschuhen tanzt es sich im Mojo Club hervorragend zu Boogie und Funk von Beginner-DJ Mad.

Kreuzschritt und dann eine Drehung. Dabei die Arme, Hüfte und den Stopper an den Oldschool-Rollern einsetzen. Immer schön im Takt bleiben. Ja, ja – das sieht schon cool aus, wenn man’s kann. An der eigenen Choreographie gilt es auch beim Rollerskate Jam im Mojo Club zu feilen. Oder man tanzt einfach wie man lustig ist zu den Disco-Beats von Gastgeber und Beginner-DJ Mad. Stilecht, wie bei den Jams in den 1970er Jahren, steht musikalisch auch Boogie und Funk auf dem Plan. Oldschool-Rollschuhe (nicht Inliner!) bringt man entweder selbst mit oder leiht sie für einen Euro und gegen 20 Euro Pfand im Mojo Club. Die anschließende Mojo Essentials Clubnacht ist für alle Rollschuhfahrer inklusive.