Lesezeichen
‹ Alle Einträge

Steckt hinter dem NSU eine größere Struktur?

 

Wie wurde das Feuer im Wohnmobil entfacht? Wo hielt sich Zschäpe auf, bevor sie sich der Polizei stellte? Andreas Förster hat in der Berliner Zeitung anlässlich des dritten Jahrestages der Enttarnung des NSU-Trios offene Fragen zusammengetragen.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Dabei geht es auch um Fehler der Spurensicherung. Förster rechnet mit einem weiteren Untersuchungsausschuss zum Thema, da das letzte Aufklärungsgremium des Bundestages nicht alle Widersprüche habe aufklären können. Und er wirft die Frage auf, ob sich hinter dem NSU nicht eine noch größere Terrorstruktur verberge.

In der taz würdigt Andreas Speit die bisherigen Änderungen an der Struktur der Sicherheitsbehörden und Ermittler, die künftig Taten wie die des NSU verhindern sollen. Er wirft aber auch die Frage auf, ob dies tatsächlich funktionieren würde. Und er analysiert die bisherige Forschung zu Extremismus in Deutschland sowie die Einschätzungen der Behörden dazu – mit ernüchterndem Ergebnis.

Jörg Diel erinnert auf Spiegel Online an eine Reihe von Unklarheiten um den Mord der Polizistin Michèle Kiesewetter. „Merkwürdig erscheinen indes Details, die die Recherchen der Ermittler zutage gefördert hatten“, schreibt der Autor und erinnert etwa daran: Nach Darstellung des Bundeskriminalamts sind weder Kiesewetter noch Zschäpe, Böhnhardt oder Mundlos jemals in dem Gasthof eingekehrt, den ein Schwager des mutmaßlichen NSU-Unterstützers Ralf Wohlleben zeitweise in Kiesewetters Herkunftsort betrieb.

Das europe online magazine erinnert in einer dpa-Meldung an in mehreren Städten heute stattfindende Gedenkveranstaltungen.

Im NSU-Prozess sollte heute der V-Mann Piatto aussagen, der deutliche Hinweise auf die untergetauchten NSU-Terroristen ungenutzt geliefert hatte. Doch wegen einer Erkrankung der Hauptangeklagten sagte das Gericht die Verhandlung ab.

Für Björn Hengst ist „Piatto“ auf Spiegel Online „der Mann, der viel wusste“. Unser Vorbericht findet sich hier.

Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 5. November 2014.