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Überfälle für die Terror-Reisekasse – das Medienlog vom Freitag, 4. März 2016

 

15-mal überfielen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt einen Supermarkt, Postfilialen und Sparkassen, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Von drei der Überfälle in Chemnitz berichteten Zeugen am Donnerstag. „Geschichten aus dem wilden Osten!“, bilanziert Oliver Bendixen vom Bayerischen Rundfunk. Eine Mitarbeiterin erlebte neben zwei Überfällen durch die NSU-Mitglieder noch vier weitere Raube in der Filiale. „Es ist nicht so, dass man sich daran gewöhnt – aber für uns war das klar, dass man da am nächsten Tag wieder auf die Arbeit geht“, sagte die Frau, die bei ihrer Aussage in Tränen ausbrach.

An jedem Werktag sichten wir für das NSU-Prozess-Blog die Medien und stellen wichtige Berichte, Blogs, Videos und Tweets zusammen. Wir freuen uns über Hinweise via Twitter mit dem Hashtag #nsublog – oder per E-Mail an nsublog@zeit.de.

Zwei Überfälle auf Chemnitzer Sparkassen geschahen im Mai 2004. Gisela Friedrichsen von Spiegel Online vermutet, dass der NSU mit den Taten „die Reisekasse“ aufgefüllt haben könnte – denn im Monat darauf verübten Mundlos und Böhnhardt laut Anklage den Nagelbombenanschlag in der Kölner Keupstraße. In den Raubtaten der Terrorzelle sei eine Frequenz zu erkennen: Mindestens einmal pro Jahr schlugen sie zu.

Das nächste Medienlog erscheint am Montag, 7. März 2016.