Einige weitere, erst am Donnerstag veröffentlichte Berichte beleuchten den Prozesstag vom Mittwoch. Franz Feyder von den Stuttgarter Nachrichten zeichnet den Weg der Youtube-Nutzungsdaten des von Beate Zschäpe benutzten Accounts Liese1111 nach.
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Der Account existierte demnach seit Januar 2011. Bereits am 11. September 2012 übersandten die US-Behörden auf Anfrage der Bundesanwaltschaft eine DVD mit den in den USA sichergestellten Daten, schreibt Feyder. Die Daten lägen auch seiner Zeitung vor.
Unklar sei, warum die Daten offenbar erst jetzt ausgewertet wurden. Denn über den Account wurde unter anderem auch ein Mitschnitt der ZDF-Sendung Aktenzeichen…XY vom 28. Mai 2008 angesehen. In der bat ein Kriminalbeamter die Zuschauer, bei der Aufklärung des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter ein Jahr zuvor mitzuhelfen.
Weiterhin luden die Nutzer des Accounts laut dem Bericht auch Videos über Pornodarsteller, deren Arbeitsbedingungen und über die Pornoindustrie herunter, schreibt Feyder. (in anderen Berichten war von Pornos die Rede) Interessant waren für Zschäpe auch Videos über Rechtsextremisten und die Hooligan-Szene. Zudem waren unter den genutzten Videos auffällig viele, die das Verhältnis gewaltbereiter Fußballfans und der Fan-Szene des Bundesligavereins Borussia Dortmund beleuchten.
Die Thüringer Landeszeitung widmet sich der Vernehmung des Zeugen Mario B, der zum Thüringer Heimatschutz gehörte. Eine Befragung, in der B. immer wieder mit Gegenfragen reagierte. „Seine Vernehmung schrammt knapp einige Male am Eklat vorbei“, schreibt Kai Mudra. Seine Antworten hätten immer wieder Dreistigkeiten enthalten.
Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 20. Juli 2015