Heute Morgen durchsuchte die Polizei Wohnungen von Mitgliedern der Jungen Nationaldemokraten (JN) in Oranienburg, Ludwigshafen, Bad Dürkheim, Heidelberg und Osnabrück. Rund 25 Beamte waren an der Razzia beteiligt. Grund sind die Befürchtungen der Sicherheitskräfte, dass die JN eine 2009 verbotene Neonazi-Organisation heimlich weiterführt.
Ermittlungen des niedersächsischen Landeskriminalamtes hatten ergeben, dass unter dem Deckmantel der JN bundesweit durch die Organisation „IG Fahrt & Lager“ rechtsextreme Jugendfahrten und Zeltlager durchgeführt werden. Die Ermittler sehen darin „eindeutige Parallelen zu Inhalten der am 31.03.2009 bundesweit verbotenen Vereinigung Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ)“. Auch stellte sich heraus, dass sich diverse ehemalige Mitglieder der HDJ in Führungspositionen der „IG Fahrt & Lager“ organisiert hatten.
Durch die Durchsuchung soll das bevorstehende erste bundesweite „Jahreswechsellager“ verhindert werden. Die Polizei geht davon aus, dass die Gefahr besteht, dass
es während des Lagers zu Straftaten wegen wie Volksverhetzung oder Verstöße gegen das Uniformverbot kommen sollte. „Weiterhin besteht für Kinder und Jugendliche, welche hauptsächlich an der Veranstaltung teilnehmen sollen, eine erhebliche Jugendgefährdung“, heißt es vom LKA.
Nach ersten Erkenntnissen wurden bei den Durchsuchungen diverse offensichtlich rechtsextremistische Unterlagen der IG Fahrt & Lager, sowie Unterlagen über die Planung und Durchführung des Jahreswechsellagers sichergestellt. Spezialisten werten die beschlagnahmten Beweise jetzt aus. Dann wird sich zeigen, ob es sich um eine illegale Fortführung der verbotenen HDJ handelt.