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Das Detail zum Film: Scheue Räuber

© Liz Whitaker/ Photodisc

Wölfe leben im Rudel und helfen sich gegenseitig, zum Beispiel bei der Jagd. Von uns Menschen halten sich die Tiere aber lieber fern

Dass Wölfe Großmütter verschlingen, ist extrem unwahrscheinlich. Menschen greifen sie nur an, wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen und Angst haben. Dass Wölfe mit Menschen Freundschaft schließen, wie die Wolfsmutter in dem Film mit Misa oder das Wolfsrudel in Rudyard Kiplings Dschungelbuch mit dem Waisenkind Mogli, ist aber auch nicht üblich. Wölfe sind scheu und brauchen lange, um sich an die Gegenwart von Menschen zu gewöhnen – Forscher, die sie beobachten wollen, dulden sie irgendwann in der Nähe des Rudels, aber begeistert sind die Tiere von ihnen nicht. In diesem Punkt ist der Film über die Freundschaft zwischen Misa und ihrer Wölfin ein wenig märchenhaft. Weiter„Das Detail zum Film: Scheue Räuber“

 

Das Filmlexikon: Filmtiere

© H. Armstrong Roberts/ Retrofile

Wenn Tiere in einem Film mitwirken, müssen sie ganz bestimmte Dinge tun: etwa einen vorgegebenen Weg entlanglaufen oder sich bei einem Knall eine Pfote übers Auge legen.

So etwas macht natürlich kein Tier einfach so. Sie werden dafür von Trainern ausgebildet. Immer wieder üben sie, auf Kommando bestimmte Dinge zu tun: durch den Regen zu laufen, an einer markierten Stelle stehen zu bleiben, dreimal zu bellen. Auch bei den Dreharbeiten ist der Trainer des Tieres da. Der Regisseur erklärt ihm, was der Hund, der Löwe oder der Hamster tun soll. Der Trainer gibt dann die Kommandos. Besonders schwierig ist dabei, dass vor der Kamera die Tiere die Stars sind, von den Trainern will man nichts sehen oder hören. Deshalb müssen die Tiere auch Befehle verstehen, wenn der Trainer weiter weg steht und nur Handzeichen gibt. Außerdem muss der Filmaffe oder Filmwolf auch noch auf die menschlichen Schauspieler achten und auf sie reagieren – am besten, ohne sie zu beißen oder umzuwerfen.

 

Spiele der Welt

Blada, Culebra, Hanafuda, Para, Surakarta, Tohunga, Woaley und Yut Nori – diese fremd klingenden Namen tragen acht Spiele einer neuen Reihe. Es sind Spiele, die Kinder in verschiedenen Ländern, etwa in Mexiko, Rumänien oder Korea, besonders mögen. Und die sind ganz unterschiedlich: Bei einigen Spielen müsst Ihr geschickt sein, bei anderen ein gutes Gedächtnis haben oder vorausdenken.

Zum Beispiel bei Woaley aus Sierra Leone, das auf einem Filzstück mit Halbedelsteinen gespielt wird. Jeder Spieler besitzt Felder mit Steinen, die er auf andere Felder verteilen muss – auch auf die des Gegners, der sie ernten kann. Es verliert, wer zuerst keine Steine mehr hat.

Ganz günstig sind die Spiele nicht, aber man unterstützt damit die SOS-Kinderdörfer.

SOS-Kinderdörfer – Spiele aus aller Welt
Grubbe Media 2010, je 14,95 Euro
von 4 bis 8 Jahren

 

Aha der Woche: Eisheilige

© Getty Images

Am kommenden Dienstag (11. Mai) wird’s kalt – möglicherweise. Zwischen dem 11. und dem 15. Mai liegen jedenfalls die sogenannten „Eisheiligen“. Mit Frost hatten die fünf christlichen Heiligen namens Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia von Rom zu Lebzeiten (das war vor mehr als 1500 Jahren) zwar gar nichts zu tun. Weil es aber an ihren Gedenktagen Mitte Mai oft noch einmal kalt wird, nennt man sie die Eisheiligen. Für Bauern und Gärtner sind das Nächte, in denen sie um ihre die Ernte fürchten. Denn Frost kann bei den Pflanzen großen Schaden anrichten, besonders bei frisch erblühten Obstbäumen.

Die kalte Luft strömt meist aus dem Polargebiet herbei und zieht von Norden her nach Europa. Wetteraufzeichnungen zeigen aber, dass die Eisheiligen nicht immer kommen – und nicht immer pünktlich. Oft wird es auch erst Ende Mai noch einmal frostig. Und im Juni droht dann schon wieder die sogenannte „Schafskälte“ – die so heißt, weil die Schafe zu dieser Zeit schon geschoren sind und ohne ihre Wolle bei Kälte bibbern. Vielleicht bleibt es aber auch einfach schön sonnig und warm!

 

Mitmachausstellung rund ums Papier

© Museum Heilbronn

„Da bist du p(b)latt“! Mit diesem lustigen Wortspiel betitelt das Städtische Museum Heilbronn seine neue Kinderausstellung, bei der sich alles um Papier dreht. Gezeigt wird, wie schon die alten Ägypter auf Papyrus schreiben konnten und wie sich die Papierherstellung und Qualität im Lauf der Jahrhunderte verändert hat.

Außerdem ist Eure Kreativität gefragt: Was kann man alles mit Papier machen? Knüllen, bemalen, falten, zerrupfen…Sicher fallen Euch noch viele andere Verwendungsmöglichkeiten ein. Als Papierforscher bekommt ihr an sechs Stationen jeweils ein Arbeitsblatt mit Texten, Comics, Arbeitsaufgaben und Bastelanleitungen. Am Ende der Ausstellung können die Blätter zu einem Buch gebunden werden.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. August 2010.

 

Ein Apfel kommt selten allein

Illustration: Graubner

Eine Geschichte von Hubert Schirneck (Text) und Sylvia Graupner (Illustration)

Zugegeben, ein bisschen verrückt war der Bär schon, und viele behaupteten, es läge daran, dass er ein Radio besaß. Mit dem Radio konnte er Nachrichten aus der ganzen Welt empfangen, und er hörte viele interessante Dinge. Seine Freunde waren der Meinung, dass ihm das Radio Flausen in den Kopf setzte. Jedenfalls steckte er immer voller Ideen. Es gab tausend seltsame Dinge auf der Welt, über die er nachdenken musste. Weiter„Ein Apfel kommt selten allein“

 

Bedrohlich sprudelt das Öl ins Meer…

© Joe Raedle/ Getty Images

Am Golf von Mexiko und der Ostküste der USA droht die schlimmste Umweltkatastrophe seit Jahrzehnten. Eine unvorstellbare Menge von Rohöl sprudelt seit Tagen ins Meer, nachdem es vor einer Woche zu einer schweren Explosion auf einer Bohrinsel der Firma BP kam. Die Bohrinsel fing anschließend Feuer und ging danach unter. Rund 750 Tonnen Öl fließen seitdem jeden Tag ins Meer. Eine gigantische Menge. Weiter„Bedrohlich sprudelt das Öl ins Meer…“

 

„Mach den Krach aus!“

Illustration: Nina Pfeiffer

Diesen Satz habt Ihr sicher auch schon von Euren Eltern gehört. Über neue Musikrichtungen gibt es oft und gern Streit. Kleiner Trost: Das war schon vor hundert Jahren so


Von Philip Stegers

Igor Strawinsky war einer der berühmtesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Weltbekannt wurde er durch seine Ballettmusik 2Le Sacre du Printemps2 (auf Deutsch: Die Frühlingsweihe). Als das Stück zum ersten Mal im Jahr 1913 in Paris aufgeführt wurde, kam es zu einem Skandal. Dabei hatten sich die Zuschauer eigentlich auf einen Abend mit schöner Musik und Balletttanz gefreut.
Doch das Orchester spielte für die Ohren vieler Besucher nichts als Lärm. Statt schöner Melodien hörten sie schrille Töne und stampfende Rhythmen. Und die Balletttänzer rannten dazu mit aufreizenden Bewegungen über die Bühne. So etwas hatte noch niemand zuvor gesehen und gehört. Schon bald kamen Pfiffe und wütende Zwischenrufe aus dem Publikum. Mancher Zuschauer machte sogar Tiergeräusche nach. Besonders die vornehmen Konzertbesucher waren außer sich vor Empörung. Eine alte Gräfin fühlte sich persönlich beleidigt. Sie stand in ihrer Loge, der edle Schmuck verrutscht, und schrie mit rotem Gesicht: 2Das ist das erste Mal seit sechzig Jahren, dass man es wagt, sich über mich lustig zu machen.“ Weiter„„Mach den Krach aus!““

 

Film: Briefträger im Kettenhemd

© Filmszene

Tiuri ist noch gar kein Ritter, dennoch soll er eine geheimnisvolle Nachricht überbringen. Ein lebensgefährlicher Auftrag

Von Christian Staas

Und was jetzt? Tiuri blickt zur Seite, doch seine Freunde tun, als hätten sie nichts gehört. Dabei war das Geräusch laut und deutlich: ein Klopfen, mitten in der Nacht – am Tor der Kapelle, in der die fünf Jungen Wache halten müssen. Es ist ihre letzte Prüfung, bevor sie am nächsten Morgen zum Ritter geschlagen werden sollen. Kein Auge dürfen sie zutun. Kein Wort darf über ihre Lippen kommen. Und vor allem: Sie dürfen niemanden einlassen. Das Kerzenlicht zuckt über ihre angespannten Gesichter. Jetzt ist auch eine Stimme zu hören: »Im Namen Gottes, macht auf!« Würde jemand so verzweifelt klingen, wenn er den Jungen nur einen Streich spielen, sie auf die Probe stellen wollte? Das Klopfen wird lauter. Tiuri gibt sich einen Ruck, geht durch die nächtliche Kirche, blickt sich noch einmal um. Dann öffnet er das Tor. Weiter„Film: Briefträger im Kettenhemd“