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Schon wieder Prinzessin!

Julia, die Nichte meiner Frau, ist auf dem Weg zur Deutschen Weinkönigin schon wieder eine Stufe nach oben geklettert. Sie wurde zur Weinprinzessin des Anbaugebietes „Mittelrhein“ gekürt.

Bei ihrem Besuch im Münstertal hat sie sehr gerne ein Glas Grauburgunder vom Kaiserstuhl sowie einen Spätburgunder Rosé aus dem Markgräflerland probiert und für sehr gut befunden!

Als Rieslingexpertin hat sie mir und meinem Jagdfreund Mäxle versprochen, bei ihrem nächsten Besuch einen guten Tropfen mit in’s Münstertal zu bringen. Da sind wir mal gespannt!

 

Schnepfen

„Die jungen Schnepfen und Wachteln-

die sind ein köstlich Gericht,

jedoch auch die alten Schachteln-

mein Freund verachte sie nicht!“

So beginnt ein kleines Gedicht, das ich von einem Ostpreußischen Jäger „vermacht“ bekommen habe.

Beim Menü verlasse ich mich doch besser auf die jungen Schnepfen, aus denen wir ein „Crêpinette“, also eine Rolle aus ausgelösten Schnepfenbrüsten, Farce und Gemüse, alles eingepackt im Schweinenetz, hergestellt haben.

Im Ofen bei 175°C auf Kerntemperatur von 47° geschoben, 8 Min. ruhen lassen und aufschneiden.

Dazu gibt es eine cremige Apfelpolenta und etwas alten Balsamessig.

 

Paul & Chris vom CIA

Nein, nicht vom Amerikanischen Geheimdienst, sondern vom „Culinary Institute of America“ in NY kommen die beiden jungen Köche.

Sie machen gerade eine Deutschland-Tour und werden von einem Jeunes Restaurateur zum anderen „weitergereicht“. Nach ihrer Ausbildung machen sie nun eine Art Entdeckungsreise durch Deutschland, bei mir waren sie letze Woche, haben mit großer Freude drei Frischlinge, ein Hirschkalb und drei Rehe abgeschwartet-abgezogen-zerlegt und für den Weihnachtsmarkt gleich die passenden Wildschweinwürste gefertigt.

Der Weihnachtsmarkt gefiel ihnen besonders gut, denn es wurden nicht nur die Würste gegrillt, es gab natürlich Glühwein und Linzertorte „satt“.

Gut genährt ging es dann mit dem Zug und viermaligem Umsteigen zu Jürgen Koch nach Weikersheim, wo sie die nächsten Tage verbringen werden.

 

Semmelknödel

War bei meiner Großmuter in Niederbayern, der Semmelknödelregion schlechthin, und habe mir ihr Rezept, das eigentlich keines ist (deshalb nicht, weil sie die Zutaten nie abwiegt), aufgeschrieben.

Ich kam mit der Küchenwaage aus der Speisekammer daher und habe alles akribisch verwogen. Dafür bekam ich den „Vogel“ gezeigt, weil so was ja absolut unnütz wäre. Na ja, nun habe ich das „Rezept“ – ganz wichtig ist, dass die Semmeln  mit der Milch lange (30 Min.) zugedeckt durchziehen müssen.

Das Rezept enthält keinen Speck & Zwiebeln…ist so.

650g Semmel (2 Tage alt) in feinen Scheiben, ca. 4mm
1 Prise Salz
1 EL grob geschnittene glatte Petersilie
3 El Öl
1 Liter warme Milch (wenn die Semeln frischer sind,eher weniger Milch)
4 Eier

Gekocht werden die Knödel im siedenden Salzwasser ca. 15 Min.

 

Kalte Ente


Silberentchen: www.das-wunschkontor.de

Die „Älteren“ unter uns erinnern sich sicher an die Karaffen, die jeder Haushalt in der 50er Jahren besessen hat. Die „kalte Ente“ (Aperitif aus Weißwein, angesetzt mit Zitronenschale und Sekt) wurde bei allen möglichen Anlässen kredenzt, bei uns vor allem an Hochzeiten & Geburtstagen. Es waren drei Karaffen da, bis dieses Frühjahr eine verschwand und die zwei anderen hinuntergefallen „worden“ sind.

Meine Frau sagte:“Kauf doch bitte in Freiburg zwei neue Karaffen.“

Der Verkäufer bei Schafferer-Gastronomie-Ausstatter lächelte kurz und erklärte mir, die würden schon lange nicht mehr hergestellt.

Da blieb nur noch ebay, und siehe da: wunderbare Karaffen zu Superpreisen, die dort meistens aus Nachlässen angeboten werden.
(Aufruf in eigener Sache: Suche noch eine mit einem Hirschhorn oder Keilerzahn als Griff.)

Schnell vermehrte sich der Bestand, momentan sind es 14 Karaffen, die unsere „Barbara-Stube“ verschönern.

Habe jetzt von meiner Frau einen Kaufstopp verordnet bekommen…die Dinger sind aber wirklich sehr schön……und ich höre noch nicht auf!

 

wir wolln‘ ihn kochen sehn, wir wolln‘ ihn kochen sehn….

…dieser aus dem Fußball bekannte Schlachtruf hallte durch die Küche des „Culinary Institute of Norway“ in Oslo, wo ca. 20 „Jeunes Restaurateurs“ ein Seafood Camp besuchten.

Christian Ottenbacher, der ja nicht mehr täglich in der Küche steht, musste zeigen, „was er noch so drauf hat“.  Als alter Eiermann– & Stuckischüler war das für Ihn – bis auf die vergessene Kochjacke -natürlich kein Problem.

Auf mein Anraten hin schnappte er sich gleich die Jakobsmuscheln in der Schale vom großen Auswahltisch weg und nahm auch meine Idee, daraus ein Carpaccio zuzubereiten, dankend an. Nur die Portion, die hätte ein wenig größer sein können, deshalb musste er noch mal ran…

Ich machte mich derweil an einem wunderbaren Heilbutt zu schaffen, Rudi Karr von Bodensee hielt alles auf seiner Kamera fest, wahrscheinlich gibt es am Bodensee keine so großen Fische!

Ich probierte auch einen Seesaibling, mit Niedertemperatur gegart (80°C bis 44°C Kern geschoben), nur mit grobem Meersalz, Pfeffer und Olivenöl mariniert, sehr gut gelungen…ich weiß ja, das Eigenlob, war aber wirklich so.

Dann hat Christian noch einen Steinbutt entdeckt, den wir mangels großem Bräter filiert im Ofen gebraten haben, so schön braun, mit Butter und einer Estragonhollandaise.
Ein absolutes Highliht war ein Rochenflügel mit Schalotten, Pinienkernen und Rosinen, gewürzt mit Tandoori, von Christian Mittermeier !

Die Köche von „CI“ dachten wohl nicht, dass wir so loslegen würden, denn sie haben zusätzlich ein Mittagessen für uns vorbereitet – aber da waren wir eigentlich schon satt.

Mehr über die Reise später.

 

Buchmesse in Frankfurt

am Samstag und Sonntag ist die Buchmesse ja nicht nur Fachbesuchern geöffnet, und da bietet sich für den Kochbuchfan eine schöne Möglichkeit.

Der Tre Torri Verlag (in Halle 3, im Obergeschos 3.1) betreibt ein Restaurant, in dem es Gerichte von den Köchen Hans-Stefan Steinheuer, Alte Post in Bad-Neuenahr-Heppingen, Jörg Sackmann, Sackmann in Baiersbronn, Michael Hofmann, Margaux in Berlin, Mario Lohninger vom Micro Fine Dining in Frankfurt und mir gibt. Super Speisekarte, Klasse Weine und Schokoladen von Ingo Holland als Dessert.

Das Konzept, auf der Messe ein Restaurant mit so einem einem Angebot zu betreiben, das hat bisher noch kein Verlag geschafft!

Im Restaurant liegen auch die gesamten Tre Torri Bücher (mein neues Wildkochbuch auch) zur Ansicht aus. Man könnte auch sagen der erlag hat den grölßten Mesestand auf der ganzen Messe…

Auch am Nachmittag auf einen Kaffee und ein Stück Schokoladenkuchen nach einem langen Messetag zu empfehlen.

Hatte ein sehr interessantes Gespräch mit Prof. T. Vilgis von der Uni Mainz, einem super Kenner der Molekular-Zusammenhänge in der Küche, habe mit ihm noch einmal über die verschiedenen Kollagenstrukturen beinm Pulpo gefachsimpelt, er und ich bleiben dabei: Korken sind WOODU Zauber!

 

Bienenwabe

von meiner Imkerfreundin Silvia Pfefferle aus dem Münstertal habe ich eine Bienenwabe, gefüllt mit köstlichem Tannenhonig bekommen.

Diese wird aus dem Holzrahmen geschnitten und entweder gleich mit Frischkäse und Pata Negra Schinken serviert (das Allerbeste)!!

Oder die Stücke in ein Einmachglas gesteckt und mit Honig aufgefüllt.

Der Geschmack, das Wachs wird natürlich mitgegessen, ist einzigartig!

Anbei ein Foto aus meinem neuen Kochbuch „Wild und mehr“ gestern zur Buchmesse in Frankfurt vorgestellt, erschienen im „Tre Torri“ Verlag, Wiesbaden.

Als ich das Bienenwabengericht meinem Freund und Verlager Ralf Frenzel zum probieren gegeben habe, hat er vor lauter Erstaunen und Begeisterung „die Augen verdreht“….

Mehr zum Buch später, es müsste in wenigen Tagen im Handel sein.

 

Venezianische Krapfen

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habe aus meinem Österreichischen Backbuch das Rezept von den Venezianischen Krapfen ausprobiert.

Zutaten:

Hefeteig aus:

300g Milch, 50g Hefe, 600g Mehl, 90g Zucker, 2 Eier, 50g Butter, 2cl Grappa, Prise Salz, Zitronenabrieb, etwas Vanille, direkte Führung, ohne Vorteig, gehen lassen, dann „zusammenschlagen“ und 50g fein gehacktes Zitronat & Orangat, 60g geröstete Pinienkerne, 60g eingeweichte Rosinen dazu, mit einem Löffel auf ein gemehltes Blech mit Tuch portionieren und nochmal gehen lassen, ins heiße Fett geben, umdrehen und anzuckern.

Es war ein verblüffend „nasser“ Hefeteig, relativ schwierig zu portionieren, habe den Teig etwas gekühlt, dann ging es besser.

Im heißen Fett kurz ausgebacken, mit Puderzucker bestreut, sehr gut, aber noch besser, ich habe einen Rest Teig ganz normal wie einen Brioche im Ofen gebacken, das war der Hit!