Etwas Ulkiges passiert zur Zeit in Berlin. Vor einem Jahr ungefähr brüstete sich die Bundesregierung international bei jeder Gelegenheit mit der Größe ihrer Konjunkturprogramme. Heute wiederum muss der Aufschwung als Beleg dafür herhalten, dass Konjunkturpolitik nicht funktioniert und sich Sparsamkeit auszahlt.
Was denn nun? Kurbeln wir oder nicht?
Diese Grafik zeigt auf Basis von Daten aus dem neuesten Outlook der OECD die Entwicklung der konjunkturbereinigten Etatdefizite, ein Indikator für den Expansionsgrad der Fiskalpolitik (das nominelle Defizit taugt hier nicht, denn es würde sich ja auch verschlechtern, wenn die Konjunktur den Bach heruntergeht und der Staat nichts dagegen unternimmt). In den USA beträgt der fiskalische Impuls zwischen 2008 und 2010 2,9 Prozentpunkte. In Deutschland sind es 3,0 Prozentpunkte.
Aber halt, Konjunkturprogramme wirken ja nicht. Das Sparpaket der Regierung hat das Vertrauen der Unternehmer und Verbraucher gestärkt, so dass diese mehr Geld ausgegeben haben. So ist es gewesen.