Der nächste globale Krieg findet nicht in den Schützengräben und Panzern statt, sondern mit Drohnen und vor allem im Netz. Das jedenfalls ist die Aussage von Netwars, einem multimedialen und interaktiven Projekt zum Thema Cyberkrieg.
Passend zur einstündigen Dokumentation Netwars, die am Dienstagabend auf Arte lief, präsentiert das IT-Portal heise die interaktive Webdoku Netwars / Out of CTRL. Der erste Teil ist bereits online, die restlichen vier folgen nacheinander in den kommenden Tagen.
Nikolai Kinski, ein „agnostischer Cyber-Dealer“, führt darin durch das „Programm“ der Webdoku. Mit einer etwas aufsässigen Art und im schicken Zwirn erklärt er den Zuschauern, wieso der Cyberkrieg längst stattfindet, und wieso auch ganz normale Bürger davon betroffen sind. Mir persönlich sagt die Präsentation nicht ganz zu, wirkt die Person des arroganten Waffenlieferanten doch etwas arg gestelzt und übertrieben stilisiert.
Allerdings gibt es einige interessante Informationen, vor allem für Menschen, die noch nicht zu sehr mit den Themen Datensicherheit und Cyberkrieg vertraut sind: Mit einem kleinen Quiz etwa lernen die Zuschauer unter anderem, was ein „Drive-by-Download“ ist, und wie einfach sich Daten über das Betriebssystem und den Browser auslesen lassen. In Dossiers kommen Datenschutzexperten und Statistiken zu Wort. Den Screenshots auf der Website nach zu urteilen, werden in den kommenden Folgen auch noch prominente Hacks wie Stuxnet vorgestellt.
Die Webdoku und der TV-Film sind nur zwei Teile des Projekts: Zusätzlich hat das Berliner Produktionsstudio Filmtank auch eine Graphic Novel als App, sowie ein Audio- und eBook über den Themenkomplex erstellt. Auch eine TV-Serie ist offenbar geplant. Auf der Website des Projekts gibt es außerdem Informationen, wie sich Internetnutzer besser vor Angriffen schützen können.