Eigentlich sollte am Donnerstag der Psychiater Joachim Bauer über die Gespräche berichten, die er mit der Angeklagten Beate Zschäpe geführt hat. Doch das fällt vorerst aus. Zschäpe hat Bauer nicht von seiner Schweigepflicht entbunden, was die Aussage hinfällig macht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Der Grund für diesen Schritt: Bauer war vom Gericht als Zeuge geladen worden und nicht wie gewünscht als Sachverständiger. Daher wäre er von den Richtern zu seinen Eindrücken befragt worden, seine psychiatrische Diagnose wäre in den Hintergrund gerückt.
Zschäpes Anwalt Mathias Grasel sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe Bauer nun eigenständig als Sachverständigen geladen. Dadurch verzögert sich der Vorgang, Bauers Aussage wird nun Anfang Mai erwartet. Die Verteidiger legen Wert darauf, dass Bauer als Sachverständiger geladen wird und nicht als Zeuge, da Bauer zu dem Schluss gekommen ist, Zschäpe habe im Untergrund an einer abhängigen Persönlichkeitsstörung gelitten. Die Anwälte meinen, ihre Mandantin sei nur eingeschränkt schuldfähig gewesen.
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