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Sams Geschichte

Gerstenberg Verlag
© Hanser Verlag

Wenn Menschen sterben, ist das oft traurig und grausam. Wenn Kinder sterben, ist es meist noch trauriger und noch grausamer. Schließlich haben sie noch ihr ganzes Leben vor sich. Bei Sam ist das anders. Der Junge hat Leukämie und wird sterben. Doch in den letzten Monaten seines Lebens schreibt er noch ein Buch. »1. Ich heiße Sam. 2. Ich bin elf Jahre alt. 3. Ich sammle Geschichten und interessante Tatsachen. 4. Ich habe Leukämie. 5. Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich tot.« So beginnt Sams Geschichte in „Wie man unsterblich wird. Jede Minute zählt.“ Ausgedacht hat sie sich die britische Autorin Sally Nicholls. Sie lässt Sam Fragen stellen, die niemand beantwortet, zum Beispiel »Wieso lässt Gott Kinder krank werden?« oder »Wird die Welt noch da sein, wenn ich weg bin?«. Die Geschichte ist manchmal traurig, oft kann man aber auch richtig lachen. Denn Sam und sein ebenfalls todkranker Freund Felix lassen sich nicht unterkriegen. Die beiden arbeiten hart an einer von Sams geliebten Listen. Darauf stehen Dinge, die er vor seinem Tod gern tun möchte: Etwa Rolltreppen verkehrt rum hoch- oder runterlaufen, ein Gespenst sehen und einen Weltrekord aufstellen.

Sally Nicholls: Wie man unsterblich wird. Jede Minute zählt
Hanser 2008, 12,90 €

 

LUCHS

LUCHS
© ZEIT Grafik

Sie sind Bücherwürmer und Literaturdetektive. Ihre Aufgabe ist es, aus der riesigen Zahl an Büchern, die ständig neu gedruckt werden, die »Perlen« herauszusuchen: Bücher (nicht nur) für Kinder und Jugendliche, die ungewöhnlich sind; Bilderbücher, die besonders gut gestaltet und geschrieben sind. Vier bis fünf Männer und Frauen lesen dafür jeden Monat viele Werke, diskutieren darüber und bewerten sie. Das beste Buch des Monats wird ausgezeichnet. Diese Literaturkritiker sind nämlich die Jury des Kinder- und Jugendbuchpreises LUCHS. Wir, DIE ZEIT, und Radio Bremen stellen die Ergebnisse der Jury jeden Monat vor – als Tipp für Euch und Eure Eltern, was es zu lesen lohnt. Am Ende eines Jahres muss die Jury noch einmal ran. Dann bewertet sie alle zwölf Monats-LUCHSE. Jedes Jurymitglied vergibt dabei Punkte. Das Buch mit den meisten Punkten bekommt einen Preis und ist der LUCHS des Jahres. Am kommenden Mittwoch (11. Februar) wird der Jahres-LUCHS 2008 in Hamburg im Literaturhaus verliehen. Die Gewinnerin heißt Sally Nicholls, ist 25 Jahre alt und kommt aus Großbritannien. Sie hat übrigens mit nur einem Punkt Vorsprung ganz knapp gewonnen.

 

Partytipps

Buchcover
© Jungbrunnen Verlag

Freunde zu einem Fest einzuladen ist eigentlich toll. Doch manchmal sitzt man dann zusammen und langweilt sich. Oder man ist eingeladen und weiß nicht, was man schenken soll. Da kann Gestern kam das Glück zu mir helfen. Für dieses Buch wurden außergewöhnliche Ideen für Feste gesammelt. Es gibt Bastelanleitungen für Party-Girlanden oder Einladungen. Toll sind die vielen Spielvorschläge, die ganz anders sind als Topfschlagen oder Blinde Kuh. Zum Beispiel lernt man, ein Schattentheater zu bauen, man kann Rätselgeschichten lösen oder Bilder weitermalen. Ach ja, und die besonderen Geschenke: Wie wäre es mit einem Gedicht oder einer Insel? Mit den gesammelten Ideen möchte man am liebsten täglich ein Fest feiern.

Maria Theresia Rössler:
Gestern kam das Glück zu mir
Jungbrunnen
2009; 16,90 €

 

Cool!

Wer bei eisigen Temperaturen schwimmen geht, braucht Mut. Gänsehaut und klappernde Zähne kommen von ganz allein

Von Susanne Prebitzer

Eisbaden© Cancan Chu/Getty Images
Das Freibad schlummert in tiefer Winterstarre: Eine hauchdünne Schicht Eis liegt auf dem Wasser, im Rasen glitzert Raureif, und der nächste Sommer ist noch weit weg. Doch plötzlich ertönen Kichern und Rufe, und Kinder in bunten Bademänteln sausen am Beckenrand entlang. Sie trippeln mit ihren Latschen im Eiltempo über den Weg. »Los, schnell«, ruft jemand. Nur nicht bummeln, rein ins Wasser. Ein Kind nach dem anderen zieht den Bademantel aus, geht ins Schwimmbecken und taucht ein. Manche halten die Luft an, andere quieken laut auf, denn das Wasser ist eisig! Nur 2,3 Grad Celsius zeigt das Thermometer.

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Musikalische Kinder

Wir Kinder vom Kleistpark
© Fünfton / Zebralution

In der Schule oder im Kindergarten singen, das machen die meisten. Die Kinder der Tagesstätte am Kleistpark in Berlin aber haben musiziert und daraus CDs gemacht. Ihre zweite Platte heißt Wir Kinder vom Kleistpark machen Musik.
Die 25 Kinder sind zwischen drei und zehn Jahre alt und kommen aus verschiedenen Ländern. Deshalb klingen die Lieder sehr unterschiedlich und sind in mehreren Sprachen gesungen. Zwischendurch erzählen die Kinder ein wenig, zum Beispiel wie man in Thailand »Hallo« sagt. An diesem Samstag (31. Januar) kann man sich die Gruppe auch ansehen. Sie geben ein Konzert in Berlin. Informationen zu Projekt, CDs und Konzert: www.wirkindervomkleistpark.de.

Elena Marx/
Jens Tröndle:
Wir Kinder vom Kleistpark machen Musik
fünfton, 2008
14,90 €

 

Wettertier

Murmeltiertag© Jeff Swensen/Getty Images
Wer wissen will, wie das Wetter wird, der fragt Meteorologen oder schaut in eine Vorhersage. Es gibt aber auch Menschen, die fragen ein Murmeltier. Allerdings nicht jeden Tag, sondern nur einmal im Jahr. In der kleinen Stadt Punxsutawney in den USA lebt das Murmeltier Phil. Und jedes Jahr am 2. Februar sagt Phil voraus, ob der Winter noch andauert oder der Frühling naht. Das macht das Tier seit mehr als 120 Jahren – die Leute behaupten steif und fest, es sei immer noch derselbe Phil. Am kommenden Montag ist es wieder so weit. Doch schon von diesem Freitag an, bereiten sich die Menschen in Punxsutawney feiernd auf den Tag vor. In der kleinen Stadt leben nur knapp 7000 Menschen, doch zu Phils Vorhersage reisen Zehntausende aus der ganzen Welt an. In der Nacht von Sonntag auf Montag werden sie wieder stundenlang in der Kälte vor Phils Baumstumpf ausharren. Bei Tagesanbruch macht das Murmeltier dann seine Vorhersage. Dabei ist sein Schatten wichtig: Sieht Phil ihn, so gibt es weitere sechs Wochen mit winterlichem Wetter. Sieht das Murmeltier seinen Schatten nicht, so naht der Frühling. Und da Phil nicht sprechen kann wie ein Mensch, übersetzt immer der Murmeltierverein von Punxsutawney. Die Mitglieder verstehen nämlich Murmeltierisch – behaupten sie zumindest.

 

Was für ’n Zirkus!

Roncalli-Gründer Bernhard Paul verrät seine größte Panne und Tricks der Clowns

Ein Kinderzeit-Gespräch

© Martin Schlüter

Mit einem großen Zelt und 100 Wagen, auf denen in bunt-goldener Schrift RONCALLI steht, fährt der Zirkus in die Stadt. Chef in dieser Welt ist der Österreicher Bernhard Paul. Er ist 61 Jahre alt und hat den Circus Roncalli vor über 30 Jahren gegründet. Mehr als sein halbes Leben lang ist er also schon Zirkusdirektor. In seiner Manege trat er außerdem als der Clown Zippo auf, bis zum vorletzten Jahr.

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Hilfspaket

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© Philipp Guelland/dd

»Der deutschen Wirtschaft geht es nicht gut!« Diesen Satz haben in den letzten Monaten viele Politiker und Fachleute wiederholt. Die Bundesregierung will die Wirtschaft stützen – und so auch die Menschen und Firmen im Land. In der letzten Woche entschieden die Politiker deshalb, bis zu 50 Milliarden Euro (als Zahl 50 000 000 000) für verschiedene Hilfen auszugeben. Drei Beispiele: Wer sein älteres Auto verschrottet und ein neues kauft, soll dafür Geld bekommen. Familien mit Kindern erhalten ein Extrageld. Diese Hilfspläne nennt man Konjunkturpaket. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Die Idee dahinter: Die Menschen in Deutschland sollen mehr Geld haben, um zum Beispiel mehr einzukaufen. Das hilft Firmen, die Waren herstellen. Und es soll auch den Mitarbeitern in den Firmen nützen, die weiterhin gebraucht werden und somit ihre Arbeit nicht verlieren. Doch nicht alle finden die Pläne richtig. Einige sagen, die Hilfe komme zu spät. Andere denken, das Geld sollte anders verwendet werden. Damit der Riesenbatzen über­haupt ausgegeben werden kann, macht die Regierung Schulden. Fachleute rechnen damit, dass es lange dauern wird, bis Deutschland das geliehene Geld zurückzahlen kann. Auch das gefällt einigen Leuten nicht.