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Die Weltbank hat ein u**-Problem

 

Die Weltbank hat ein u**-Problem
So häufig taucht eine gewisse Konjunktion in den Reports der Weltbank auf. © Screenshot: economist.com

Konjunktionen sind eigentlich eine nützliche Sache. Sie verbinden Bedeutungen, sie dienen der Dramaturgie von Sätzen – doch werden sie zu häufig verwendet, können sie Texte unleserlich machen. Womit wir bei einem Problem wären, das die Weltbank gerade umtreibt.

Dort führt Chefökonom Paul Romer einen erbitterten Kampf gegen das Wörtchen „und“, berichtet der Economist. Nach seinem Amtsantritt im Oktober 2016 hat Romer die Berichte der Institution durchgesehen. Dabei stieß er auf unerfreuliche Fakten: Schon die Tatsache, dass ein Drittel der Weltbankberichte nicht ein einziges Mal abgerufen wurden, kann dem Ökonom, dem nachgesagt wird, Gelaber schwer zu ertragen, nicht gefallen haben. Ob diese Tatsache mit der inflationären Verwendung der Konjunktion „und“ zusammenhängt, die einer Studie des Stanford Literary Lab zufolge 2012 knapp sechs Prozent der Wörter in den Weltbank-Berichten ausmachte?

Ein Beispiel: In einem Report von 1999 schrieb ein Weltbank-Autor von Zusagen, um „corporate governance and competition policies and reform and privatise state-owned enterprises and labour market/social protection reform“ voranzubringen. Dieser Satz hätte wahrscheinlich nicht nur die Textchefin von ZEIT ONLINE verärgert.

Jedenfalls verlangte Romer von seinen Mitarbeitern besser geschriebene Berichte – vor allem aber: kürzere Sätze. Das Wort „und“ dürfe höchstens noch 2,6 Prozent der in den Texten verwendeten Wörter ausmachen. Die Studie des Stanford Literary Lab hat übrigens noch eine weitere sprachliche Schwachstelle identifiziert: Der Anteil der Akronyme in den Texten der Weltbank stieg von drei Prozent in den 1970er Jahren auf inzwischen fünf Prozent.

Dieser Text hätte Romers Vorgaben erfüllt, selbst wenn das Weltbank-Zitat aus dem dritten Absatz eingerechnet ist. Haben Sie nachgezählt?