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Die Krise der Nazis

Der NPD-Parteichef Udo Voigt (l) und der DVU-Vorsitzende Matthias Faust auf dem NPD-Parteitag im Juni in Bamberg © David Ebener/dpa

Es herrscht ein fruchtbares Klima für Rechtspopulisten und -extremisten. Das zeigt sich überall in Europa. Nur in Deutschland schaffen sie es nicht, die Krise zu nutzen. Weiter„Die Krise der Nazis“

 

Mit Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf

Protest gegen den Neonaziaufmarsch 2009

Lange Zeit gehörte das Wincklerbad zu den stolz präsentierten Sehenswürdigkeiten des Kurortes Bad Nenndorf westlich von Hannover. Seit vier Jahren aber zieht das Gebäude vor allem Neonazis in die Kleinstadt: mit ihrem geschichtsrevisionistischen „Trauermarsch“ in Bad Nenndorf gewinnt die militante Rechte an Zulauf. Mit knapp 800 Teilnehmern konnte das selbsternannte „Gedenkbündnis Bad Nenndorf“ 2009 fast doppelt soviele Neonazis in die Kleinstadt mobilisieren als im Vorjahr – für dieses Jahr werden rund 1200 Neonazis erwartet. Damit ist der „Trauermarsch“ in Niedersachsen inzwischen zum größten und bundesweit zum drittgrößten Nazievent geworden. Weiter„Mit Blockaden gegen den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf“

 

Von der Täuschung des Gegners – Autonome Nationalisten als Form politischer Mimikry

Am 1. Mai 2008 wurden mit einer NPD-Demonstration in Hamburg die so genannten „Autonomen Nationalisten“ erstmals breit in der Öffentlichkeit zur Kenntnis genommen. Gezielte Gewaltakte aus einer Nazidemo heraus gegen Passanten, Journalisten und Polizisten – ausgeführt von schwarz gekleideten Vermummten – führten zunächst auf Seiten der Presse zu erheblicher Verwirrung und zahlreichen Falschmeldungen. Aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes glaubten viele Berichterstatter, dass die Gewalttäter der linken Szene zuzuordnen wären. Tatsächlich handelte es sich jedoch um eine neue Erscheinungsform des Rechtsextremismus, die ihrerseits auf eine längere Geschichte zurück blicken kann. Weiter„Von der Täuschung des Gegners – Autonome Nationalisten als Form politischer Mimikry“

 

Ein Ort in Angst – „Wenn wir das Haus wegfliegen könnten, wären wir schon lange weg“

Zeichen in der Alltagskultur: Zigarettenautomat mit rechtsextremem Dekor Foto: © ngn / sr

Was bedeutet das Schlagwort der „national befreiten Zonen“ praktisch? Wie lebt es sich, wenn man Grundstücksnachbar einer führenden Nazi-Familie im Ort wird? Oder wenn eine Familie zum Ziel rechtsextremer Angriffe wird, weil ein Sohn Musik in einer Band macht? Wenn man sich nachts nicht mehr auf die Straße traut, weil dort die Rechtsextremen Streife fahren? Ein Ortsbesuch in XX*, einer knapp 5.000-Einwohner-Stadt in Sachsen. Weiter„Ein Ort in Angst – „Wenn wir das Haus wegfliegen könnten, wären wir schon lange weg““