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Ein „Ehrenmord“ in England

Ein Vater hat in Grossbritannien seine Frau und seine vier Töchter ausgelöscht, „weil sie einen zu westlichen Lebensstil einschlugen“. Er tötete sich selbst durch Verbrennungen.
Früher hiess so etwas „Familientragödie“. Immer wieder das gleiche Muster: Männer, die ihre Frauen nicht mehr kontrollieren können.

Der Hintergrund der Tragödie war eine arrangierte Ehe.

Komplette Geschichte im Daily Telegraph hier.

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Foto: Daily Telegraph 

Caneze Riaz, Sayrah, Alisha, Sophia –

die Mutter und drei der getöteten  Töchter.

 

Iranische Intellektuelle protestieren gegen Ahmadinedschad

Dies hier sollte nicht unbekannt bleiben:
An open letter by a group of Iranian academics, writers, and artists regarding the Tehran Conference on Holocaust Denial

Over the past year or so a number of official and unofficial public statements have been made in Iran denying the genocide of Jews during the Second World War. The culmination of this trend was the widely publicized, so called „International Holocaust Conference“, held in Tehran in December 2006. Given the serious moral and practical implications of this trend, we, a group of Iranian academics, intellectuals, writers and artists, find it imperative to take a public stance on this issue….

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Ein saudischer Intellektueller verteidigt den Liberalismus

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Dr. Turki Al-Hamad (links)

Ein erstaunlicher Essay des saudi-arabischen Intellektuellen Turki Al-Hamad in der führenden arabischen Tageszeitung Asharq Alawsat vom 21.2.2007:

Thoughts on Liberalism

„For some people, the concept of ‘liberalism’ connotes moral decay and degeneration, an anti-religious attitude and little else. For those who share this perspective, liberalism makes everything permissible and valid leaving no place for religion or morals in a liberal society.

In this view, a liberal society is one built on the pursuit of pleasure and is comprised of individuals who are governed by their physical desires, the love of money and women, instant gratification and nothing more.

(…)

If indeed Western societies comply with the aforementioned description and yet they were able to dominate the world today, of which we are a part of, then it is we who are at the core of this dilemma not the West

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Islam: Der reine, klare, starke Gott

Ich habe für die morgige Print-Ausgabe den Beitrag zum Islam geschrieben (in unserer Reihe über Weltreligionen).
Über Reaktionen würde ich mich freuen. Ich lasse mich auch gerne von allen Seiten verdächtigen – als trojanisches Pferd der Islamisierung Europas und als islamophober Hetzer. Es sollte für alle etwas dabei sein. JL

 

Das „Wort zum Freitag“

Da hatte das ZDF mal eine richtig gute Idee. Man werde von Mai an ein islamisches Wort zum Freitag einrichten, ließ der Chefredakteur Nikolaus Brender verlauten.
Doch nun sind ausgerechnet jene unzufrieden, die das ZDF eigentlich beglücken wollte – die Muslime.

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ZDF-Chef Nikolaus Brender. Foto: Carmen Sauerbrei, ZDF
Wie kann das sein? Dass der Islam in Deutschland dazugehört, ist mit Wolfgang Schäubles Islamkonferenz gewissermaßen amtlich geworden. Mutig ist es trotzdem, das Wort zum Freitag jetzt in Angriff zu nehmen.
In Deutschland gibt es keine breit streuende Islamophobie – aber doch eine starke Ambivalenz gegenüber der neuen Religion, die jetzt mitspielen will.
Abstrakt anzuerkennen, der Islam sei eine deutsche Tatsache, fällt nicht schwer. Doch wehe, wenn Muslime mit ihren Gebetshäusern in die Innenstädte drängen und ihr Bekenntnis sichtbar und hörbar leben wollen.
Ein Wort zum Freitag ist jedoch – genau wie die repräsentativen Moscheebauten – gerade in dieser Vertrauenskrise eine gute Sache: Wer die Integration der muslimischen Minderheit will, braucht Muslime, die Öffentlichkeit nicht scheuen.

Der Mut des ZDF-Chefredakteurs, dem Islam eine Tür in den Medienbetrieb zu öffnen, wird von manchen Verbandsvertretern allerdings nicht honoriert.
Der Zentralrat der Muslime fordert nun auch gleich die redaktionelle Hoheit über die Beiträge – wie im Fall der beiden christlichen Kirchen. Nikolaus Brender kontert, die redaktionelle Verantwortung liege »beim ZDF«. Er hat recht. Es gibt keinen Grundrechtsanspruch auf einen Sendeplatz. Dass die Muslime anders behandelt werden als die Kirchen, liegt auch in ihrer eigenen Verantwortung.
Sie sind in Vereinen und Dachverbänden organisiert, die (noch) nicht die Voraussetzungen erfüllen, als Religionsgemeinschaft nach deutschem Recht anerkannt zu werden. Sie sind untereinander zerstritten, und ein erster Anlauf zu einer gemeinsamen Organisation ist gescheitert.
Allerdings hätte das ZDF auch gleich seinen ganzen Mut zusammennehmen und auf eine richtige Fernsehsendung zielen sollen. Nun will man erst einmal im Internet anfangen.

Das riecht nach Angst vor der eigenen Courage. Soll das Wort zum Freitag eine muslimische Predigt oder eine Predigt an die Muslime sein? Wenn der ZDF-Chefredakteur sagt, es gehe um »Nachfragen« und eine »Dialogform«, dann müssen die Muslime annehmen, dass sie wieder nur sorgenvoll problematisiert werden.
Das ZDF stößt hier auf das dasselbe Problem, das auch den Innenminister in der Islamkonferenz umtreibt: Wer spricht für die Muslime?
Der Deal sollte sein: »Ihr bringt uns 20 wohlausgebildete Imame, die Deutsch sprechen, auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und den inneren Pluralismus des Islams widerspiegeln – und wir geben euch einen Sendeplatz. (Und vielleicht denkt ihr sogar mal darüber nach, Vorbeterinnen auszubilden. Ist natürlich nur so eine Idee.)«

 

George Bush friert diplomatische Beziehungen mit Kongress ein

The ONION hat die beste Geschichte über Bushs Niederlage im Kongress und die Folgen:

WASHINGTON, DC—President Bush announced Monday that his administration will permanently sever ties with the democratically controlled United States Congress, ending a nearly 220-year-old alliance between the two governmental branches.

After six years of cordial relations between the executive and legislative branches of government, tensions flared up in January when Congress came under the control of „hostile new leadership.“ After a dramatic standoff last week over American policy in Iraq, the president openly denounced Congress, refused to accept calls from majority leaders, and returned Congress–approved legislation unsigned and unread.

In addition to his decision to cut off all communication, collaboration, and trade of ideas with the House and Senate, Bush also issued an executive order, effective immediately, removing all White House officials from the U.S. Capitol. Most prominent among those recalled was Vice President Dick Cheney, who also serves as the President of the Senate several days per year. Cabinet members who had been giving testimony before Congressional committees were quickly ushered to the roof of the Senate wing of the Capitol, where they boarded Marine One, the presidential helicopter, and were flown back to the White House.

Cheney, speaking from an undisclosed location, said the White House’s policy toward a Democratic Congress has always been regime change.

„These people acted as though they had control over domestic issues, and were threatening to affect international policy, as well,“ Cheney said. „It was clearly time to put a check on this antiquated, ineffective system of checks and balances.“

Bush also increased the presence of Secret Service personnel stationed at the checkpoints connecting the Capitol to the White House.

 

Kritisches zu Auden

Mitblogger und Kommentator Augs gibt angesichts meines Auden-Kults folgendes zu bedenken:

Große Dichter sagen die Wahrheit, sehr häufig malgré eux. Ein bekanntes propagandistisches Gedicht von Auden (’Spain 1937′) endet so:

To-day the inevitable increase in the chances of death;
the conscious acceptance of guilt in the face of murder*;
to-day the expending of powers
on the flat ephemeral pamphlet and the boring meeting.

To-day the makeshift consolations; the shared cigarette;
the cards in the candle-lit barn and the scraping concert,
the masculine jokes; to-day the
fumbled and unsatisfactory embrace before hurting.

The stars are dead; the animals will not look;
we are let alone with our day, and the time is short and
history to the defeated
may say Alas but cannot help or pardon.

*Ursprünglich “the conscious acceptance of necessary murder”.

Die Frage sei erlaubt: Auf wen oder was mag man heute Audens Hymne auf die kämpfende, mordende Linke im spanischen Bürgerkrieg beziehen?

 

W.H.Auden 100

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Christopher Isherwood und WH Auden (rechts),1939
Foto: Carl Van Vechten

Der grosse Wystan Hugh Auden würde morgen 100 Jahre alt.

Aus „Sept. 1, 1939“:

All I have is a voice

To undo the folded lie,

The romantic lie in the brain

Of the sensual man-in-the-street

And the lie of Authority

Whose buildings grope the sky:

There is no such thing as the State

And no one exists alone;

Hunger allows no choice

To the citizen or the police;

We must love one another or die.

Defenceless under the night

Our world in stupor lies;

Yet, dotted everywhere,

Ironic points of light

Flash out wherever the Just

Exchange their messages:

May I, composed like them

Of Eros and of dust,

Beleaguered by the same

Negation and despair,

Show an affirming flame.

 

Wir dürfen die iranischen Demokraten nicht vergessen

Ein Alarmruf des amerikanischen Kritikers Danny Postel: In der Debatte um den Iran fällt die demokratische Opposition im Iran zwischen die Ritzen. Die Linke (nicht nur sie) ist in Gefahr, sich im Widerstand gegen Kriegspläne zu verschleissen und die reiche Szene von iranischen Liberalen zu ignorieren, die keinen Krieg wollen, aber auch das Regime im Iran bekämpfen. Ganzer Artikel hier:

What the neocons want in Tehran is a pro-U.S. and pro-Israeli regime; whether it’s a democratic one or not is an entirely secondary matter to them. And Iranian dissidents know this, which is why they want nothing to do with the neocons. Note that the funds the State Department earmarked last year for democracy promotion in Iran met with a resounding thud among dissidents, who see right through the neocons and their agenda.

This is not only a critique of the neocons, though; it’s also a challenge to those on the Left who have bought into the neocons’ Big Lie about being the bosom buddies of Iran’s dissidents. Due to intellectual laziness, a preference for moral simplicity, existential bad faith, or some combination thereof, lots of leftists have opted out of even expressing moral support, let alone standing in active solidarity with, Iranian dissidents, often on the specious grounds that the latter are on the CIA’s payroll or are cozy with the neocons. Utter and complete tripe. Perhaps, as I say, understandable in the past, when it wasn’t as transparent what empty hogwash the neocons’ posturing was. But now that the neocons’ real cards are on the table and their pretense of solidarity with Iranian dissidents has been shattered, the Left can no longer use the neocons as an avoidance mechanism.

Danny Postel hat ein Buch über die demokratische Linke in Iran geschrieben, mit dem schönen Titel: „Reading Legitimitaion Crisis in Teheran„.

 

Was will Teheran?

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Daniel L. Byman von der Georgetown Universität ergründet in einem ziemlich klugen Artikel in der Washington Post die iranische Lage und Strategie:

„Reports that Iran is arming various factions in Iraq are about as surprising as claims that Mafia members have been seen in Las Vegas casinos…
So why would Iran arm Iraqis and perhaps direct attacks on U.S. forces? For most Iranians, Iraq is an emotional issue. They see the daily suffering of Iraqis, both from the chaos in Iraq in general and at the hands of Sunni suicide bombers. They empathize with their fellow Shiites in Iraq, with whom they have historic ties and shared religious traditions. Though they rejoice over the downfall of Saddam Hussein (Iran suffered hundreds of thousands of casualties in the bitter war of 1980-88, which Hussein launched against it) they blame the United States for the violence that has swept Iraq since Hussein fell.

Iran worries about the United States. When Ayatollah Khomeini took power in the 1979 Islamic revolution, he made anti-Americanism a core of the new regime’s foreign policy. The United States has been hostile ever since, even tilting toward Iraq during its war with Iran. The United States and Iran have not had diplomatic relations since 1979, and have periodically confronted each other.

In the decade before 9/11, Iran structured its military forces to fight America, even when the U.S. military presence in the Persian Gulf region was confined to the conservative oil states of the Arabian peninsula. Since 9/11, the United States has occupied Iraq with more than 100,000 troops, put significant forces in Afghanistan and Central Asia, and strengthened its security relationship with Pakistan. Iran perceives itself as surrounded. The United States has repeatedly made threats against the Iranian regime, has refused to surrender anti-regime Iranian terrorists found in Iraq, organized international economic pressure on the country, led a diplomatic effort to deny Iran the right to develop nuclear energy and nuclear weapons, and pointedly included military force against Iran as an option after dispatching two aircraft carriers to the Persian Gulf region– hostile steps, in Iranian eyes, that reinforce paranoia.

Tehran does not want the secular and pro-Western Iraq that America dreams of, and it wants to ensure that the U.S. doctrine of preventive regime change is dead.
So far, developments in Iraq have worked out in Iran’s favor — indeed, Iran appears to be the one state that is winning this war. Iraq is too weak to pose a military threat to Iran for years and perhaps decades to come. The democratic procedures that the United States imposed on Iraq put in power Shiite leaders who are far friendlier to Tehran than to Washington.“

Hab‘ ich’s nicht gesagt? Ganzer Artikel hier.