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Toll, Peer Steinbrück

 

Ifo Index im Vergleich zur Produktion

Der Mehrwertsteuerschock ist da. Der Ifo-Index ist entgegen den Erwartungen der Analysten gefallen – von 108,7 im Dezember auf 107,9 im Januar. Der Optimismus der deutschen Unternehmen war durch die Vorzieheffekte der brutalen Mehrwertsteuererhöhung übertrieben. Diese Blase lässt jetzt Luft ab. Wie viele Volkwirte erwarten, dürfte es im ersten Quartal eine Delle geben, Stagnation. Nach dem zweiten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft wieder Schwung aufnehmen, das legt die Erwartungskomponente des Ifo-Index nahe, die weiter gestiegen ist.

ifo Index Januar 2007

Der Ifo-Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Der Lagebeurteilung und der Erwartung. Der Rückgang geht allein auf die Einschätzung der aktuellen Lage zurück. Sie war wohl durch die Vorzieheffekte der Mehrwertsteuererhöhung in den vergangenen Monaten aufgebläht. Immerhin lag die Lagebeurteilung im Dezember auf dem Rekordniveau von 115,3 und übertraf sogar die Werte von Anfang 1991, mitten im Wiedervereinigungsboom.

Die Zukunft schätzen die Unternehmen dagegen noch mal deutlich positiver ein, als im Dezember. Der Index, der die Erwartungen abbildet, steigt im Januar um 0,7 Punkte auf 103,2. Das dürfte vor allem mit dem deutlich gefallenen Ölpreis und der relativen Schwäche des Euro zusammenhängen.

Alles in allem ist der heutige Ifo trotzdem positiv zu beurteilen. Wenn das deutsche Wachstum im ersten Quartal nur stagnieren sollte, wäre das als kleines Wunder einzustufen. Denn eine Mehrwertsteuererhöhung von drei Prozentpunkten ist eigentlich dazu angetan, eine Volkswirtschaft in die Rezession zu stoßen – mutwillig und unverantwortlich. Toll, Peer Steinbrück.