Bryan Ferry geht gern auf Fuchsjagd und bewundert Albert Speer. Sein neues Album „Avonmore“ aber ist der Inbegriff von Lounge-Pop.
Mühelos kann man sich ihn in einem Morgenmantel auf einer Terrasse über dem Lago Maggiore vorstellen, einen Martini in der Hand. Oder in einer knappen weißen Badehose auf dem Deck einer Jacht im Azurblau, den gekühlten Champagner griffbereit. Weiter„Aus dem Smokingärmel geschüttelt“
George Michael hat in 27 Jahren nur vier Alben mit eigenem Material aufgenommen. Sein neues heißt „Symphonica“ und begnügt sich mit Coverversionen in Streicherbegleitung.
Das 16. Album von Bad Religion ist druckbetankt mit allem, was den Punkrock antreibt. Nur leider klingt es knochentrocken und etwas zu glatt produziert.
Der Kammerpop von Grizzly Bear meditiert zwischen Folk, Jazz und Pop. Die Band aus Brooklyn zeigt, wie man im allerbesten Sinn das Bestehende kuratieren kann.
In dieser Platte kann man sich häuslich einrichten. Es gibt Ecken, in denen man schlafen möchte, und Fenster, die sich ins Weite öffnen. Stundenlang kann man bei einem einzigen Song verweilen oder von Raum zu Raum schlendern, wie in einem guten Museum. Weiter„Jäger des verlorenen Klangs“
Schlaue Popmusik und dabei unverschämt unterhaltsam: Django Django aus Schottland überzeugen mit ihrem raffinierten Debüt. Schon jetzt das beste Album des Jahres, meint Arno Frank.
Theoretisch? Es kann, wer will, schon nach wenigen Takten die ersten Anspielungen ausmachen. Der Harmoniegesang der späten Beach Boys als luftig-helle Dachkonstruktion dieser Musik. Ihr Fundament, eine obskure Schichtung unterschiedlichster Einflüsse. Weiter„Retter der Kokosnuss“
Die Popstile kommen und gehen, aber Paul Weller bleibt. Mit dem neuen Album „Sonik Kicks“ bricht Daddy Britrock auf in seinen dritten Frühling.
Eigentlich müsste Paul Weller eine tragische Figur sein. Vor vier Jahrzehnten, als er mit The Jam das Erbe verfetteter Vorbilder auf ihren harten Kern reduzierte, war er Punk. Aber Punk riecht inzwischen wirklich nicht mehr gut. Weiter„Last Man Standing“
Eleganter Pop, Poesie und Bedeutung kommen zusammen: Auf seinem fünften Album singt PeterLicht über das Unbehagen in der Postmoderne und die Preisgabe des Privaten.
Es gibt im Pop Sätze, die wie gute Melodien in entlegenen Hirnregionen gespeichert werden und uns zur rechten Zeit wieder in den Sinn kommen. Weiter„Die richtige Musik im falschen System“
Songwriter trifft Schriftsteller: Auf „Lonely Avenue“ machen Ben Folds und Nick Hornby gemeinsame Sache. Leider löschen sich ihre Talente gegenseitig aus.