Am Donnerstag soll der Polizist Martin A. im NSU-Prozess aussagen – er saß im April 2007 neben seiner Kollegin Michèle Kiesewetter als diese erschossen wurde. Für den 31-Jährigen werde es „unvorstellbar schwer“ werden, sich den Fragen des Gerichts zu stellen, schreibt Kai Mudra in der Thüringer Allgemeinen. Nach dem Anschlag habe sich A. mühsam ins Leben zurückkämpfen müssen. Wie, das werde er erzählen müssen, während er der Hauptangeklagten Beate Zschäpe gegenübersitzt.
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Mudra rekapituliert den Mord – „der Tathergang gleicht einer Hinrichtung“ – und die Ermittlungen, die bis zum Auffliegen des NSU ins Leere liefen. Dabei habe Kiesewetters Patenonkel, ein thüringischer Polizist, kurz nach der Tat einen Hinweis gegeben, der sich rückblickend als richtig erwies: Er vermutete einen Zusammenhang „mit den bundesweiten Türkenmorden„. Der Hinweis sei jedoch nie geprüft worden. Was bis heute, knapp sieben Jahre nach der Tat bleibe: viele Ermittlungsansätze, zahlreiche Verschwörungstheorien – und Fragen, die bislang nicht beantwortet sind.
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Das nächste Medienlog erscheint am Mittwoch, 15. Januar 2014.