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Memo an Merkels Ökonomen

 

Weil ich wegen meiner derzeitigen Babypause nicht beim Frühjahrstreffen des IWF in Washington sein kann, habe ich mir in einer schlaflosen Nacht die Dokumente im Netz angesehen. Ich bin immer wieder überrascht von der hervorragenden Arbeit, die die Ökonomen des Währungsfonds seit einigen Monaten abliefern.

Auch im neuen WEO gibt es wieder ein sehr interessantes Kapitel. Diesmal zum beliebten Thema global imbalances. Der Fonds hat sich angesehen, wie exzessive Ungleichgewichte in der Leistungsbilanz in der Vergangenheit abgebaut wurden. Quintessenz: Es ist – anders als wir es von der Regierung und ihren Berater immer wieder hören – durchaus möglich, chronische Exportüberschüsse durch expansive wirtschaftspolitische Maßnahmen abzubauen.

Das Schöne dabei: Es kostet nicht einmal Wachstum. Denn was an Output im Exportsektor fehlt, entsteht im Binnensektor neu. Natürlich gibt es Risiken wie ein Überstimulierung der Wirtschaft, die zu Inflation und Vermögenspreisblasen führt, aber das ändert nichts daran, dass das Problem im Prinzip lösbar ist.

Hier die entsprechende Passage aus dem WEO:

„First, the current account surplus narrowed significantly in response to policy changes. Although exchange rate appreciation often played a role, other policies also facilitated the reversals, including macroeconomic policies that stimulated domestic demand and, in some cases, structural reforms. Second, policy-induced current account surplus reversals were not typically associated with lower growth. Real appreciation seems to have slowed growth, but other factors tended to offset this adverse effect. Specifically, demand frequently shifted from external to domestic sources…“

Worauf warten wir noch?