Max hatte einen Traum. Einmal den Nasa-Chef treffen und nach Raketen fragen. Wie gut, dass einem in New York so ziemlich alles passieren kann. Vor zwei Wochen traf Max mit seinem Vater auf der Straße den Fotografen Brandon Stanton. Der porträtiert für sein Blog Humans of New York seit fünf Jahren die Bewohner der Metropole und fragt sie nach ihren Geschichten. Auf Facebook erreichen seine Fotos 16 Millionen Menschen. Und nun auch die Nasa.
Max erzählte von seinem Wunsch: „Wenn ich jetzt ein Reporter wäre, würde ich wohl eine Story darüber schreiben, ob die Nasa eine neue Rakete ins All schickt. Ich würde als Erstes zum Nasa-Direktor gehen.“ Klar, warum nicht?
Das Presseteam der Nasa schrieb auf Facebook unter dem Foto-Post von Humans of New York zurück und lud Max zum Interview nach Washington D. C. ein.
Die Raumfahrtbehörde fuhr groß auf. Max reiste ins Hauptquartier und traf dort Nasa-Administrator Charles Bolden. Nicht zu einem schnöden Gespräch, sondern zu einem professionellen Video-Interview im Aufnahmestudio. Gut ausgeleuchtet, im adrett sitzenden Anzug mit Krawatte stellte der Zehnjährige dem ehemaligen Astronauten seine Fragen. Die perfekte Werbung für die Nasa.
„Versetzen Sie sich mal in meine Lage. Ich bin zehn, was hoffen Sie, wird die Nasa während meines Lebens erreichen?“ Die Antwort Boldens: Er wisse es nicht, aber in 20 Jahren sei man soweit, Menschen das erste Mal ins Umfeld des Roten Planeten zu schicken. Genau zu der Zeit, wenn Max alt genug sei, um selbst Astronaut werden zu können. „Die Chancen stehen also gut, dass Du zur ersten Crew gehörst, die die Reise zum Mars antritt.“
Er fragte auch nach seinem Lieblingsfilm Der Marsianer, der seit Oktober im Kino läuft: „Administrator Bolden (ein sehr netter Mann) sagte mir, dass 90 Prozent des Films real seien, nur die Größe des Sandsturms nicht, dafür sei die Atmosphäre zu dicht“. Wie sehr Fiktion und Wirklichkeit in dem Blockbuster wirklich auseinander klaffen, hat sich auch ZEIT ONLINE angeschaut.
Ob Max eines Tages tatsächlich zum Mars aufbrechen können wird, hängt nicht nur von seinem Alter ab. Was er tun muss, um Astronaut werden, kann man gerade in einer Stellenausschreibung auf dem Bewerbungsportal USAJOBS nachlesen: Dort sucht die Nasa gerade die Raumfahrer der Zukunft. So schwer ist es gar nicht.
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