Fast fünf Jahre lang saß der Mitangeklagte André E. schweigend und passiv im NSU-Prozess. Unter dem Eindruck einer hohen Strafdrohung und mit einem neuen Wahlverteidiger an seiner Seite ändert sich nun seine Strategie: E. ließ Befangenheitsanträge gegen die Richter stellen. Zudem hat Anwalt Daniel Sprafke heute einen Zeugen ins Gericht geladen, der zugunsten des Angeklagten aussagen soll, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Im September 2017 wurde E. in Untersuchungshaft genommen. „Die Haft zeigt Wirkung“, beobachtet Autorin Wiebke Ramm. Der Angeklagte sehe plötzlich Handlungsbedarf. Vielleicht wolle er sogar eine Aussage machen. Weil E. nun beginne, „sich aktiv zu verteidigen“, drohe das Plädoyer der Hauptangeklagten Beate Zschäpe erneut verschoben zu werden.
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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 25. April 2018.