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Der mysteriöse Todesfall von Heilbronn – Das Medienlog vom Dienstag, 16. September 2014

 

Vor genau einem Jahr starb der 21-jährige NSU-Zeuge Florian H., als sein Auto nahe Stuttgart in Flammen aufging. H. hatte zuvor unschlüssige Angaben gemacht, die etwas mit dem Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter von 2007 in Heilbronn zu tun hatten. Die Staatsanwaltschaft stufte den Todesfall als Selbstmord ein – doch viele Beobachter halten diese These für unlogisch: „Es ist einer der rätselhaftesten Todesfälle im Umfeld des NSU-Terrors“, urteilt Christian Rath in der taz. Auch H.s Eltern wollen erreichen, dass erneut in dem Fall ermittelt wird.

Am auffälligsten ist, dass der Zeuge am Nachmittag desselben Tags von Ermittlern des Landeskriminalamts (LKA) befragt werden sollte. Das wirft Fragen für die Eltern auf: „Warum sollte sich ihr Sohn gerade am Tag einer LKA-Aussage töten? Und das zudem auf eine so grausame Weise?“ Möglich sei allerdings auch, dass H. von anderen zum Suizid getrieben wurde – etwa von früheren Gesinnungsgenossen: Er war in der rechtsextremen Szene aktiv und stand zuletzt in Kontakt mit einem Aussteigerprogramm für Neonazis in Baden-Württemberg.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 17. September 2014.