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Neue Befangenheitsanträge verzögern Nebenklage-Plädoyers – Das Medienlog vom Mittwoch, 20. September

 

Eigentlich sollten heute die Plädoyers von Opfern und Hinterbliebenen beginnen. Doch dazu kommt es vorerst nicht: Das Gericht hat alle Verhandlungstage dieser Woche wegen neuer Befangenheitsanträge gestrichen. Die Gesuche stammen von André E. und Ralf Wohlleben, die bereits kurz zuvor die Richter abgelehnt hatten. Damit stehen nun vier Anträge dieser Art im Raum.

In den neuerlichen Vorstößen beschweren sich die Verteidiger nahezu wortgleich, dass Richter Manfred Götzl den Verteidiger von André E. habe „mundtot“ machen wollen, berichtet Wiebke Ramm in der Süddeutschen Zeitung. Die Beschwerde bezieht sich auf einen nichtöffentlichen Termin, bei dem E. sein Haftbefehl eröffnet wurde.

Am Dienstag kommender Woche soll das Verfahren fortgesetzt werden.

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„So ähnlich geht das nun schon seit mehr als vier Jahren, das Urteil wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erst 2018 verkündet“, schreibt Frank Jansen vom Tagesspiegel. Anwälte der Nebenklage sind demnach zusehends genervt. Ihnen zufolge, schreibt Jansen, hätten die neuerlichen Anträge ohnehin keine Aussicht auf Erfolg.

Das nächste Medienlog erscheint am Donnerstag, 21. September 2017.