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Blitzvernehmung in München – Das Medienlog vom Mittwoch, 15. April 2015

 

Erst mussten die Prozessbeteiligten eine Verspätung von über sechs Stunden in Kauf nehmen, dann erlebten sie Vernehmungen im Rekordtempo. Der Angeklagte Holger G. hatte den Verhandlungstag vergessen und reiste aus Hannover an. Vor Gericht ging es im Anschluss im Blitztempo zu: In gut einer Stunde befragte Richter Manfred Götzl sieben Zeugen zu zwei Banküberfällen auf eine Sparkasse in Stralsund von 2006 und 2007. Die Aussagen waren dennoch tief greifend: „Einige der Zeugen wurden durch den jeweiligen Überfall regelrecht traumatisiert“, beobachtet Christoph Arnowski vom Bayerischen Rundfunk.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Für G., der sonst nur selten im Zentrum der Aufmerksamkeit steht, war die Aussage eines BKA-Ermittlers zu den Überfällen relevant: Er berichtete, dass der NSU während der Überfälle Wohnmobile gemietet hatte – auf den Namen G.s, dessen Ausweis das Trio besaß.

Ausgefallene Termine sind indes keine Seltenheit im Münchner Terrorverfahren. Mit einem Ausfall müsse man durchaus rechnen, merkt Tanjev Schultz in der Süddeutschen Zeitung an: „Der NSU-Prozess wird immer mehr zu einer Geduldsprobe.“

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 16. April 2015.