Lesezeichen
 

Schwartenmagen „de Luxe“

Schwartenmagen, nach jeder Hausschlachtung obligatorisch, ist zu einem aussterbenden Gericht auf den Vesperkarten geworden. Der „normale“, gekaufte, ist klar, ohne Gemüseeinlage, mit viel Fett und megafest geliert…schmeckt meistens nicht. Da gilt es: selbst machen!

Man nehme: Kopf, Zunge, Füße und Bauch vom Schwein und pökle die Stücke ca. 5 Tage.

Danach werden sie kräftig abgespült, mit kaltem Wasser und Suppengrün aufgesetzt und schön weichgekocht.

Alles Fleisch und Fett von den Knochen lösen, kalt stellen und danach (weil’s besser geht) in kleine Würfel schneiden. Die Schwarte wird im warmen Fond kurz gewärmt, dann durch die feine Scheibe des Wolfes gelassen, die sorgt für die Bindung!
schwartenmagen-1.jpg

Alles zusammen, Fleisch, Fett, Schwarte, angeschwitzte Zwiebelwürfelchen, Essiggurkenwürfel und den Fond mischen, und so viel Fond wie nötig zugeben, bis alles gut „schwimmt“ (zu wenig Fond= keine Bindung, zuviel Fond=viel Gallert und keine Einlage).

Ich verwende Kunststoff-Därme von 6cm Durchmesser, das gibt die schönsten Scheiben. Die Masse einfüllen, Därme zubinden und in kaltem Wasser stocken lassen.

schwartenmagen-2.jpg

Der Schwartenmagen ist keine Konserve, früher verwendete man die Saumägen, füllte die Masse hinein und ließ das Ganze bei 80°C noch mind. 1 1/2 Stunden gar ziehen.

 Mit einer Vinaigrette und Frühlingssalat servieren.

 

„I miss Maultaschen“

dsc02883.JPG

Christina Zerkis, genau die , mit dem Wildschweinbild, eine ehemalige Köchin von mir, arbeitet jetzt in Chicago. Auf dem Weg nach Hause hatten wir ein paar Stunden Aufenthalt, und Kristina kam an den Flughafen, um uns zu sehen.

Wir haben natürlich über Alles & Ehemaliges & Neues geredet, und das Schönste war, dass sie unsere Personalessen, besonders  Maultaschen, geröstet, in Brühe oder als Salat, vermisst!!!

 

Mustard, Mud & Music Calistoga Jazz Festival

dsc02824.JPG

Es ist kaum zu glauben, aber das Schild ist Tatsache und es halten sich alle Besucher dran!

Ein Straßenfest (Calistoga, Napa Valley) bei herrlichem Frühlingswetter. Die Winerys werden in alle möglichen Geschäfte an kleine Tische gezwängt, das heißt, der Weinausschank ist drinnen. Und das Glas wird auch dort ausgetrunken…

Auf der Straße gibt’s super Musik, aber, bitteschön, Genuss nur für die Ohren und nicht für die Weinzunge.

Wenn ich dran denke –  ich habe natürlich einen Jagd & Fischerladen besucht -, dass dort die Munition für Pistole & Gewehr ca. 1m vom Eingang weg ohne irgendwelche Sicherung zum Verkauf im Regal bereit liegt! Und man mit 16 Auto fährt, mit 18 eine Pump Gun kauft, aber erst mit 21 öffentlich Alkohol trinken darf –  und es auf dem Straßenfest gar niemand erlaubt ist????

 

Dominus & Napanook

dsc02715.JPG

dsc02698.JPG

Das sind zwei wohlklingende Namen in der Weinwelt, genauer gesagt, aus dem Napa Valley.
Christian Moueix, Sohn einer bekannten Besitzerfamilie (u.a. Château Petrus) gründete Anfang der 1980er Jahre das Weingut zusammen mit einer kalifornischen Familie.

Die Winery wurde von Stararchitekten geplant, und heraus kam ein „Steinhaus“. Edelstahlkörbe wurden mit unterschiedlich großen Steinbrocken aus dem Napatal gefüllt, es sieht aus wie ein riesiges Rechteck aus dunklem Granit.

Es gibt „nur“ 2 Rotweine mit einem Cuvée aus ca. 75% Cabernet, etwas Merlot, Cabernet Franc, & Malbec.

Touri-Besuchernummer wie in den großen Kellereien müssen hier nicht gezogen werden, außerdem  haben wir den Wein im Spielweg schon lange auf der Karte und unser Weinhandelshaus vereinbarte den Termin.

Imposant, ca. 50ha Reben rund um’s Haus, alles vom „Feinsten“: Sortiertische für die Trauben, Gärkeller und Barriquekeller. Und sie machen etwas, das mir bis jetzt fremd war: sie „duschen“ die Trauben kurz vor der Lese am Stock ab!

Der Wein kostet auch entsprechendes Geld…. 

 

West Coast II: no Buses, no Dogs, no Smoking

dsc02671.JPG

dsc02684.JPG

Fotos: Karl-Josef Fuchs

Im Napa Valley gibt es eine Kult „Burger“ Bude, direkt am Straßenrand in St. Helena Richtung Calistoga auf der linken Seite ( Mainstreet 933).

Taylors Refresher, wirklich eine Bude mit großem Parkplatz und einer überdachter sowie einer Frischluft „Area“. Man bestellt am Fenster von der Karte alle möglichen Burgers & Sandwiches, mit „French Fries“ und ist vollkommen platt. 5 Sorten Bier und eine für diese Holzhütte nicht zu erahnende Weinauswahl, 5 Gläser, 5 halbe Flaschen und mindestens so viele 0,75l !! Wenn die Bestellung fertig ist, wir man per Mikrofon ausgerufen („Order FOX!“)

Das Weingut Merryvale befindet sich genau gegenüber und ist natürlich auf der Weinkarte vertreten. Wirklich „scharfe“ Bude, genau das Richtige für einen kleinen Stopp, und mit den ganzen Verbotsschildern scheinen die gar kein Problem zu haben.

 

West Coast I:…hier könntest du mich ruhig „sitzen lassen“

dsc02560.JPG

dsc02570.JPG

sagte meine Frau nach dem wunderbaren Lunch auf der Terrasse der „Post Ranch“ in den Bergen von Big Sur. Wir sind an die Westküste umgezogen, „It never rains in southern California“, auch wenn wir nicht so richtig im Süden sind, herrliches Frühlingswetter, und unser Freund David Fink von der Lauberge Carmel hat uns diesen Tipp gegeben. Ein Plätzle zum träumen, genießen und sitzenbleiben, so denke ich 400-500 m über der Pazifiksteilküste. Man findet es recht schwer, nur ein kleines Schild am Highway 1, dann kommt ein Häusle mit „Gesichtskontrolle“, die Fragen nach der Reservierung, und dann sind es noch 200m bis zur atemberaubenden Aussicht.

Die Post Ranch verfügt über 38 mehr oder weniger kleine & große,  mit verrosteten Eisenplatten, Granitbadewannen und „open Fireplaces“ gestylte Häusle, (sündhaft teuer…) und eine Terrasse, die sich für ein Mittagessen bei schönem Wetter geradezu anbietet.

Gekocht wird „California fusion Cuisine“ mit „Goat Cheese mille feuille“, Prawns mit green Papaya und Erdnussbutter und einer „Pecking Duck Pizza“ Hinterher gab’s vom Chef noch eine Kokos Crème brulée und ein Kalifornisches Walnuss-Soufflée mit Mocca-Sauce.

Danach besuchten wir den „Julia Pfeiffer State Beach“, wieder kein Schild an der Straße, vom Highway 1 ca. 2 Meilen eine kleine Straße runter, dann ein kleiner Strand mit Felspartien, super fürs‘ Mittagsschläfle.

 

NY VI: Sparkling Water

Wer macht mit mir eine Mineralwasserfirma (Quelle)  in den USA auf ?

Es ist doch unglaublich…in einem Land, in dem die Rocky Mountains, Alaska und so viele andere Regionen mit reichlich Wasser liegen, da muss ich alle möglichen italienischen (Pellegrino), norwegischen (Voss), englischen (Hildon), französischen (Vitell) und fidschianischen (FIJI) Wasser trinken…nicht, dass mir diese Quellen nicht schmecken, aber warum müssen Schiffsladungen voll Wasser über den Atlantik gekarrt werden???

Ich glaube, dass der Nordamerikanische Kontinent genug Ressourcen hätte….

wasser-artikel.jpg
Bild: Tangent, www.photocase.de

 

NY V: Spice Market

dsc02287.JPG

dsc02288.JPG

Jean-Georges Vongerichten, ich glaube, er ist Belgier, ich habe schon mal mit ihm bei den „Masters of Food and Wine“ in Carmel/Kalifornien gekocht, hat viele Restaurants:  klassisch französich,  „trendy“ mehr oder weniger in der ganzen Welt, ( NY, Las Vegas, Shanghai…) hat in NY in eine Lagerhalle einen indischen(?) Tempel gebaut. Auf zwei Stockwerken können ca. 200 Pers. bei sehr schwachem Licht eine trendy-Spice-Küche erleben. Ist eine total angesagte Location im ehemaligen Meatpacking Districkt in Soho.

Wir bestellten das 6-Gang-Menü mit 12 Spices, ein kulinarisches Hocherlebnis!

Die Gänge waren sehr gut gekocht, das ganze „Programm“ asiatischer Köstlichkeiten, die Kellner wussten genau über Zutaten und  Zubereitung Bescheid, die Servierer annoncierten leider sehr unverständlich die einzelen Gerichte.

Ganz „abgefahren“ war eines der Desserts, eine Mandeleiscreme mit allerlei bestens gereiften exotischen Früchten und Thai-Melisse, aufgegossen mit einer Cocosmilch, die wohl mit etwas Tapioka abgebunden war. Serviert auf crash Ice, eine gute Idee.

Ein gelungener Auftakt zum Schokoladendessert hinterher, eine Art mega-dreifach-Nougatcrème mit einer kleinen Banane, Bananeneis und karamellisierten Nüssen…

Da bleibt kein Auge trocken, was die Kalorien betrifft. Übrigens, die Portionen waren richtig gut bemessen – und das war gut so!

 

NY IV: Steak muss sein…..

dsc02226.JPG

Das habe ich meinem Bruder gesagt, und wir hatten einen Tisch im „Peter Luger„. Eine Institution, alte Wirtschaft würde man sagen, die Kellner eher leicht unfreundlich, die Karte übersichtlich, es gibt Steak für 1, 2, 3, 4, Pers. und noch Lammkotelettes und einen Fisch.

Als Vorspeise nehmen alle entweder „Cesar Salad“ oder „Tomaten und Zwiebeln“ (ca. 1cm dick geschnitten) über die die Steaksauce geschüttet wird.

Wirklich tolle Athmosphäre, man muss lange vorbestellen.

Das Steak, wir bestellten „rare“, wird nach dem braten auf der Platte, auf der es serviert wird, in den Ofen geschoben, danach geschnitten und brutzelnd heiß an den Tisch gebracht. Die Platte ist von Fettspritzern übersät und knallheiß, was aber kein Problem ist…

Die Fleischqualität war sensationell, wir bekamen 2 Porterhouse Steaks (Rücken und Filet mit Knochen). Habe leider nicht gefragt, was die mit den Hochrippen machen.

Die Beilagen, Spinat und Bratkartoffel, waren  bescheidener Natur. Genauso wie die Steaksauce, angeblich die Beste „ever“ – na ja…

 

NY III: der ultimative Austernkick

dsc02211.JPG

beim Japaner um die Ecke, das klingt richtig „prollig“ aber es war so, habe ich Austern mit Limonensorbet und Weißfischrogen verspeist. Super!

Das werde ich für mich auf jeden Fall zubereiten, mal schnell gedacht, Limonensaft, Weißwein und Zucker (13° Beaumé = spezifisches Gewicht bzw. Zuckerwaage, es darf nicht zu süß sein!) in der Maschine gefrieren, dazu der Weißfischrogen und obendrauf ein bischen Tomatenconcasée und ganz fein geschnittene Frühlingszwiebeln.

Das Zitronensorbet kann man auch, wenn man keine Sorbetmaschine in der Nähe hat, als Granité zubereiten, d.h. in einem Blech wird die Grundmasse ca. 1cm hoch eingefüllt und wenn es angefroren ist immer wieder „zerstören“, bis die Massen in vielen kleinen Eiskristallen gefroren ist.