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Essbare Pilze aus Plastik

Fünf Billionen Plastikteile schwimmen auf unseren Weltmeeren herum, 270.000 Tonnen. Was damit tun, wenn wir keine neuen Kontinente aus Plastiktüten errichten wollen? Ein Ansatz könnte der Verzehr sein. Die Künstlerinnen Katharina Unger und Julia Kaisinger haben sich mit Forschern der Universität Utrecht zusammengetan, um zu testen, unter welchen Bedingungen aus Plastik Nahrung entwickelt werden könnte.

Das Fungi Mutarium ist ein Minilabor, in dem sich zwei essbare Pilzarten über Bioplastik hermachen. Tests mit Polyethylen, aus dem Plastiktüten gemacht werden, werden zusätzlich (bislang ergebnisoffen) durchgeführt. Durch vorherige UV-Behandlung wird das Plastik desinfiziert und zersetzt sich leichter, Pilzsprossen in einer zuckerhaltigen Flüssigkeit werden hinzugegeben und nach ein paar Wochen sind die Pilze reif.

Der Geschmack soll relativ neutral sein, aber wofür gibt es schließlich Chili-Öl: Nimmt man beispielsweise 150 Gramm Pilze für die Pizza, kommt man auf gut 1,8 Milliarden Pizza Funghi, mein persönliches Lieblingsessen. Das war es dann schon mit den Neujahrsvorsätzen, guten Appetit!

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Die Geburt einer Schneeflocke

Das Video von Youtube-Nutzer Armand9x zeigt etwas, was so in der Natur nicht zu beobachten wäre. Armand nahm das Schmelzen einer Schneeflocke auf und lässt die Aufnahmen in seinem Video rückwärts laufen. So wird die Schönheit der Kristalle sichtbar, die auch in dieser Fotostrecke zu bewundern ist.

 

Wie genau die sechsstrahligen Eiskristalle aussehen, hängt davon ab, bei welcher Temperatur sie sich bilden. Nach Angaben des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen reichen schon 275 Wassermoleküle aus, um ein Eiskristall zu bilden.

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Meine Banane spielt Musik

Es ist experimentell und vielleicht mutet es auch ein wenig kauzig an: Mit einem mobilen Synthesizer kann man seine Banane oder seine Zimmerpflanze zu musikalischen Höchstleistungen antreiben. Der japanische Klangkünstler Yuri Suzuki hat dieses Gerät namens ototo entwickelt, das per Krokodilklemme Töne von jeglichem Gegenstand abnimmt.

Musik ohne Vorkenntnisse produzieren zu können, kann unter Umständen ein Vorteil sein in Zeiten, in denen staatliche Musikschulen unter Geldmangel ächzen.
Musikunterricht per Handy-App ist projektweise in manchen Schulen seit einiger Zeit erprobt. Ob sich Klangkünstler Suzuki ähnliches für sein ototo vorstellt, ist nicht bekannt.

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Wellenreiten in Slow-Motion

Eine Welle jagt einen Surfer, dann verschlingt sie ihn. Diese Slow-Motion-Aufnahmen stammen von Kameramann Chris Bryan, der sich auf Hochgeschwindigkeitsaufnahmen spezialisiert hat. Mit speziell angefertigten wasserdichten Gehäusen und über 100.000 Euro teuren Kameras hat er Surfstars beim Wellenreiten festgehalten.

Doch nicht immer stehen beim Surfsport die sportliche Leistung oder die mächtigen Wellen im Vordergrund: Sponsoren üben eine Form von Sexismus und Diskriminierung aus, in dem sie vorzugsweise attraktive blonde heterosexuelle Männer und Frauen zu ihren Werbestars machen und andere Athleten vernachlässigen.

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Ein Leben für die Kieselalgen

Es ist der Partyspaß des 19. Jahrhunderts gewesen: Durch ein Mikroskop auf engstem Raum wunderbar arrangierte Kieselalgen, auch Diatomeen genannt, zu betrachten.
Die Kieselalgen formten geometrische Schalen aus, die je nach Anordnung auf wenigen Millimetern auch in unser heutigen, reizüberfluteten Zeit ganz wunderbar aussehen.

Das Video ist ein Kurzfilm über Klaus Kemp, der sein Leben dem Auffinden von neuen Kieselalgen und dem Arrangieren von Diatomeen gewidmet hat. Seine Passion hat ihn sogar acht Jahre lang nach einem geeigneten Klebstoff suchen lassen, mit dem er Arrangements wie im 19. Jahrhundert herstellen kann.

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Durch die Eishöhlen Alaskas

So nah haben Sie die eisige Landschaft Alaskas vielleicht noch nicht gesehen: Die Filmemacher Lion El Aton und Christopher Carson haben eine Drohne mit einer GoPro-Kamera Eishöhlen und Eisberge in Alaska erkunden lassen. Herausgekommen sind Bilder von entlegenen Naturschauplätzen, Farbsinfonien in Eisgrün und Hellblau.

Die ästhetischen Aufnahmen dokumentieren eine Landschaft, die sich durch den Klimawandel verändert. In Alaska befindet sich einer der am schnellsten schmelzenden Gletscher der Welt – der Yakutat-Gletscher.

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Friedliche Pistolen

Konfiszierte Waffen erzeugen in diesem Video die Musik. Das mexikanische Militär hatte sie in Ciudad Juárez sichergestellt. In der Millionenstadt nahe der Grenze zum US-amerikanischen Bundesstaat Texas bekämpfen sich verfeindete Drogenkartelle. In den sechs Jahren zwischen 2007 und 2013 wurden dort mehr als 11.000 Menschen ermordet. Zurück blieben viele Kinder und Jugendliche ohne Eltern.

Der mexikanische Künstler Pedro Reyes hat die pazifistische Installation aus Pistolen, Gewehren und Schrotflinten gebaut. Für seine kreative Entwaffnungsaktion wählte er unter unter mehr als 6.700 Waffen aus, die das Militär sichergestellt hatte.

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Geparden-Roboter mit Elektromotor

Der Anblick von Roboter-Wildkatzen, die entwickelt werden, um das US-Militär zu unterstützen, ist nicht ganz neu. Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology haben einen Algorithmus entwickelt, der einem Geparden-Roboter erlaubt, seine vier Beine unterschiedlich zu nutzen.

In bisherigen Versuchen hat der Gepard rund 16 Kilometer pro Stunde erreicht und sogar Hindernisse von über 30 Zentimetern Höhe übersprungen. Angetrieben wird er durch einen Elektromotor, was ihn im Unterschied zur Roboter-Wildkatze von Boston Dynamics vergleichsweise leise macht.

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Achtung, Flausch-Content!

Es ist soweit: Der Knuddel-Tier-Content ist im Teilchen-Blog angekommen. Aus gutem Grund. Mit einem geradezu unfassbar (amazing!) drollig-putzig-spaßigen Video hat das Magazin Nature die 10 süßesten Tiere in der Wissenschaft 2014 geadelt. Da macht sich der Hund vor Freude magnetfeldorientiert ins Fell, der Frosch tanzt – und der Koala umarmt seinen besten Freund, den kalten Baum.

Wir möchten an dieser Stelle noch Kraken nachnominieren. Die kennen nämlich keine Knoten. (Und Pferdehirsche. Die können nämlich auf zwei Beinen laufen. Das mag schon länger bekannt sein, aber hallo: Wie großartig ist das denn bitte?)

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Warum es Außerirdische wahrscheinlich gibt

Die Menschheit verwendet viel Energie darauf, sich Außerirdische vorzustellen: Filme wie E.T., Star Trek, Men in Black oder Alien zeichnen das Spektrum des Lebens fernab der Erde von überaus freundlich bis oberfies. Der Gedanke allein im Kosmos zu sein, erscheint uns offenbar einfach zu traurig.

Ein kurzer Animationsfilm des Wissenschaftsmagazins New Scientist erklärt nun, warum die Existenz außerirdischen Lebens tatsächlich wahrscheinlich ist. Ein Grund, warum wir es noch nicht bemerkt haben: Wir denken zu viel über seine Eigenschaften nach. Erst wenn wir aufhörten, uns Aliens vorzustellen, besteht eine Chance, sie zu finden, erklären die Kollegen.

So ist etwa eine stark einschränkende Annahme, dass die Entstehung von Leben auf Kohlenstoff basiert und mit Wasser zusammenhängt. Deshalb jagen Forscher das Molekül im All, untersuchen beispielsweise mit der Rosetta-Sonde den Wasserdampf des Kometen Tschuri, und sind auf der Suche nach erdähnlichen Planeten – mit bedingtem Erfolg. Im September immerhin haben Wissenschaftler erstmals in der Atmosphäre eines 124 Lichtjahre entfernten Exoplaneten Wasserdampf nachgewiesen.

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