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Zschäpe-Anwältin Sturm: Befreiungsschlag statt Demütigung – Das Medienlog vom Freitag, 28. August 2015

 

Der Misstrauensantrag von Beate Zschäpe gegen ihre Anwältin Anja Sturm war eine Demütigung, ein herber Schlag für die Verteidigerin. So schien es jedenfalls in vielen Interpretationen der Vertrauenskrise. „Aber die Wahrheit ist: Es ist ein Befreiungsschlag“, schreibt Lara Fritzsche vom Süddeutsche-Zeitung-Magazin. Die Reporterin hat Sturm monatelang für ein Porträt begleitet. Sie zeichnet das Bild einer Frau, die während des Prozesses ihren alten Arbeitsplatz und ihren Mann verloren hat, deren Leben somit vom NSU-Verfahren diktiert wird.

Wie es dort für Sturm läuft, das hänge eng mit ihrer Beziehung zu Zschäpe zusammen. Die sei anfangs keine rein juristische Vertretung gewesen: „Sturms Rolle war immer eine andere, eher mütterlich, aber nicht weniger vertraut.“ Am Verhältnis zwischen Sturm und ihrer Mandantin lasse sich zudem einiges über das Wesen der Hauptangeklagten ablesen: „Auf die Aufmerksamkeit einer Frau kann sie verzichten. Ihr Blick gibt ihr nichts.“

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 31. August 2015.