Beate Zschäpe soll dem Antrag eines Nebenklageanwalts zufolge eine Synagoge in Berlin ausgespäht haben. Mit dem Fall befasst sich in Kürze das Gericht: Richter Manfred Götzl hat einen früheren Polizisten als Zeugen geladen, der Zschäpe im Mai 2000 gemeinsam mit Uwe Mundlos und anderen vor dem Gebäude gesehen haben will, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Der Mann soll am 26. Oktober in München aussagen.
Der Antrag auf Ladung des Zeugen wurde erst vergangene Woche gestellt. Das Gericht habe nun „ungewöhnlich schnell“ reagiert, schreibt Frank Jansen vom Tagesspiegel. Auffällig sei, dass Götzl nicht einmal Stellungnahmen der Prozessbeteiligten abgewartet habe. Er halte den pensionierten Beamten für einen „wichtigen Zeugen“, wohl weil so die Zschäpe vorgeworfene Mittäterschaft an terroristischen Taten erhärtet werden könnte. „Der Fall könnte für Zschäpe unangenehm werden.“
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